Gesundheitsökonomie

E-Learning: Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig

Fast alle Kliniken in Deutschland beschäftigen sich aktuell mit der Einführung einer E-Learning-Lösung.

21.08.2017 -

Der Auslöser hierfür ist die Idee, die gesetzlich geforderten Pflichtschulungen mittels E-Learning abzubilden.

Hierfür sind  entsprechende Systeme absolut geeignet, allerdings geht deren Leistungsfähigkeit bei weitem über dieses Anwendungsfeld hinaus. Schließlich bietet E-Learning neben Mitarbeitertrainings auch die Option, Schulungen für Patienten, Angehörige und Einweiser anzubieten.

Angebote für Mitarbeiter

Werden E-Learning-Angebote für Mitarbeiter auf Pflichtschulungen beschränkt, besteht die Gefahr, dass das neue Medium in der Wahrnehmung der Belegschaft mit Schulungen gleichgesetzt wird, deren Attraktivitätsgrad für Ärzte, Pflegekräfte und die anderen Berufsgruppen eher gering ist. Kliniken verschenken damit die Chance, ihre Arbeitgeberattraktivität durch E-Learnings zu steigern, die die fachlichen Fortbildungsbedarfe ihrer Mitarbeiter aufgreifen. Dementsprechend ist es zu empfehlen, bereits zum Start des eigenen Systems auch interessante Management- und Fachtrainings im Angebot zu haben. Mit Hilfe eines geeigneten Lernmanagementsystems besteht zudem die Möglichkeit, Fortbildungspakete für bestimmte Mitarbeitergruppen zu definieren. So kann ein Lernpaket für neue Mitarbeiter zusammengestellt werden, welches z.B. neben den Pflichtschulungen auch einen Kurs zur kurzen Einführung in die Gegebenheiten des Hauses und Schulungen zur Patientensicherheit enthält. Dieses Lernpaket wird bei Einstellung in den persönlichen Lernraum des Mitarbeiters mit der Aufforderung geladen, alle seine E-Learnings in den ersten Tagen an seinem neuen Arbeitsplatz zu absolvieren. Dadurch wird die Einsetzbarkeit der neuen Mitarbeiter deutlich beschleunigt und eine positive Wahrnehmung der Einarbeitung im jeweiligen Krankenhaus erreicht. Ähnliche Lernpakete lassen sich für  Honorar- und Teilzeitkräfte sowie ganze Stationsteams – die z.B. mittels E-Learning die Durchführung einer Visite trainieren können – definieren. 

Patienten und Angehörige

Vor, während und nach ihrem stationären Aufenthalt haben Patienten und Angehörige einen hohen Informationsbedarf. So besteht vor der stationären Aufnahme eine gewisse Unsicherheit, wie sich der Patient auf seine Behandlung vorbereiten kann (z.B. Training zur Vermeidung von Risiken im Krankenhaus). Während seiner Zeit in der Klinik erhalten der Patient und seine Angehörigen krankheitsbildspezifische Schulungen (z.B. Setzen einer Thrombosespritze), Beratungen (z.B. Ernährungsberatung) und Verhaltensempfehlungen. Schließlich bekommt er bei Entlassung noch einmal Informationen, wie er im häuslichen Umfeld agieren sollte, um seine Genesung zu unterstützen bzw. Komplikationen zu vermeiden (z.B. Verhalten nach Hüft-TEP-OP). Bislang erfolgen diese Schulungen situations- und personenabhängig in unterschiedlicher Qualität, sie sind für den Patienten zudem nicht wiederholbar – das vermittelte Wissen ist „flüchtig“. Durch die Produktion krankheitsspezifischer Lernvideos gelingt es, Patienten und Angehörige Wissen in gleicher Qualität, beliebig wiederholbar, zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung zu stellen. Vor und nach ihrem Klinikaufenthalt können Patienten und Angehörige z.B. einen Link bekommen, unter dem sie die für sie wichtigen Informationen/ Schulungen noch einmal via E-Learning – in Ruhe – absolvieren können. Ein Service, der nicht nur den Behandlungserfolg unterstützt, sondern auch die Wahrnehmung der Klinik als patientenorientierter Dienstleister positiv beeinflusst.

Online-Einweiserakademie

Schließlich kann ein Krankenhaus eine Online-Einweiserakademie anbieten, über die die Einrichtung Lernvideos für niedergelassene Ärzte und deren Praxispersonal bereitstellt. Da Niedergelassene ebenfalls Fortbildungspunkte erwerben müssen, ohne dafür ausreichend Zeit zu haben und an gut ausgebildeten Mitarbeitern in ihren Praxen interessiert sind, erfüllt eine Klinik mit seiner Einweiserakademie gleich mehrere Bedürfnisse der Kollegen. Gleichzeitig bietet die Online-Einweiserakademie Kliniken erstmals die Gelegenheit, alle Präsenzveranstaltungen der eigenen Chefärzte auch den Niedergelassenen zur Verfügung zu stellen, die keine Möglichkeit hatten, persönlich daran teilzunehmen. Mit E-Learnings für Einweiser kann sich ein Krankenhaus also einen Wettbewerbsvorteil im Kampf um die Gunst der Einweiser verschaffen.

Die Beispiele zeigen, dass das Potenzial von E-Learning im Krankenhaus deutlich über Pflichtschulungen hinausgeht. Allerdings bietet lediglich das Portal klinikcampus.de bislang Lernvideos für alle Zielgruppen an. Richtig eingesetzt ist E-Learning damit in der Lage, die Markposition einer Einrichtung zu verbessern und damit die Erreichung ihrer wirtschaftlichen Ziele zu unterstützen.

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