Gesundheitsökonomie

E-Learning-Lösung – auf diese Punkte sollten Sie achten

27.11.2017 -

Bei der Auswahl eines geeigneten Systems herrscht häufig Unsicherheit, auf welche Punkte geachtet werden sollte, um sich für die richtige Lösung zu entscheiden.

Die meisten Krankenhäuser beschäftigen sich aktuell mit der Einführung einer E-Learning-Lösung. Der folgende Beitrag benennt einige wichtige Auswahlkriterien, die häufig nicht ausreichend Beachtung finden.

Lernmanagementsystem (LMS)

Mit dem Lernmanagementsystem entscheidet sich die Klinik für die technische Plattform, auf der der gesamte E-Learning-Prozess – also die Nutzerverwaltung, Kurszuordnung, das Zertifikatemanagement, die Kurserstellung etc. – verwaltet wird. Das LMS stellt den persönlichen Lernraum zur Verfügung, in dem der Mitarbeiter seine ihm zugewiesenen Kurse absolvieren kann. Da die EDV-Kompetenz der Mitarbeiter im Gesundheitswesen häufig unterdurchschnittlich ist, muss das oberste Entscheidungskriterium bei der Auswahl zwischen verschiedenen Lernmanagement-systemen die Einfachheit der Bedienung durch den Anwender (Kriterium 1) sein – sprich: Der Mitarbeiter muss mit möglichst wenigen Klicks einen Kurs starten können. Um dem Mitarbeiter den Zugriff auf seinen Lernraum so einfach wie möglich zu machen, sollte die Verfügbarkeit des Lernmanagementsystems (Kriterium 2) sehr hoch sein. Hierbei ist zu prüfen, ob das LMS online von allen internetfähigen Endgeräten erreichbar ist und Kurse ggf. auch offline – z.B. durch die Nutzung einer App, die offline absolvierte Kurse später mit dem Lernraum des Mitarbeiters synchronisiert – verfügbar sind. Um dem Krankenhaus später eine hohe Flexibilität beim Zukauf von Inhalten zu ermöglichen, sollte das LMS SCORM-fähig (Kriterium 3) sein. Zudem sollte die Lösung einen umfassenden Schutz der Mitarbeiterdaten (Kriterium 4) gewährleisten. Letztlich ist häufig zu beobachten, dass die Krankenhäuser sich den Start ins E-Learning durch die Auswahl eines zu komplexen LMS erschweren. Natürlich kann es perspektivisch relevant sein, dass auch Präsenztrainings mit dem LMS verwaltet, E-Learning-Kurse selbst gestaltet und unterschiedliche Kurskombinationen abgebildet werden können. In der Regel ist es aber zunächst besser, E-Learning mit einem weniger komplexen – und damit anwenderfreundlicheren – System zu starten. Liegen hier die ersten Erfahrungen vor und hat sich die Kultur des eigenständigen Lernens im Haus etabliert, kann viel besser entschieden werden, ob auf ein komplexeres System umgestellt werden und welche Funktionen dieses genau mitbringen sollte.

Lerninhalte

Die meisten Kliniken beschäftigen sich heute mit dem Thema E-Learning, weil sie damit die Pflichtunterweisungen effizienter bewältigen wollen. Dementsprechend gibt es bereits heute eine beachtliche Auswahl an E-Learnings für Pflichtschulungen in Krankenhäusern. Das Potential einer E-Learning-Lösung geht aber deutlich über diesen Schulungsbereich hinaus, so dass bei der Wahl zwischen verschiedenen Anbietern weitere Kriterien angelegt werden sollten: Zunächst wächst die Attraktivität eines E-Learning-Programms mit der Anzahl der Kurse, die von den Mitarbeitern nicht nur absolviert werden müssen, sondern als tatsächlich interessant bewertet werden. Der Umfang des aktuellen Kursangebots (Kriterium 5) sollte daher ein wichtiges Kriterium für die Auswahl eines E-Learning-Anbieters darstellen. Dabei müssen die Inhalte berufsgruppenneutral (Kriterium 6) positioniert sein. Es ist leider immer noch so, dass beispielsweise Ärzte E-Learnings nur bedingt nutzen werden, die ursprünglich für den Pflegedienst produziert wurden – umgekehrt ist die Akzeptanz ärztlich orientierter Inhalte auch bei den Pflegekräften eingeschränkt. Das Format der E-Learnings (Kriterium 7) muss der Lernsituation der Mitarbeiter im Gesundheitswesen angepasst sein. Diese sind gezwungen, Lerninhalte innerhalb kürzester Zeit und ggf. mit Unterbrechungen zu konsumieren. In einer solchen Situation haben Lernvideos sehr viele Vorteile, zumal es für viele Mitarbeiter mittlerweile auch im Privaten üblich ist, Wissen in Form von Video-Tutorials (z.B. auf YouTube) zu erlangen. Für die Lernenden ebenfalls von großer Relevanz ist die Frage, ob mit den E-Learnings Fortbildungspunkte (Kriterium 8) der Landesärztekammern und der freiwilligen Registrierung beruflich Pflegender generiert werden können. Schließlich sollte man sich für einen Partner entscheiden, der sowohl technisch – Produktionsstudios, mobiles Produktionsteam –, als auch inhaltlich – z.B. durch erfahrene Trainer im Gesundheitswesen – in der Lage ist, das E-Learning-Angebot sukzessive weiterzuentwickeln (Kriterium 9). Nur dadurch ist garantiert, dass sich die Einrichtung für eine Lösung entscheidet, die auch nach etablierten Pflichtunterweisungen zukunftsfähig ist.

Die neun genannten Kriterien zeigen, dass sich eine Einrichtung für eine Komplettlösung entscheiden sollte, die ein einfach bedienbares Lernmanagementsystem mit Lerninhalten kombiniert, die bereits heute über die Pflichtunterweisungen hinausgehen. Der Anbieter der E-Learning-Lösung sollte zudem in der Lage sein, auch zukünftig relevante Inhalte für das Gesundheitswesen zu produzieren.

 

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