IT & Kommunikation

Effizientere Organisation medizinischer Bilddaten

19.11.2012 -

Elektronische Patientenakten und die Langzeitarchivierung zählen zu den großen Herausforderungen für das Datenmanagement im Gesundheitswesen. Gefragt sind Komplettlösungen, die den gesamten Workflow von der Erfassung bis zur sicheren Speicherung optimieren.

Die digitale Datenflut im Gesundheitswesen erfordert neue Lösungen. Experten aus dem Gesundheitswesen schätzen, dass ein durchschnittliches Krankenhaus mehrere Zehntausend radiologischer Untersuchungen pro Jahr durchführt. Heute ist es durchaus nicht ungewöhnlich, dass bei all den Untersuchungen eines einzelnen Patienten in einer Klinik bis zu einem Terabyte an Daten, beispielsweise aus der Radiologie, Kardiologie oder Neurochirurgie, anfallen. Die Kapazitätsgrenzen herkömmlicher Speichersysteme sind damit sehr schnell gesprengt. Dazu kommt, dass Kliniken in den nächsten Jahren, wo immer möglich, dazu übergehen wollen, in Papierform vorliegende Patientendokumente einzuscannen und in digitaler Form zugänglich zu machen.

Kein Wunder, dass die Nachfrage nach der Speicherung medizinischer Bilddaten in den nächsten Jahren um 70-80 % jährlich wachsen wird, so die Einschätzung vieler Experten. Ein Grund dafür ist die Erweiterung bildgebender Verfahren (PACS, Picture Archiving and Communications Systems) über die Radiologie hinaus sowie die verstärkte Nutzung von Scans und von hochauflösender Imaging-Technologie, einschließlich 3-D-Verfahren. So kann beispielsweise ein 256-Zeilen-Scan bis zu 7.000 Bilder generieren, die bis zu 25 Jahre aufbewahrt werden müssen.

Obwohl es mehr digitale Bildinformationen als je zuvor gibt, haben Ärzte und Krankenhäuser meist keine Möglichkeit, die Bildinformationen gemeinsam zu nutzen. Vielerorts nutzen Kliniken in den verschiedenen Fachabteilungen noch immer die unterschiedlichsten proprietären bildgebenden Systeme und verfestigen damit Informationssilos, die nur mit großem personellem und finanziellem Aufwand zu betreiben und zu verwalten sind.

Da Krankenhäuser unter enormem Kostendruck stehen, müssen sie die Verwaltung und Verteilung der medizinischen Bild-Daten so effizient wie möglich gestalten. Viele bisherige Ansätze berücksichtigen das massive Wachstum des Datenvolumens nur ungenügend. Um die Sicherheit der Patienten und die Qualität der Pflege zu gewährleisten, müssen medizinische Bilddaten gespeichert, geschützt und den Pflegekräften über Jahre hinweg effizient bereitgestellt werden. Notwendig sind Lösungen, die unterscheiden, welche Daten und Bilder für das Datenmanagement im Gesundheitswesen sofort verfügbar sein müssen und welche langfristig archiviert werden.

End-to-End-Lösungen für das ­Datenmanagement in Kliniken

Technologisches Fundament des End-to-End-Datenmanagements bildet beispielsweise eine Archivierungslösung von Dell und die Objektspeicherplattform Dell DX6000 als deren Herzstück. Der entscheidende Punkt: Bei der objektorientierten Datenspeicherung werden die Daten gemeinsam mit umfangreichen Meta-Informationen abgelegt, damit sowohl Kontext als auch Inhalt der Daten erhalten bleiben. Der Unterschied zwischen einem herkömmlichen Dateisystem und der objektorientierten Speicherung lässt sich sehr gut am Beispiel einer MRT (Magnetresonanztomografie)-Aufnahme erläutern.

Wird eine MRT-Aufnahme als File gespeichert, sind dazu nur die grundlegenden Meta-Informationen wie Dateiname, Autor und Dateityp vorhanden. Wird die MRT-Aufnahme dagegen als Objekt gespeichert, ist es möglich, am gleichen Ort umfangreiche Meta-Informationen abzulegen, wie Name des Patienten, Patienten-ID, Datum der Aufnahme, anwesender Arzt, Notizen des Arztes usw.

Alle diese Informationen helfen dem medizinischen Fachpersonal, die MRT-Aufnahme effizient zu speichern und sie später mit unterschiedlichen Suchbegriffen wiederfinden zu können - und das, ohne dass der Dateiname bekannt ist. Zusätzlich lassen sich die Metadaten mit Regeln für ein automatisches Speicher-Management, die Weiterleitung, die Aufbewahrung oder sogar die endgültige Löschung verbinden. Verlässt der Patient beispielsweise das Krankenhaus, wird das MRT-Objekt im Archiv abgelegt. Kommt der Patient zu einem späteren Zeitpunkt wieder, sorgt intelligentes Datenmanagement automatisch dafür, dass das MRT-Objekt auf ein schnell zugängliches Speichermedium (Nearline Storage) verlagert wird.

Darüber hinaus ermöglichen die umfangreichen Metainformationen den Einsatz leistungsfähiger Suchwerkzeuge. Damit lassen sich beispielsweise alle MRT-Aufnahmen, die in einem Krankenhaus in den letzten Jahren entstanden sind, suchen und analysieren, um daraus Erkenntnisse für den Erfolg bestimmter medikamentöser oder anderer Behandlungsverfahren zu gewinnen.

Zudem können die MRT-Aufnahmen mit anderen Daten, etwa den im MP3-Format aufgezeichneten Notizen der Ärzte oder eingescannten Unterlagen zur Krankenhistorie des Patienten, kombiniert werden. Das entspricht der bislang vielfach noch vorhandenen Krankenakte auf Papier, wobei die digitale Version deutlich schneller und einfacher nach wichtigen Informationen durchsucht werden kann. Damit lässt sich der Nutzwert von MRT-Objekten deutlich steigern.

Archivierung plus Dokumentenmanagement

Das vollständige End-to-End-Lösungsangebot von Dell kombiniert die Archivierungskomponente mit fachspezifischen Datenmanagement-Applikationen. Krankenhäuser sind mit einem derartigen Komplettpaket in der Lage, die Kosten und Komplexität der Erfassung und Verwaltung medizinischer Daten über den gesamten Lebenszyklus zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern.

Dell arbeitet hier weltweit seit einiger Zeit mit ISV-Partnern wie BridgeHead Software aus Großbritannien oder Perceptive Software aus den USA zusammen und ist seit Kurzem mit beiden auch im hiesigen Markt aktiv. Sowohl die Healthcare-Data-Management (HDM)-Lösung von BridgeHead als auch die Enterprise-Content-Management (ECM)-Lösung ImageNow von Perceptive sind für den Einsatz mit der Objektspeicherplattform Dell DX6000 zertifiziert.

Im Rahmen des End-to-End-Lösungsangebots von Dell konzentriert sich die Software von BridgeHead auf die Langzeitarchivierung. Weltweit setzen bereits mehr als 1.000 Kliniken die skalierbare und zukunftssichere Healthcare-Data-Management (HDM)-Software ein. Sie speichern damit ihre Informationen effizient und intelligent, schützen sie vor Verlust und Missbrauch und ermöglichen eine gemeinsame und sichere Nutzung mit anderen Applikationen. Der Dell-ISV-Partner bietet herstellerneutrale Archivierungsfunktionen, unterstützt offene Datenaustauschstandards wie DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine), HL7 (Health Level 7) sowie XDS/XDSi (Cross-Enterprise Document Sharing for Imaging) und ermöglicht eine zentrale Verwaltung klinischer und betrieblicher Daten.

Medizinische und administrative Daten verwalten

Ob DICOM-Files aus einem PACS, Nicht-DICOM-Bilder von anderen klinischen Stationen, gescannte Patientendokumente, E-Mails oder weitere administrative Daten - mit der Kombination der DX-Objektspeicherplattform und der HDM-Software können Krankenhäuser eine unternehmensweite Archivierungsumgebung mit einem durchsuchbaren, zentral verwalteten Repository aufbauen. Der zentrale und gemeinsam genutzte Massenspeicher macht Schluss mit den zuvor vorhandenen Insellösungen einzelner Fachabteilungen.

Mithilfe einer speziellen Komprimierungsfunktion (SCN, Storage Compression Node) der DX6000-Objektspeicherplattform lässt sich der Speicherbedarf reduzieren sowie die Speicherauslastung und -optimierung verbessern. Mithilfe dieser Funktion können komprimierte und dekomprimierte Daten übermittelt werden. Dies geschieht in Übereinstimmung mit den von der IT-Abteilung festgelegten Regeln für die Komprimierung und das Entpacken sowie das intelligente Verschieben von gespeicherten Objekten von Primärspeichern auf Medien für die Langzeitarchivierung.

Perceptive, ein weiterer ISV-Partner, konzentriert sich in der Zusammenarbeit mit Dell im Gesundheitswesen auf elektronische Patientenakten. Das technologische Fundament des Perceptive-Portfolios bildet die Enterprise-Content-Management (ECM)-Lösung ImageNow. Medizinische Fachkräfte und Mitarbeiter aus der Administration von Krankenhäusern erfassen damit Dokumente und können diese dann gemeinschaftlich bearbeiten.

Bislang nur in Papierform vorliegende Informationen und Datensätze aus anderen Anwendungen lassen sich so für die elektronischen Patientenakten und Gesundheits-Informationssysteme zugänglich machen. Durch das Scannen und Abrufen von Patientenakten können Kliniken den Papierverbrauch reduzieren und wichtige Unterlagen effizienter verwalten. Die Lösung von Perceptive verknüpft die Patientenunterlagen über Barcodes mit den Datensätzen im Gesundheits-Informationssystem; eine zeitaufwendige, manuelle Indizierung entfällt damit.

Der Übergang zur vollständigen Digitalisierung senkt Kosten und führt zu einer höheren Effizienz. Klare Zugriffsregeln und der geschützte Zugriff auf die Dokumente helfen bei der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und schaffen die Rahmenbedingungen für eine optimale Versorgung der Patienten.

Digitalisierung und zentrale ­Ablage sorgen für Transparenz

Noch immer ist in vielen Einrichtungen des Gesundheitswesens die Archivierung medizinischer Daten ein komplexes Unterfangen: Oft sind mehrere Hardwarehersteller, eine Vielzahl von Anwendungen und zahlreiche Insellösungen in den einzelnen Fachabteilungen involviert. Dazu kommen noch immense Zeit- und Kostenfaktoren, die bei dem aktuellen Ansatz für das Abrufen von Daten nötig sind. Mit einer End-to-End-Lösung für die Erfassung, Verwaltung und langfristige Aufbewahrung medizinischer Daten können Krankenhäuser ihre Betriebskosten erheblich reduzieren, sorgen für Transparenz in allen patientenbezogenen Abläufen und arbeiten effizienter.

 

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