IT & Kommunikation

Medica Media Forum: Eine Standortbestimmung aktueller Themen des Gesundheitswesens

04.11.2011 -

Medica Media Forum: Telemedizin kann dabei helfen die Zusammenarbeit und die Versorgung nicht nur auf dem Land zu verbessern

Eine bessere Vernetzung der Medizin in Krankenhäusern und Arztpraxen wird ein Thema sein beim Medica Media Forum im Rahmen der Medica (16. bis 19. November). „Diese Entwicklung spiegelt sich zum einen in Produkten zur Anbindung von medizinischen Versorgungszentren wider und zum anderen werden die Systeme zum Anlegen von digitalen Akten also der notwendige Dokumentenaustausch zwischen den Institutionen beeinflusst", so Andreas Lange, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT (bvitg).

Er ist einer der Teilnehmer an der von MinR Mathias Redders, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, moderierten Podiumsdiskussion zu elektronischen Aktensystemen im Gesundheitswesen am Mittwoch, 16. Dezember. Für Lange sind die sektorenübergreifende Vernetzung und die daraus folgenden Produkte wie Aktensysteme neben der Sicherheit und dem Mobile Computing ein großer, aktueller IT-Trend. Gleich am ersten Tag des Medica Media Forums geht es um den Nutzen der Telematik und der Telemedizin für die Praxis.

Lange macht zudem aufmerksam darauf, dass bereits der Vorgängerverband des bvitg, der VHitG, den Standard zum elektronischen Arztbrief setzte. Der habe sich als alleiniger Standard etabliert, „aber im Rollout hängen wir noch nach." Der eArztbrief wird ebenfalls heißes Diskussionsthema am ersten Messetag sein - genauso wie der Versuch, die Grenzen zwischen den Sektoren zu überwinden.

Prof. Dr. oec. Volker Amelung, Schwerpunktprofessur für Internationale Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover und Vorstandsvorsitzender Managed Care e.V., wird in einer entsprechenden Diskussion u. a. Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH am Donnerstag, 17. November, begrüßen. Diese koordiniert und steuert die medizinische Gesamtversorgung für alle 31.000 AOK/LKK-Versicherten der Region Kinzigtal, bei allen medizinischen Diagnosen und über alle Leistungserbringer hinweg. „Gesundes Kinzigtal" gilt als ein Leuchtturm in Sachen Integrierte Versorgung.

Mobile Medizin

Natürlich wird auch die mobile Medizin beim Medica Media Forum eine Rolle spielen. So werden z. B. Apps in der Radiologie unter der Moderation von Dr. Sang-Il Kim, InterComponentWare AG, besprochen.

Datensicherheit

Im gesamten Gesundheitswesen spielt Datensicherheit eine wichtige Rolle. Auch darum muss es gehen, wenn das Netz der Dinge im Krankenhaus Gestalt annehmen soll. Klar ist, dass die Vernetzung z. B. von Endoskopiesystemen, unterschiedlichen Bildgebungs- und computergestützten Planungssystemen Risiken mit sich bringen kann. Eine hohe Sicherheit bei der Integration und Vernetzung verschiedener medizinischer Geräte ist Ziel der seit März 2011 europaweit geltenden Norm IEC 80001-1.

Sie liefert Lösungsansätze für den System- und Datenschutz in medizinischen IT-Netzwerken. Wie die Krankenhäuser diese Lösungsansätze praktisch umsetzen können, schildert Markus Holzbrecher-Morys, Deutsche Krankenhausgesellschaft. Im Projekt smartOR soll erprobt werden, wie sich die riskanten Verständnisprobleme der Geräte vermeiden und beheben lassen. Plug-and-Play soll also nicht nur in der Heimelektronik, sondern auch im Krankenhaus und insbesondere im Operationssaal möglich werden. Prof. Klaus Rademacher, Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik an der RWTH Aachen, wird dieses Projekt vorstellen.

Für Dipl.-Ing. Johannes Dehm, VDE Initiative MikroMedizin und Moderator dieser Veranstaltung, ist klar, dass sich Hersteller mit dem Einhalten von Standards beschäftigen sollten - und Betreiber sowie Hersteller sehr genau regeln sollten, für was sie verantwortlich sind. Dies geschieht dann auch zum Nutzen der Patienten.

Elektronische Gesundheitskarte

Eng verknüpft mit dem Thema Datensicherheit ist auch die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK): „Im November beim Medica Media Forum werden wir wissen, wie weit wir bei der Ausstattung mit Lesegeräten und Verteilung der eGK sind", meint Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) und einer der Diskutanten am ersten Tag. „Im Idealfall stellen wir für die eGK im Allgemeinen fest, dass alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorstellen und bessere Voraussetzungen für die Telemedizin abzusehen sind."

Ballast betont, dass zwar nahezu 90% aller Planungsbereiche überversorgt sein. Allerdings sei es stellenweise tatsächlich schwierig, Ärzte für die Arbeit in ländlichen Regionen zu gewinnen. Die Telemedizin wertet Ballast als eine unter zahlreichen Maßnahmen, mit denen die Medizin zum Patienten gebracht werden soll.

Der Bewertungsausschuss werde entsprechend den vorliegenden Entwürfen des Versorgungsstrukturgesetz im Laufe des Jahres 2012 abschätzen, in welchem Umfang ambulante telemedizinische Anwendungen sinnvoll sind, was in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab übernommen und somit honoriert werden kann. Nehmen telemedizinische Innovationen diese Hürde, so werde man im Laufe des Jahres 2012 zu Ergebnissen kommen. Bereits jetzt gebe es in Deutschland rund 200 Projekte mit Selektivverträgen und unterschiedlicher Tragweite. Die Verwertung der Ergebnisse und die Übernahme der Einzelprojekte in die Regelversorgung seien bislang ungenügend. Wirklich erfolgreiche Telemedizin könne jedoch auf Dauer kein Instrument des Wettbewerbs zwischen den Krankenkassen bleiben. Er fordert: „Telemedizin, für die ein tatsächlicher Nutzen gezeigt wurde, muss Bestandteil der Regelversorgung werden."

Personalisierte Medizin

Ähnliches gilt nach Einschätzung von Prof. Dr. Otto Rienhoff, Sprecher des Fachbeirats des Forums, auch für die Personalisierte bzw. Individualisierte Medizin. Er moderiert am Donnerstag, 17. November ab 11 Uhr eine Diskussion zu diesem Thema. Auch er betont die Notwendigkeit, dass sich Anwendungen z. B. des Ambient Assisted Living (AAL) zunächst beweisen müssen, bevor sie von der Gesetzlichen Krankenkasse bezahlt werden.

Fest steht aus seiner Sicht aber auch, dass sich das Gesundheitssystem ohne eine sichere Telematik-Infrastruktur nicht weiterentwickeln kann. Soll die Individualisierte Medizin verwirklicht werden, so sei eine sichere und funktionierende Telekommunikation im Gesundheitswesen zwingend. In die technische Infrastruktur des Gesundheitswesens müsse dringend mehr Geld fließen.

Insgesamt bietet das Medica Media Forum eine umfangreiche Standortbestimmung der Telemedizin zur MikroMedizin, personalisierten / individualisierten Medizin aus der Perspektive von IT und Telemedizin. Apps im Healthcare, in EU-Projekten stehen ebenso auf dem Programm wie - last but not least - die Verleihung des Nachwuchspreises

 

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