Aus den Kliniken

Krankenhausinfektionen: Konzertierte Aktion notwendig

07.03.2011 -

Der Kampf gegen Krankenhausinfektionen verlangt interdisziplinäres Handeln. Experten verschiedener Fachrichtungen - Kliniker, Hygieniker, Mikrobiologen und Vertreter der Gesetzlichen Krankenkassen - haben jetzt die „Initiative Infektionsschutz" gegründet und fordern dazu auf, Einzelstrategien zu überwinden und mit einem umfassenden Ansatz nosokomiale Infektionen nachhaltig zu bekämpfen. Erstmalig präsentiert das Expertengremium sein Positionspapier nun der Öffentlichkeit.

„Nur bei Berücksichtigung aller medizinischen, technischen, wissenschaftlichen und ökonomischen Aspekte, durch kollegiales Zusammenwirken aller Handlungsträger und bundesweit verpflichtende Mindeststandards kann die Ausbreitung von Krankenhausinfektionen und multiresistenten Keimen wirksam gestoppt werden", betont Dr. Nils-Olaf Hübner, Mitglied der Expertengruppe und Leiter des hygienisch-mikrobiologischen Labors am Universitätsklinikum Greifswald. Neben klar definierten Diagnostikprozessen, einer verbindlichen Meldepflicht für Infektionen und Kolonisation zählen die sachgerechte Verordnung von Antibiotika und die Anpassung der bestehenden Finanzierungsmechanismen zu den Kernforderungen der „Initiative Infektionsschutz". Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Rudolf Kösters begrüßt die Gründung der Initiative. „Ein überregionaler, interdisziplinärer Präventionsansatz ist nötig, um die Problematik der Krankenhausinfektionen in den Griff zu bekommen", so Dr. Kösters.

Das Bemühen der Bundesregierung, wirksame Regelungen für die Krankenhaushygiene zu finden, unterstützt die Initiative nachdrücklich. Der Mitte Februar veröffentlichte Referentenentwurf für ein Krankenhaushygienegesetz lege einen wichtigen Grundstein, so die Experten. „Von größter Priorität ist nun die Qualifizierung von krankenhaushygienischem Fachpersonal, um die im Referentenentwurf geforderten Maßnahmen zukünftig umsetzen zu können", sagt Dr. Frank Kipp, leitender Krankenhaushygieniker am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster. Der Leiter des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald Prof. Axel Kramer betont: „Um eine langfristige Verbesserung der Patientensicherheit zu gewährleisten, muss der Gesetzesentwurf konkretisiert und auf Bundesebene umgesetzt werden. Das betrifft insbesondere die KRINKO-Empfehlung ‚Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen', eine einheitlich praktikable Erfassung nosokomialer Infektionen und die Zusammenführung der Daten in einem Bundesregister. Darüber hinaus ist die Einführung einer nicht namentlichen Meldepflicht für durch multiresistente Erreger verursachte nosokomiale Infektionen erforderlich."

 

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