Aus den Kliniken

Traumanetzwerk Nordbayern-Würzburg zertifiziert

14.11.2011 -

Das Traumanetzwerk Nordbayern-Würzburg wurde nach einem vierjährigen Vorbereitungsprozess feierlich zertifiziert. Der Zusammenschluss von 17 Kliniken der Region garantiert eine exzellente Versorgung von Schwerverletzten.

Rund 35.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland schwere und schwerste Verletzungen, meist bei Unfällen. Entscheidend für das Überleben dieser Patienten ist eine schnelle und adäquate unfallchirurgische Versorgung. Dabei stellt ihre Behandlung komplexe Anforderungen an alle Beteiligten.

Um sicherzustellen, dass Schwerstverletzte unabhängig von Ort und Zeit eines Unfalls nach den gleichen hohen Qualitätsstandards behandelt werden, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU, Berlin) vor rund fünf Jahren das Konzept der regionalen Traumanetzwerke entwickelt.

Zu den bislang in Deutschland existierenden, 25 zertifizierten Traumanetzwerken stößt heute offiziell das Traumanetzwerk Nordbayern-Würzburg hinzu. 17 Kliniken haben sich in diesem Verbund zusammengeschlossen, um die schnelle Versorgung von Schwerverletzten rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr sicherzustellen. Gemeinsam decken sie eine Region ab, die sich vom Raum Ansbach im Süden bis nach Bad Neustadt im Norden ersteckt. Die West-Ost-Ausdehnung reicht von Aschaffenburg bis Lichtenfels.

Überregionale, regionale und lokale Kliniken im Verbund

Das organisatorische Zentrum des Netzwerks ist das Universitätsklinikum Würzburg. Hinzu kommen sechs regionale und zehn lokale Krankenhäuser. Auf regionaler Ebene sind dies das Klinikum Aschaffenburg, das Leopoldina-Krankenhaus der Stadt Schweinfurt, das Klinikum Ansbach, das Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, das Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels und das Juliusspital Würzburg. Lokale Zentren sind die Stiftung Juliusspital Würzburg, die Kliniken Miltenberg-Erlenbach, das Krankenhaus Rothenburg, das Krankenhaus St. Josef Schweinfurt, die Kreisklinik Bad Neustadt a.d. Saale, die Klinik Kitzinger Land, das Kreiskrankenhaus Tauberbischofsheim, die Missionsärztliche Klinik Würzburg, das St. Elisabeth-Krankenhaus, die Rotkreuzklinik Wertheim, das Klinikum Main-Spessart/Gesundheitszentrum Lohr.

„Die Prognose eines Verletzten hängt gleichermaßen von der Rettungsdauer wie von einer schnellen, dem individuellen Verletzungsmuster angepassten Behandlung in spezialisierten Kliniken ab", betont Dr. Christian Kühne von der DGU. „Die Einrichtung von Traumanetzen schafft die strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen, dass Schwerverletzte in Deutschland nicht nur in den Ballungszentren, sondern überall und jederzeit sofort in einer zertifizierten Klinik mit ausgewiesener Expertise behandelt werden können."

Umfangreiche Vorarbeiten erforderlich

Zu den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zertifizierung zählen zum Beispiel Schulungen der gesamten beteiligten Ärzteschaft und des Pflegepersonals, die eine durchgängige Qualität der Behandlung sicherstellen. Darüber hinaus hat das unabhängige Institut Diocert (Mainz) überprüft, ob alle Kliniken des Netzwerks die geforderten personellen und gerätetechnischen Voraussetzungen erfüllen. So schreibt die DGU beispielsweise genau vor, wie der Schockraum, in dem der Verletzte zuerst versorgt wird, eingerichtet sein muss.

„Gerade für die kleineren Häusern unseres Netzwerks bedeute dies in den letzten Jahren immense Anstrengungen und auch zum Teil deutliche Investitionen", unterstreicht Prof. Rainer Meffert, Sprecher des Traumanetzwerks Nordbayern-Würzburg. Der Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Würzburg fährt fort: „Außerdem haben die seit dem Jahr 2007 laufenden Vorbereitungen auf die heute erfolgte Zertifizierung die schon vorher bestehenden Kooperationen unter den teilnehmenden Krankenhäusern noch weiter vertieft. So wurden und werden zum Beispiel bei regelmäßigen Polytraumakonferenzen spezialisierte Behandlungswege, Fehlervermeidungsstrategien und kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen diskutiert und festgelegt."

Versicherungsträger wollen Strukturen verstärkt nutzen

Schwere und schwerste Verletzungen haben nicht nur gravierend Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen, sie bringen häufig auch hohe Folgekosten für die Versicherungsträger mit sich. Vor diesem Hintergrund plant die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV, Berlin) die von der DGU aufgebauten Traumanetzwerk-Strukturen in Zukunft noch stärker zu nutzen. „Im Gespräch ist eine standardisierte Zuweisung der Patienten entsprechend der Verletzungsschwere an geeignete Kliniken", erläutert Prof. Volker Bühren, beratender Arzt der DGUV und Ärztlicher Direktor der BG-Unfallklinik Murnau. „Besonders die sehr schwer Verletzten sollen möglichst fließend in die Rehabilitationsphase überführt werden mit dem Ziel der bestmöglichen Wiederherstellung ihrer Lebensqualität. Die Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Würzburg ist dabei für die Schlüsselposition in Nordbayern vorgesehen."

 

Kontakt

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