Hygiene

Erbitux: Kombi-Therapie hilft bei kolorektalen Karzinom

21.07.2011 -

Erbitux: Kombi-Therapie hilft bei kolorektalen Karzinom. Die Heilungschancen des „kolorektalen Karzinoms“ (CRC) sind dank moderner Therapie und Diagnostik weiter gestiegen. Vor allem eine Kombi-Therapie mit dem monoklonalen Anti-EGFR-Antikörper Erbitux kann Patienten mit metastasiertem CRC helfen.

Die Zahl der Neuerkrankungen an Dickdarm- und Enddarmkrebs, kurz kolorektates Karzinom genannt, nimmt weltweit zu. Die intensive Forschungsarbeit auf diesem Gebiet hat in den letzten Jahren vielversprechende neue Therapien hervorgebracht. So wird seit 2004 monoklonale Ig-g1 Antikörper Erbitux (Cetuximab) in Kombination mit Irinotecan erfolgreich in der Therapie von vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom eingesetzt. Wie Experten auf dem diesjährigen Deutschen Krebskongress in Berlin berichteten, überzeugte Erbitux auch in der Erstlinientherapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms. Das zeigten auch die Daten der CRYSTAL-Studie. Der Einsatz von Biomarkern, wie dem K-RAS-Gen, machen in Zukunft eine noch individuellere Therapie für die Patienten durch die Vorhersage des Therapieausgangs möglich.

Höhere Ansprechrate – mehr Lebensqualität

Zum Zeitpunkt der Diagnose befinden sich ca. 35 % der Patienten mit kolorektalem Karzinom bereits im metastasierten Stadium. Nicht operierte Patienten, die mit den besten verfügbaren Chemotherapien behandelt werden, haben ein medianes Überleben von circa 20 Monaten. Die operative Entfernung der Metastasen ist in diesem Stadium die einzige Maßnahme mit Heilungschancen. Durch eine solche kurative Resektion der Metastasen kann die 5-Jahres-Überlebensrate von 5 auf 50 % gesteigert werden.

Der monoklonale Antikörper Erbitux ist in Deutschland bislang nur für die Therapie von Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom zugelassen, die auf eine vorangegangene Irinotecan-haltige Chemotherapie nicht mehr angesprochen haben. Doch auch bei nicht vorbehandelten Patienten mit metastasiertem CRC zeigt Erbitux signifikante Wirksamkeit und bietet zusätzlich einen potentiell kurativen Ansatz.

So zeigte die Phase-III-Studie CRYSTAL, dass das Risiko eines Tumorwachstums in der Erstlinientherapie durch Erbitux in Kombination mit dem Standardchemotherapieregime FOLFIRI um 15 % gesenkt werden konnte im Vergleich zu einer alleinigen Therapie mit FOLFIRI. Das progressionsfreie Überleben war im Erbitux-Arm signifikant erhöht (8,9 Monate vs. 8,0 Monate unter FOLFIRI allein). Auch die Ansprechrate war im Erbitux-Kombinationsarm mit 47 % im Vergleich zu 39 % unter FOLFIRI allein signifikant höher.

„Die Wirksamkeit von Erbitux zieht sich durch alle Therapielinien“, bestätigte PD Dr. med. Ralf-Dieter Hofheinz vom Universitätsklinikum Mannheim in Berlin. „In der Erstlinientherapie kommt noch hinzu, dass der Einsatz von Erbitux die Chance auf eine kurative Lebermetastasenresektion erhöht.“ Dreimal so viele der primär als inoperabel eingestuften Patienten erreichten im Rahmen der Studie mit Erbitux eine R0-Resektion als mit einer alleinigen Behandlung durch FOLFIRI. Die Lebermetastasen konnten also durch die zusätzliche Gabe von Erbitux häufiger verkleinert und danach operiert werden, was wiederum die Tumorlast senkte und die Heilungschancen maßgeblich erhöhte. Besonders scheinen Patienten zu profitieren, die nur Lebermetastasen aufweisen. Das progressionsfreie Überleben war in dieser Subgruppe mit 11,4 Monaten mit Erbitux versus 9,2 Monate ohne den Antikörper besonders ausgeprägt. In der Palliation bedeuten die hohen Ansprechraten unter einer Erbitux-Therapie eine Reduktion der Tumorlast und damit ein längerer Erhalt der Lebensqualität.

Prädikative Biomarker für patientengerechte Therapie

Aber auch Biomarker spielen für das Erreichen des Therapieziels eine entscheidende Rolle. Vor allem dass K-RAS-Gen, dessen Bedeutung Merck Serono in zahlreichen Studien untersucht bzw. bereits untersucht hat, könnte eine entscheidende Bedeutung als prädiktiver Biomarker für das Ansprechen auf eine Therapie haben.

Derzeit liegt unter anderem der Nachweis aus drei kürzlich publizierten Studien vor, dass Patienten mit K-RAS-Wildtyp besonders von einer Therapie mit Erbitux profitieren. In einer auf dem ASCO GI 2008 in Orlando vorgestellten Studie zur Erstlinientherapie mit Erbitux in Kombination mit FOLFIRI betrug die Ansprechrate für Patienten mit K-RAS-Wildtyp 55 % im Vergleich zu 32 % bei Patienten mit einer Mutation im K-RAS-Gen. Das relative Risiko einer Progression war in der Subgruppe mit K-RAS-Wildtyp um 53 % geringer als in der Gruppe mit Mutation.

Zwei weitere Studien untersuchten den Einfluss von K-RASMutationen auf die Wirksamkeit von Erbitux bei vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom. Auch hier konnte gezeigt werden, dass Patienten mit K-RAS-Wildtyp besonders von der Therapie mit Erbitux in Kombination mit einer Irinotecan-basierten Chemotherapie profitieren. „Diese Daten belegen den potentiellen Nutzen von K-RAS als prädiktiver Biomarker in der Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms“, sagte Prof. Dr. med. Thomas Seufferlein von der Medizinischen Universitätsklinik Ulm in Berlin. „Die systematische Bestimmung von K-RAS könnte Ärzten helfen, verlässlich vorherzusagen, welche Patienten besonders von einer Erbitux-Therapie profitieren.“

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