Medizin & Technik

Lungenembolie: Früherkennung mit Ultraschall

23.05.2014 -

Lungenembolie: Früherkennung mit Ultraschall. Lungenembolien gehören zu den am meisten gefürchteten Komplikationen bei bettlägerigen Patienten im Krankenhaus.
Früherkennung ist in diesen Fällen häufig lebensrettend.
Eine Ultraschall- Untersuchung, die jederzeit am Krankenbett möglich ist, kann vielfach die Diagnose beschleunigen.
Ergebnisse einer aktuellen Studie (Chest 2005; 128: 1531–1538) mehrerer deutscher und österreichischer Kliniken bestätigen dies.
„Es gibt keine ideale Methode zum Nachweis einer Lungenembolie“, sagt Dr. Andreas Schuler, stellvertretender Leiter der Sektion Innere Medizin der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) und Mitautor der Studie.
Viele Kliniken setzen heute eine Computertomographie (CT) ein. Doch nur die modernsten Mehrschicht- CTs liefern ausreichend genaue Bilder, um die Gefäße sicher zu erkennen, CT-Geräte sind aber in vielen Kliniken im Gegensatz zum Ultraschall nicht rund um die Uhr verfügbar.
Zudem haben moderne Ultraschallgeräte eine höhere Orts-Auflösung als das CT.
„Vorausgesetzt die Ärzte verfügen über genügend Erfahrung, können wir heute auch Embolien in den kleinsten peripheren Gefäße erkennen“, sagt Dr. Schuler.
Der Umgang mit den Ultraschallgeräten ist schwierig und beim Brustkorb kommt erschwerend hinzu, dass die Lungen nur vom Raum zwischen den Rippen aus untersucht werden können.
Um diesen Raum zu weiten, sollten die Patienten bei der Untersuchung aufrecht im Bett sitzen und die Arme hinter dem Nacken verschränken. Mit Unterstützung sind aber auch Patienten im Liegen und auf der Intensivstation gut zu untersuchen.
Die Untersuchung ist nur von entsprechend geschulten und erfahrenen Ärzten durchzuführen, die dem 3-Stufen- Konzept der DEGUM entsprechend mindestens den Standard der Stufe 1 erfüllen sollten.
„An der Studie durften ausschließlich Untersucher teilnehmen, die bereits mehr als hundert Ultraschalluntersuchungen des Thorax vorgenommen hatten“, betont Dr. Schuler.
Wenn die Voraussetzungen stimmen, hat die Ultraschalluntersuchung unbestreitbare Vorteile: „In unserer Studie wurden bei den einzelnen Patienten mit dem Ultraschall mehr Läsionen gesehen als mit der CT“, sagt Dr. Schuler.
Geübte Ärzte können auch verschiedene Phasen der Lungenembolie verfolgen.
Häufig kommt es nach einer Blockade des Gefäßes wieder zu einer Auflösung des Gerinnsels.
Da die Ultraschallgeräte klein sind, kann die Untersuchung am Krankenbett jederzeit wiederholt werden – unnötige Transportwege für die sich häufig auf der Intensivstation befindenden Patienten entfallen.
Ein weiterer Vorteil ist: Der Arzt wird in der gleichen Sitzung immer auch die Beinvenen schallen, denn die meisten Embolien haben ihren Ursprung in Thrombosen der tiefen Beinvenen.
Nicht selten lassen sich dort weitere Thromben beobachten, die jederzeit eine erneute Lungenembolie auslösen können.
Dr. Schuler: „Wir können im Rahmen einer Untersuchung gleichzeitig die Ursache der Erkrankung und ihre Auswirkung feststellen.“
Durch die Kombination der Ultraschalluntersuchungen an Lunge, Herz und Beinvenen können weit mehr als 90% aller Lungenembolien diagnostiziert werden.
Die rasch mögliche Diagnostik aus einer Hand erlaubt es, unverzüglich die – oft lebensrettende – Therapie einzuleiten.

Kontakt:
Anna Julia Voormann
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall
in der Medizin
D-Stuttgart
Tel.: 0711/8931-552
Fax: 0711/8931-167
info@medizinkommunikation.org
www.degum.de

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