IT & Kommunikation

Neue Graduiertenschule für Data Science in München

06.11.2018 -

Die digitalisierte Forschung liefert immer größere und komplexere Datenmengen.

Sie bergen großes Potenzial etwa für die Biomedizin, die Energie- und Geoforschung oder Robotik, müssen aber auch bewältigt und interpretiert werden. Um die nächste Generation von Forschenden auszubilden, die diese sprichwörtlichen Big Data nutzbar machen, wurde die Munich School for Data Science @ Helmholtz, TUM & LMU (MuDS) ins Leben gerufen, die über sechs Jahre hinweg mit insgesamt zwölf Mio. € gefördert wird.

Das Helmholtz Zentrum München, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie die Technischen Universität München (TUM) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) sind die Gründer der neuen Graduiertenschule. Darüber hinaus sind mit dem Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und der Max Planck Computing & Data Facility (MPCDF) zwei große Rechenzentren aus dem Raum München mit im Boot.

Mehr Experten gefragt

„Für große Herausforderungen braucht man große Lösungen: Wir sind froh, dass wir diese wichtigen Player im Großraum München für dieses Projekt zusammenbringen konnten“, erklärt Prof. Dr. Dr. Fabian Theis, der das Projekt federführend koordinieren wird. Er selbst arbeitet täglich über Organisationsgrenzen hinweg als Direktor des Instituts für Computational Biology am Helmholtz Zentrum München und Professor für Mathematische Modellierung biologischer Systeme an der TUM.

Ziel des groß angelegten Vorhabens MuDS ist, die Ausbildung der nächsten Generation von Wissenschaftlern im Bereich Data Science mit verschiedenen Domänenwissenschaften (Biomedizin, Plasmaphysik, Robotik und Erdbeobachtung) zusammenzuführen. Denn während die Datenvolumina und deren Komplexität stetig wachsen, fehlen Experten, um sie auszuwerten. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Jede einzelne Zelle in unserem Körper hat ein Erbgut von rund drei Mrd. Basenpaaren – das wäre eine Bibliothek von 3000 Büchern mit je 1000 Seiten, auf denen je 1000 Buchstaben stehen – und das ist nur eine Zelle.

Auch Beispiele aus den anderen Bereichen machen deutlich, wie sehr die Experten in Zukunft gefragt sind: Erdbeobachtungssatelliten der neuesten Generation liefern kontinuierlich Petabytes an Bild- und Messdaten für die Erforschung und das Management des globalen Wandels. Am IPP geht es u.a. um die Modellierung künftiger Fusionsanlagen, für die modellbasierte Simulationen auf dem Computer ebenso nötig sind wie das Auswerten großer Datenmengen.

Die Munich School of Data Science bietet bilaterale Projekte für Doktoranden an, die jeweils von zwei Partnern - einem domänenspezifischen Anwendungspartner und einem methodischen Partner - konzipiert werden. Dadurch wird sowohl eine methodische als auch anwendungsspezifische Ausbildung gewährleistet. Zudem wird ein auf die Teilnehmer zugeschnittenes Kursangebot mit einer detaillierten Onboarding-Phase und einer daran anschließenden vertiefenden Ausbildung angeboten. Das Trainingsprogramm wird in die bestehenden Kurse der Universitäten sowie der assoziierten Partner (LRZ und MPCDF) integriert, um eine zeitgemäße und exzellente Ausbildung zu gewährleisten. Angesiedelt ist die MuDS unter das Dach der bereits sehr erfolgreichen bestehenden Graduiertenschulen der Partner: HELENA, HEPP, TUM-GS und Munich Aerospace.

„Die Munich School of Data Science adressiert eine der zentralen Herausforderungen heutiger Wissenschaft“, erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Matthias Tschöp, CEO des Helmholtz Zentrums München. „Wir brauchen junge Talente, die über herausragende Fähigkeiten im Umgang mit großen Datenmengen verfügen und zugleich das Verständnis für die wissenschaftliche Datenerhebung mitbringen. Mit unserem Ansatz verfolgen wir das Ziel, Experten für Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen auszubilden, deren Qualifikation über ihre eigentliche Fachdisziplin hinausgeht. Durch die Einbeziehung der Münchner Helmholtz Zentren und beider Universitäten ist uns ein einzigartiges Konstrukt gelungen, das langfristig zahlreiche Toptalente hervorbringen wird.“

Das Fördervolumen beträgt über sechs Jahre hinweg insgesamt zwölf Mio. € und wird zur Hälfte von den beteiligten Institutionen bereitgestellt. Die andere Hälfte kommt von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, in deren Strategie zur Digitalisierung der Forschung die School eingebettet ist (siehe Hintergrund).

Kontakt

Helmholtz Zentrum München

Ingolstädter Landstr. 1
85764 Oberschleißheim
Deutschland

+49 89 3187 1587
+49 89 31873324

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