Patientensicherheit im Fokus
14.11.2025 - HRO-Award 2025 würdigt drei herausragende Klinikprojekte
Am 13. November wurde in Berlin der HRO Award 2025 verliehen. Ausgezeichnet wurden drei Einrichtungen, die Patientensicherheit im Klinikalltag beispielhaft und vorbildlich umsetzen: Das Kinderpalliativzentrum Datteln, die Sana Kliniken Offenbach und Düsseldorf sowie die Elisabethinen Graz. Ihre Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Hochzuverlässigkeit gelingt – durch klare Strukturen, vertrauensvolle Teams und Prozesse, die auch in kritischen Momenten funktionieren.
Ein starkes Zeichen für gelebte Sicherheitskultur
Die Preisverleihung wurde erneut vom Verein Gesundheitsstadt Berlin und der Ecclesia Gruppe ausgerichtet – zwei Partner, die sich seit Jahren für Qualität und Verantwortung im Gesundheitswesen engagieren. Übergeben wurde der Award von Katharina Schenk, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie des Landes Thüringen. Sie würdigte die Preisträger mit den Worten: „Der HRO-Award zeigt, wie Patientensicherheit zur gelebten Praxis wird. Die ausgezeichneten Projekte beweisen, dass Hochzuverlässigkeit in Medizin und Pflege erreichbar ist – durch stetiges Lernen, Üben und gemeinsames Handeln.“
Lichtblicke für schwerkranke Kinder
Die Station „Lichtblicke“ am Kinderpalliativzentrum Datteln begleitet seit 15 Jahren Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen. Das multiprofessionelle Team arbeitet auf intensivmedizinischem Niveau – mit hoher fachlicher Kompetenz und großer menschlicher Wärme. Ein digitales Prozesshandbuch mit standardisierten Handlungsanweisungen (SOPs), das gemeinsam mit allen Berufsgruppen entwickelt wurde, sorgt für Sicherheit und Qualität. Die Inhalte fließen inzwischen in nationale Leitlinien ein. Für diesen strukturierten und zugleich empathischen Ansatz wurde die Station ausgezeichnet.
Früh erkennen, schnell reagieren
In den Sana Kliniken Offenbach und Düsseldorf steht die Früherkennung im Zentrum der Patientensicherheit. Ein Rapid Response Team und Frühwarnsysteme wie der MEWS helfen, kritische Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu handeln. Ein geschultes Team aus Intensivpflegekräften, Atmungstherapeutinnen und Intensivmedizinern greift bei Auffälligkeiten schnell und abgestimmt ein. Das Projekt stärkt die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und verbessert die Zusammenarbeit zwischen Intensiv- und Normalstationen.
Notfälle trainieren – Sicherheit stärken
Das Krankenhaus der Elisabethinen Graz setzt gemeinsam mit Med-STA auf ein strukturiertes Notfalltrainingsprogramm für alle Berufsgruppen. Herzstück sind zertifizierte Kurse des European Resuscitation Council sowie realitätsnahe In-situ-Simulationen direkt am Arbeitsplatz. Über 90 Prozent der Mitarbeitenden nehmen jährlich teil – vom ärztlichen Dienst über die Pflege bis hin zu nicht-medizinischem Personal. Diese Kombination stärkt die Handlungssicherheit und erhöht die Patientensicherheit nachhaltig.
Statements zur Bedeutung des Awards
Dr. Iris Hauth, Vorsitzende von Gesundheitsstadt Berlin, betonte in ihrer Impulsrede: „Der HRO-Award zeichnet Einrichtungen aus, die im Klinikalltag zeigen, was echte Zuverlässigkeit bedeutet: eine gelebte Sicherheitskultur, klare Prozesse und Teams, die auch in kritischen Situationen verlässlich handeln.“
Jochen Körner, CEO der Ecclesia Gruppe, sagte: „Patientensicherheit und hochprofessionelle Prozesse gehören für die Ecclesia Gruppe zu den zentralen Grundprinzipien. Sie bilden die Grundlage für Versicherbarkeit – und ermöglichen es wichtigen gesellschaftlichen Institutionen, ihre Verantwortung verlässlich wahrzunehmen.“
Dr. Peter Gausmann, Geschäftsführer der GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung der Ecclesia Gruppe, ergänzte: „HROs sind in den kritischen Infrastrukturen von Krankenhäusern ein Garant für Kontinuität, auch wenn’s mal eng wird. Ihre Ausfallsicherheitskonzepte und das Training unvorhersehbarer Ereignisse sind essenziell für das Funktionieren der Organisation.“