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ACS-Studie: Sekundärprävention bei akutem Koronarsyndrom

14.11.2011 -

Eine Therapie mit dem oralen Gerinnungshemmer Xarelto (Rivaroxaban) zweimal täglich in Kombination mit einer Standardtherapie aus plättchenaggregationshemmenden Medikamenten senkte den kombinierten primären Wirksamkeitsendpunkt (kardiovaskuläre Sterblichkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall) bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) signifikant stärker als die plättchenaggregationshemmende Medikation allein.

Zusätzlich konnte auch bei der allgemeinen Todesrate ein signifikanter Vorteil der kombinierten Therapie mit 2,5 mg Rivaroxaban im Vergleich zur Standardtherapie gezeigt werden. Die Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ATLAS ACS 2-TIMI 51 wurden heute als 'Late Breaker' auf dem Jahreskongress der American Heart Association vorgestellt und im New England Journal of Medicine publiziert. Schwere Blutungen traten unter der kombinierten Rivaroxaban-Therapie signifikant häufiger auf als unter der Standardtherapie, dagegen war die Rate an tödlichen Blutungen bei der kombinierten Rivaroxaban-Therapie nicht erhöht.

Ein akutes Koronarsyndrom tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel eine Herzkranzarterie verstopft. Dies kann zu Herzinfarkten oder Brustschmerzen führen, die als 'instabile Angina pectoris' bezeichnet werden.

"Der klinische Vorteil einer Kombinationstherapie aus Rivaroxaban mit dem bisherigen Standard - plättchenaggregationshemmenden Medikamenten - ist eine gute Nachricht. Die Ergebnisse der ATLAS ACS 2-TIMI 51-Studie könnten im klinischen Alltag die Behandlung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom deutlich verbessern", sagte Dr. Eugene Braunwald, Hersey-Professor für Medizin an der Harvard Medical School. Dr. Braunwald ist außerdem Gründer und Leiter der Studiengruppe TIMI (Thrombolysis In Myocardial Infarction) am Brigham and Women's Hospital in Boston.

"Seit mehr als zehn Jahren sind Patienten mit akutem Koronarsyndrom erfolgreich mit der Kombination aus niedrig dosiertem Aspirin und einem Thienopyridin zur Senkung des Risikos für ein erneutes kardiovaskuläres Ereignis behandelt worden. Diese Studie zeigt nun, dass die zusätzliche Gabe des oralen Faktor-Xa-Hemmstoffs Rivaroxaban zur Standardtherapie das Risiko noch weiter senken konnte und damit zu einer signifikanten Reduktion der Mortalität führte", sagte Dr. C. Michael Gibson, leitender Prüfarzt der TIMI-Studiengruppe, Harvard Medical School, und Studienleiter der ATLAS-ACS-Studien mit Rivaroxaban. "Wenn wir die Daten der ATLAS ACS 2-TIMI 51-Studie auf die Bedingungen im klinischen Alltag hochrechnen, könnten wir pro 56 Patienten, die zwei Jahre lang mit dieser Kombinationstherapie behandelt werden, ein Leben retten."

Die Ergebnisse der ATLAS ACS 2-TIMI 51-Studie zeigten sowohl für 2,5 mg als auch für 5 mg Rivaroxaban zweimal täglich in Kombination mit der Standardtherapie - niedrig dosiertem Aspirin mit oder ohne einem Thienopyridin wie Clopidogrel - eine Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie plus Placebo. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt der Studie war die Rate an erneut auftretenden schweren kardiovaskulären Ereignissen (kardiovaskuläre Sterblichkeit, Herzinfarkt und Schlaganfall) bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom. Diese Ereignisse traten unter der Rivaroxaban-Therapie (beide Dosierungen) bei 8,9% der Patienten auf, unter der Standardtherapie bei 10,7% (1) (p=0,008, relative Risikoverminderung RRR=16%). Außerdem konnte Rivaroxaban die Rate an Stent-Thrombosen im Vergleich zu Placebo signifikant vermindern [2,3% vs. 2,9% (P=0,016)].

Bei einer Dosierung von 2,5 mg Rivaroxaban zweimal täglich zeigten Patienten im kombinierten primären Endpunkt eine signifikante Risiko-Verminderung [9,1% vs. 10,7% (P=0,020)], dies ergab sich insbesondere aus einer signifikanten Verringerung von 34% für kardiovaskuläre Todesfälle [2,7% vs. 4,1% (P=0,002)]. Auch die Rate an Todesfällen allgemein war signifikant vermindert [2,9% vs 4,5% (P=0,002)]. Mit 5 mg Rivaroxaban zweimal täglich wurde der primäre Studienendpunkt ebenfalls signifikant vermindert [8,8% vs. 10,7% (P=0,028)].

Der primäre Sicherheitsendpunkt der Studie waren schwere Blutungen nach TIMI-Kriterien, mit Ausnahme von Blutungen im Zusammenhang mit koronaren Bypass-Operationen. Bei der Kombination von Rivaroxaban mit der Standardtherapie waren die Blutungsraten signifikant öfter zu beobachten als mit der Standardtherapie plus Placebo [2,1% vs. 0,6% (P<0,001)]. Schwere Blutungen nach TIMI-Kriterien, mit Ausnahme von Blutungen im Zusammenhang mit Bypass-Operationen, traten sowohl unter 2,5 mg als auch unter 5 mg Rivaroxaban im Vergleich zu Placebo häufiger auf [1,8% vs. 0,6% (P<0,001) bzw. 2,4% vs. 0,6% (P<0,001)]. Wichtig ist hierbei, dass die Rate an tödlichen Blutungen unter Rivaroxaban nicht erhöht war. Andere behandlungsassoziierte Nebenwirkungen traten in allen Behandlungsgruppen gleichermaßen auf.

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat, aufgrund der Schwere der Erkrankung ACS und des potenziellen klinischen Vorteils von Rivaroxaban, in dieser Indikation die Möglichkeit eines beschleunigten Zulassungsverfahrens (Fast Track Designation) eingeräumt.

"Diese wichtigen Studienergebnisse zeigen, dass Rivaroxaban Patienten mit akutem Koronarsyndrom helfen kann", sagte Dr. Kemal Malik, Chief Medical Officer und Mitglied des Vorstands bei Bayer HealthCare. "Das akute Koronarsyndrom ist eine chronische, lebensbedrohliche Erkrankung, und aufgrund der nun vorliegenden Daten gehen wir davon aus, dass Rivaroxaban den aktuellen Therapiestandard deutlich verbessern könnte."

Der Antrag auf Marktzulassung soll noch in diesem Jahr gestellt werden.

 

 

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