Auszeichnungen

Adipositas-Exzellenzpreis für Antje Körner

18.03.2024 - Prof. Antje Körner erhält den Preis für herausragende Forschungs- oder Technologiebeiträge, die das Verständnis von Adipositas, ihrer Ätiologie, Komplikationen, Prävention und Behandlung verbessern.

Prof. Antje Körner, Leiterin des Bereichs für Metabolismus am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) bei Helmholtz Munich und Professorin für Metabolismusforschung der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, wird mit dem EASO-Novo Nordisk Foundation Obesity Prize for Excellence 2024 ausgezeichnet.

Der Preis wurde im Januar 2023 von der European Association for the Study of Obesity (EASO) und der Novo Nordisk Foundation ins Leben gerufen und würdigt herausragende Forschungs- oder Technologiebeiträge, die das Verständnis von Adipositas, ihrer Ätiologie, Komplikationen, Prävention und Behandlung verbessern. Der Preis ist mit 2 Mio. DKK dotiert, von denen 1,7 Mio. DKK für die Forschung bereitgestellt werden. Die Forschungsarbeiten von Prof. Körner haben wesentlich zum Verständnis der Ursachen und Folgen von Adipositas bei Kindern beigetragen.

Pionierarbeit in der Adipositas-Forschung bei Kindern
 

Allzu lange wurde Adipositas als individuelles Versagen bei der Umstellung auf einen gesunden Lebensstil angesehen. Jüngste Fortschritte haben gezeigt, dass sich Adipositas aus dem Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und umweltbedingten Faktoren und Risikofaktoren entwickelt, die Adipositas fördern. "Kinder profitieren jedoch zu wenig von diesen wissenschaftlichen und klinischen Fortschritten auf diesem Gebiet. Es ist mein persönliches Ziel, diese Lücke zu schließen und auf die besonderen Aspekte und Bedürfnisse von Kindern einzugehen", erklärt Antje Körner.

Als Kinderärztin und Wissenschaftlerin widmet sich Antje Körner der Komplexität der Adipositas in einem translationalen und ganzheitlichen Forschungsansatz, der experimentelle Zell- und Molekularbiologie, klinische und genetische Studien kombiniert. Ihr Ziel ist es, nicht nur die epidemiologischen und klinischen Zusammenhänge zu beschreiben, sondern auch die Mechanismen dahinter besser zu verstehen. Mit Hilfe experimenteller Forschung geht sie der Frage nach, ob und wie genetische und umweltbedingte Risikofaktoren zum Adipositasrisiko beitragen.

"Durch ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkungen zwischen epidemiologischen und klinischen Assoziationen, den zugrunde liegenden Mechanismen - mit besonderem Augenmerk auf frühe Veränderungen im Fettgewebe - und der funktionellen Bedeutung genetischer und umweltbedingter Risikofaktoren bei der Entwicklung von Adipositas im Kindesalter und den sich daraus ergebenden metabolischen Komorbiditäten wollen wir die Risikoprofile auf individueller und bevölkerungsbezogener Ebene präzisieren. Darüber hinaus ist es unser Ziel, umsetzbare Präventions- und Behandlungsziele zu identifizieren und den Nachweis für ein besseres Ansprechen auf die Behandlung zu erbringen, wenn diese Maßnahmen frühzeitig, bereits im Kindesalter, eingeleitet werden", so die Forscherin.

Herausforderungen und Chancen der Adipositasforschung im Kindesalter
Mit ihrem klinischen Hintergrund arbeitet Antje Körner in Leipzig mit einzigartigen pädiatrischen Kohorten und baute diese wesentlich mit auf, um Fragen zur Entstehung und zu Komorbiditäten von Adipositas im Kindesalter zu untersuchen. Diese Forschungen haben gezeigt, dass die frühe Kindheit eine gefährdete Zeitspanne für die Manifestation und Persistenz von Adipositas ist. Sie arbeitet auch daran, die genetischen Ursachen besser zu verstehen. Auf der Grundlage dieser klinischen Beobachtungen leistete Antje Körner Pionierarbeit bei der Untersuchung der Frage, wie die Entwicklung von Adipositas mit Veränderungen des kindlichen Fettgewebes einhergeht.

„Die Faktoren, die zur Entwicklung von Adipositas beitragen, wirken sich schon sehr früh im Leben aus. Und während die Begleiterkrankungen der Adipositas in der Regel im Erwachsenenalter diagnostiziert werden, beginnt ihre Entwicklung bereits im Kindesalter. Wir müssen die Anfänge der Entwicklung von Adipositas und metabolischen Komplikationen im Kindesalter adressierenund möglichst früh intervenieren.", sagt die renommierte Wissenschaftlerin.

Mit dem Preisgeld will Antje Körner untersuchen, wie Kinder mit einem besonderen Risiko für die Entwicklung von Adipositas und frühen Stoffwechselstörungen identifiziert werden können, und wissenschaftliche Belege für den nachhaltigen Nutzen einer frühzeitigen Intervention und eines Behandlungsbeginns bei diesen Kindern liefern.

„Forschungsansätze in Kindesalter bieten eine einzigartige Gelegenheit, die frühesten biologischen und umweltbedingten Risikofaktoren für Adipositas zu erkennen, vorzugsweise modifizierbare Faktoren", erklärt sie. "Sobald wir die Kinder mit dem höchsten Risiko identifiziert haben, werden wir untersuchen, ob wir das Fortschreiten der Adipositas und ihrer Begleiterkrankungen durch intelligente Interventionen verhindern oder verlangsamen können - zum Beispiel durch eine innovative pharmakologische Behandlung in Kombination mit einem psychologischen Therapieansatz."

Über die Unterstützung von Antje Körners Forschungsprogramm für die nächsten drei Jahre mit diesem Forschungspreis, wird die Anerkennung dazu beitragen, das Bewusstsein für die medizinische und wissenschaftliche Notwendigkeit zu schärfen, Adipositas bei Kindern als chronische Krankheit mit lebenslangen Folgen zu adressieren. "Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder auf der nationalen und internationalen Forschungsagenda stehen und die Behandlungslücke überwinden."

Zur Person

Prof. Antje Körner ist Leiterin des Bereichs für Metabolismus am Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG), ein Institut von Helmholtz Munich an der Universität Leipzig und der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, und Professorin für Metabolische Forschung an der Universität Leipzig.

 

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