Gesundheitspolitik

MB-Forderungen in der Tarifrunde für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern

25.08.2011 -

Der Marburger Bund will die Überlastung der Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken durch Bereitschaftsdienste nicht länger hinnehmen. In der anstehenden Tarifrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) fordert die Ärztegewerkschaft eine Begrenzung solcher Dienste auf vier pro Monat.

Durch einen solchen grundlegenden Strukturwandel könnten sich die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte schrittweise deutlich verbessern. Derzeit leisten mehr als die Hälfte der Ärzte in kommunalen Krankenhäusern (55%) pro Monat durchschnittlich 5 bis 9 Bereitschaftsdienste, 3% sogar 10 bis 14 solcher Dienste. Dies ergab die jüngste Mitgliederbefragung des Marburger Bundes, an der sich im Herbst 2010 mehr als 12.000 angestellte Ärzte beteiligten.

„In der Tarifrunde 2010 ist es dem Marburger Bund mit der Einführung von 15-prozentigen Zeitzuschlägen für die Arbeit in den Nachtstunden gelungen, einen Strukturwandel in der Bezahlung von Bereitschaftsdiensten einzuleiten. Jetzt geht es darum, auf diesem Weg einen weiteren entscheidenden Schritt voran zu kommen", sagte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, heute bei der Vorstellung der Forderungen des MB in den Tarifverhandlungen mit der VKA.

Im Interesse planbarer Arbeitszeiten fordert der Marburger Bund auch klare zeitliche Vorfestlegungen für Bereitschaftsdienste: Die Anordnung von Bereitschaftsdienst soll spätestens am letzten Arbeitstag des Vor-Vormonats im Dienstplan vermerkt sein, um der weit verbreiteten Unsitte kurzfristiger Dienstanordnungen zu begegnen. Erfolgt die Anordnung durch den Arbeitgeber nicht in der erforderlichen Einmonatsfrist, erhöht sich das Stundenentgelt für den Bereitschaftsdienst um fünf Euro. Abweichungen von der Regel sollen nur bei nachträglich eintretenden Ereignissen (z.B. Erkrankung von Ärzten) zulässig sein.

Auch die Vorschriften über die Stundenentgelte des Bereitschaftsdienstes hat der MB erneut gekündigt. „Wer rund um die Uhr im Krankenhaus Dienst leistet, wenn andere schlafen, mit ihren Familien zusammen sind oder ihren Freizeitaktivitäten nachgehen, darf dafür auch eine angemessene Bezahlung erwarten. Die aktuellen Stundenentgelte sind keine adäquate Kompensation für die zunehmende Arbeitsbelastung der Ärzte auf unterbesetzten Stationen", sagte Henke.

Über ein Jahr nach dem letzten Tarifabschluss mit der VKA ist auch eine Anpassung der Grundgehälter unabdingbar. Der Marburger Bund geht mit der Forderung nach einer linearen Erhöhung der Ärztegehälter um 6% in die Tarifverhandlungen. „Die Inflationsrate liegt inzwischen bei 2,4%. Die Erhöhungen aus dem letzten Jahr sind durch die Preisentwicklung längst wieder aufgebraucht. Deshalb ist es nur recht und billig, dass die Ärzte an den kommunalen Kliniken auch bei den Grundgehältern eine substanzielle Verbesserung erwarten", erklärte der MB-Vorsitzende.

An die Arbeitgeberseite appellierte Henke, konstruktiv an einer Verhandlungslösung mitzuwirken, die der hohen Leistungsbereitschaft der Ärztinnen und Ärzte gerecht wird und die Wettbewerbsfähigkeit der kommunalen Kliniken bei der Akquise von Ärzten wahrt.

 

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