Personalia

Neue Professur an der Charité stärkt ärztliche Aus- und Weiterbildung

16.09.2016 -

Der Mangel an Ärzten, insbesondere Hausärzten, ist gerade im ländlichen Raum eine Herausforderung der kommenden Jahre. Das Institut für Allgemeinmedizin der Charité trägt zur Qualifizierung von Medizinern bei und setzt Impulse in Lehre und Forschung. Prof. Dr. Christoph Heintze leitet das Institut und tritt eine neu geschaffene Professur auf Lebenszeit an, unter anderem mit dem Ziel, die Aus- und Weiterbildung von Allgemeinmedizinern weiter zu verzahnen und die hausärztliche Versorgung zu verbessern.

Exzellente Lehre und praxisrelevante Forschung – dafür steht das Institut für Allgemeinmedizin der Charité. „Unser Anliegen ist eine fallorientierte Vermittlung allgemeinärztlicher Tätigkeiten, die den einzelnen Patienten in den Mittelpunkt stellt“, betont Prof. Heintze. Über 380 engagierte hausärztliche Lehrpraxen in Berlin und Brandenburg, die qualitätsgesichert ausgewählt werden, sind in die Ausbildung eingebunden. Hinzukommen wird eine weitere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung: „In Erwartung der zu etablierenden Kompetenzzentren Allgemeinmedizin möchte das Institut für Allgemeinmedizin der Charité zukünftig durch Seminare, Mentoring, Weiterbildungsverbünde und Train-the-Trainer-Programme die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in Berlin unterstützen“, sagt Prof. Heintze.

Derzeit arbeitet Prof. Heintze an Modellen zur Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit in der hausärztlichen Patientenbetreuung und untersucht Möglichkeiten, wie sich Schnittstellen der ärztlichen Versorgung zukünftig verbessern lassen. „Multiprofessionelle Konzepte in der Patientenversorgung werden für die Praxis sowie in Lehre und Forschung immer bedeutsamer“, so Prof. Heintze. Praxisnahe Versorgungsforschung und hausärztliche Qualitätsentwicklung werden daher zu zentralen Anliegen. „Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung ambulanter und stationärer Schnittstellen. Unser Ziel ist es, tragfähige Konzepte für die Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb der Hausarztpraxis zu entwickeln und zu evaluieren“, sagt Prof. Heintze. Die kontinuierliche Rückkopplung der Ergebnisse an Hausärzte ist hierbei entscheidend, um die Versorgung von Patienten zu verbessern. Die universitäre Allgemeinmedizin der Charité wird sich ebenso der Herausforderung der Prioritätensetzung, insbesondere bei Patienten mit Mehrfacherkrankungen, stellen.

Prof. Heintze studierte Medizin in Heidelberg, Ecuador und Chile. Bis 1999 war er als Arzt in Weiterbildung für Chirurgie in Augsburg und bis 2001 in einer Gemeinschaftspraxis im bayerischen Kissingen. In dieser Zeit engagierte er sich in zwei Einsätzen der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in einem Flüchtlingslager in Mazedonien und während der Cholera-Epidemie in Nigeria. Im Mai 2001 kam Heintze an die Charité und war hier bis 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin. 2012 übernahm er die kommissarische Leitung des Institutes. Jetzt ist er zum Direktor ernannt worden.

Aus- und Weiterbildung Allgemeinmedizin

Bundesweit einmalig haben Studierende am Institut für Allgemeinmedizin der Charité die Möglichkeit die speziellen Arbeitsfelder des Hausarztes im Wahlpflichtfach „Vielfalt der Allgemeinmedizin“ kennen zu lernen. Die Allgemeinmedizin ist äußerst vielschichtig. Sie beinhaltet die Grundversorgung aller Patienten mit körperlichen und seelischen Erkrankungen in der Notfall-, Akut- und Langzeitversorgung sowie wesentliche Bereiche der Prävention und Rehabilitation. Ein weiterer Schwerpunkt ist die anspruchsvolle und vielschichtige hausärztliche Tätigkeit auf dem Land. Auch in anderen Kontexten sind Hausärzte tätig: So betreuen sie Suchtpatienten und HIV-Infizierte in Schwerpunktpraxen, behandeln Obdachlose und Menschen ohne legale Aufenthaltserlaubnis, im Strafvollzug sind Allgemeinmediziner ebenfalls im Einsatz. Einblicke in diese Bereiche erhalten angehende Allgemeinmediziner während der praxisorientierten Ausbildung an der Charité.

Kontakt

Charité-Universitätsmedizin Berlin

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