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Studie bestätigt deutliches Einsparpotential

16.11.2018 -

Präeklampsie-Marker erhöhen die medizinische Qualität und sparen Kosten.

Der erhebliche medizinische Nutzen des sFlt-1/PlGF-Quotienten für das Management hypertensiver Schwangerschaften ist durch klinische Studien umfangreich belegt – vergütet wird der Parameter in Deutschland bis dato nicht.

Eine aktuelle Publikation beziffert nun auch die ökonomischen Vorteile für das deutsche Gesundheitswesen, wenn der sFlt-1/PlGF-Quotient gemäß medizinischer Guidelines in die Diagnostik integriert wird. Die vorliegende Untersuchung bestätigt frühere Erhebungen aus Großbritannien und Italien, die für ihr jeweiliges Gesundheitssystem bedeutende Einsparpotentiale vorgelegt hatten.

Sechs bis acht Prozent aller Frauen in Europa entwickeln im Laufe ihrer Schwangerschaft einen Bluthockdruck – Tendenz steigend. Bei 25 bis 30 % dieser hypertensiven Schwangerschaften liegt eine Präeklampsie mit potentiell erheblichen klinischen Auswirkungen und hoher perinataler Mortalitätsrate vor. Für den Umgang mit präeklamptischen Schwangeren existieren klare Guidelines der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und mehr als 90 % der mütterlichen Todesfälle durch Präeklampsie in Europa wären vermeidbar. Doch im klinischen Alltag erschweren die unspezifische Präeklampsie-Symptomatik und der niedrige positive Vorhersagewert von Blutdruckmessung und Proteinurie die sichere Diskriminierung zwischen klinisch relevanten und harmlosen Schwangerschaftshypertonien. Zusätzlich zur unbefriedigenden Situation für die betroffenen Frauen und Ärzte, verursacht die diagnostische Unsicherheit auch erhebliche Kosten. Denn aufgrund der potentiell schwerwiegenden klinischen Folgen, werden hypertensive Schwangere oftmals „sicherheitshalber“ – und sehr häufig unnötigerweise - zur weiteren Abklärung hospitalisiert. Daher besteht ein hoher Bedarf an zuverlässigen „Werkzeugen“ zur Prognose bzw. dem sicheren Ausschluss einer Präeklampsie.

Die internationale prospektive Observationsstudie PROGNOSIS untersuchte 1050 Schwangere mit Verdacht auf Präeklampsie und belegte die sehr gute Eignung des sFlt-1/PlGF-Quotienten zur diagnostischen Abklärung dieser Fragestellung. In weiteren Studien haben Experten die Ergebnisse von PROGNOSIS bestätigt und konnten sie sogar noch präzisieren. In Großbritannien und Italien wurden auf Basis des Kollektivs und der Erkenntnisse der PROGNOSIS-Studie bereits ökonomische Daten erhoben. Sie zeigten relevante Einsparpotentiale für das jeweilige Gesundheitssystem bei Verwendung des sFlt-1/PlGF-Quotienten auf. Die nun vorliegende deutsche Studie untersuchte, welche ökonomischen Auswirkungen der Einsatz von sFlt-1/PlGF beim Management von Patientinnen mit Verdacht auf Präeklampsie auf das deutsche Gesundheitssystem besitzt:

  • Bei Anwendung des als sicher nachgewiesenen „rule-out“ mittels sFlt-1/PlGF ≤38 sank die Hospitalisierungsrate gegenüber dem herkömmlichen Procedere um fast die Hälfte. Damit verblieben 42/204 Frauen im ambulanten Bereich. Daraus errechnete sich unter Berücksichtigung der Verteilung auf die vier Intensitätslevel eine mittlere Nettoersparnis von 361 €/Patientin.
  • Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 726.450 Lebend- und Totgeburten nach Einlingsschwangerschaften registriert. Bei einer Prävalenz von 15 % Schwangerschaften mit Verdacht auf Präeklampsie, resultiert ein Einsparungspotential an Hospitalisierungskosten von rund 39 Mio. €/Jahr.
  • Über Sensitivitätsanalysen mit Variation diverser Berechnungskriterien (z.B. höhere stationäre Kosten, andere mittlere Aufenthaltsdauer bzw. Einweisungsraten oder höhere Retest-Raten) ließen sich Kosteneinsparungen durch das „Test“-Szenario bestätigen und weiter plausibilisieren.
  • Bei angenommenen 20 % höheren Hospitalisierungskosten beispielsweise ergab sich eine Ersparnis von 449 €/Patientin.
  • Die niedrigsten Einsparungen mit 257 €/Patientin entstanden bei einem Re-Testing von 100 % (d.h. erneute sFlt-1/PlGF-Bestimmung nach zwei Wochen bei allen initial negativen, ambulant weiterbetreuten Frauen, bei denen sich keine Präeklampsie-Entwicklung andeutete). Die wiederholte sFlt-1/PlGF-Testung ist ohne klinische Auffälligkeiten der Schwangeren allerdings nicht erforderlich. In der prospektiven, multizentrischen PreOs-Studie lag der Anteil notwendiger Wiederholungsmessungen bei 6,5 %.

Die Modellrechnungen zeigen, dass der sFlt-1/PlGF-Quotient eine zusätzliche Information liefert, die das Management von Frauen mit Verdacht auf Präeklampsie besser mit dem Outcome korreliert als bisherige diagnostische Prozeduren. Dies gilt sowohl für normale als auch für positive sFlt-1/PlGF-Werte. So lag der Anteil tatsächlicher Erkrankungen unter den hospitalisierten Schwangeren im „Test“-Szenario bei ca. 41%, im „No-Test“-Szenario bei nur ca. 30 %. Der sFlt-1/PlGF-Quotient reduziert somit auch falsch positive Ergebnisse erheblich. Da das Rechenmodell auf Daten klinischer Studien mit spezialisierten geburtshilflichen Einrichtungen beruht, ist davon auszugehen, dass die Ersparnisse in der „realen Welt“ (mit vermutlich mehr Hospitalisierungen) höher ausfallen. Darüber hinaus sollte das prognostische Potential hoher sFlt-1/PlGF-Werte mit optimierter Steuerung des neonatalen Outcomes sowie der mütterlichen und kindlichen Langzeitfolgen eine positive ökonomische Rolle spielen.

Über die Elecsys-Präeklampsie-Tests

Die Elecsys Präeklampsie-Tests messen die beiden Proteine sFlt-1 (soluble fms-like tyrosine kinase-1, lösliche fms-ähnliche Tyrosinkinase-1) und PlGF (placental growth factor, plazentarer Wachstumsfaktor) im Blut der Mutter. Je nach Testergebnis, das als Quotient der zwei Proteine angegeben wird, können Ärzte die Entwicklung der Erkrankung kurzfristig zuverlässig ausschließen oder vorhersagen und sich somit auf die vorsorgliche Behandlung von Frauen mit hohem Risiko für eine Präeklampsie konzentrieren.

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