Aus den Kliniken

Tarifabschlüsse kosten das Klinikum Augsburg rund 10 Millionen Euro

03.04.2012 -

Der Klinikum-Verwaltungsratsvorsitzende Landrat Martin Sailer und Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke begrüßen den Tarifabschluss zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften der Krankenhauslandschaft, da somit ein Streik verhindert werden konnte.

Gleichzeitig geben sie zu bedenken: "Die Lohnerhöhungen verursachen etwa 10 Mio. €. Zusatzkosten 2012 und 2013 allein am Klinikum Augsburg. Darin eingeschlossen sind die Steigerungen für Ärzte sowie alle anderen Angestellten. Die Gegenfinanzierung durch die Kostenträger ist jedoch nicht gegeben." Daher muss das Großkrankenhaus durch die zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens weitere Konsolidierungsmaßnahmen ergreifen, um den gewünschten Modernisierungskurs mit dem "Masterplan für die Medizin der Zukunft" nicht zu gefährden.

Die Laufzeit von 24 Monaten und die stufenweise Erhöhung des Tarifs für das nicht-ärztliche Personal sei jedoch insgesamt ein tragfähiger Kompromiss, so Schmidtke. "Gerade im Hinblick auf die Patientenversorgung war es wichtig, einen dauerhaften Streik zu vermeiden." Insbesondere die Gesundheitspolitik müsse jedoch auf den Tarifabschluss reagieren, so Schmidtke: "Die Krankenhäuser haben in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Anstrengungen zur Konsolidierung geleistet. Der Spielraum zu Sparen ohne Qualitätseinbußen verengt sich. Die Kliniken müssen daher unterstützt werden, um auch in Zukunft Spitzenmedizin für alle gewährleisten zu können."

Außerdem richtet Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke den Blick nicht nur auf die Ökonomie: "Ich bin mir bewusst, dass der Druck auf jeden einzelnen der über 5.300 Mitarbeiter am Klinikum steigt. Viele Pflegekräfte und Ärzte klagen über zu wenig Zeit für die Patienten." Die Politik soll den Klinikmitarbeitern auch als Leistungsträgern ihre Wertschätzung entgegenbringen. "Wir brauchen attraktive Rahmenbedingungen für die Menschen, die jedes Jahr 230.000 Patienten allein an unserem Krankenhaus versorgen", betont Schmidtke. Gleichzeitig will er aber auch "Prozesse und Strukturen so anpassen, dass die Mitarbeiter von unnötigen Aufgaben entlastet werden und sie sich stattdessen um die Menschen kümmern können." Insofern müsse unnötige Bürokratie abgebaut werden und verstärkt auch auf Service- und Assistenzpersonal gesetzt werden. "Ärzte und Pflegende sollen sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können: die Behandlung und Betreuung der Patienten", so Schmidtke.

Die Kosten der linearen Tariferhöhung liege nach Angaben des kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern für das nicht-ärztliche Personal im Jahr 2012 bei rund 2,2 Mrd. €, im Jahr 2013 bei rund 4,3 Mrd. €. Die Steigerung der Löhne erfolgt mit 3,5% Lohnerhöhung ab März 2012, 1,4% ab Januar 2013 und weiteren 1,4% ab August 2013. "Erschwerend kommt hinzu", so Klinikum-Vorstand Alexander Schmidtke, "dass nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts jungen Mitarbeitern mehr Urlaub zugesprochen wird. Dies kostet das Klinikum weitere rund 1,1 Millionen, da zusätzliche Mitarbeiter zum Ausgleich eingestellt werden müssen."

 

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