Aus den Kliniken

UKGM: Konsensmodell soll Konsolidierung bis 2014 ermöglichen

05.10.2012 -

Mit einem „Konsensmodell" besteht nach Ansicht der Unternehmensberatung McKinsey und der Geschäftsführung des Universitätsklinikums Gießen Marburg (UKGM) die beste Chance zur Konsolidierung des UKGM bis zum Jahr 2014. In einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten könne die derzeit vorhandene strukturelle Deckungslücke von weit über 20 Mio. € bis zum Jahr 2014 geschlossen werden. Allerdings gebe es nach Einschätzung von Geschäftsführung und Beratern jetzt schon einen darüber hinausgehenden Zukunftsinvestitionsbedarf von über 200 Mio. € für Medizintechnik und Gebäude zum Wohle der Patienten.

„Unser Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit unseres Universitätsklinikums wiederherzustellen und unsere Patienten weiterhin und dauerhaft auf höchstem medizinischem Niveau zu versorgen", sagte heute der Vorsitzende der Geschäftsführung des UKGM, Martin Menger, anlässlich der Präsentation von ersten Einschätzungen und Vorschlägen der Unternehmensberatung McKinsey in Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung. Die in Auftrag gegebene Analyse liege noch nicht abschließend vor, man könne aber in diesem Stadium schon einige Fakten vorstellen und entwickelte Ideen zur Konsolidierung mit den Klinikdirektoren, den Betriebs- und Personalräten, der Gewerkschaft, den Universitäten und dem Land Hessen diskutieren.

Am UKGM bestehe Ende 2012 eine Deckungslücke von weit über 20 Mio. €, die nach Einschätzung von Geschäftsführung und McKinsey durch eine Reihe von Maßnahmen geschlossen werden könne. Seit Übernahme des Universitätsklinikums durch die RHÖN-KLINIKUM AG im Februar 2006 seien deutliche Restrukturierungsfortschritte zu verzeichnen. Durch sich verschlechternde externe Rahmenbedingungen sei die gute Entwicklung allerdings ins Stocken geraten: Besonders gravierend für das UKGM sei der nur gering ansteigende hessische Landesbasisfallwert, also der landesweit geltende Abrechnungsschlüssel für Krankenhausleistungen. Der Wert gleiche die tariflichen Steigerungsraten bei Löhnen und Gehältern bei Weitem nicht aus. Problematisch seien zudem die nur anteilige Finanzierung der im Rahmen des Pflegeförderprogrammes eingestellten zusätzlichen Pflegekräfte und der gesetzlich verordnete Mehrleistungsabschlag. Außerdem sei ein deutlicher Anstieg der Materialkosten zu verzeichnen.

Die Investitionsverpflichtung der RHÖN-KLINIKUM AG war bei Übernahme des Universitätsklinikums im Jahr 2006 vertraglich auf 367 Mio. € fixiert worden. Mittlerweile hat der Klinikbetreiber in Gießen und Marburg bereits 519 Mio. € investiert. Daraus ergäben sich Zinszahlungen und Abschreibung, die zum Beispiel alleine von 2011 auf 2012 eine zusätzliche Belastung von zehn Mio. € ergeben hätten.

Dennoch ermittelte McKinsey einen weiteren Bedarf an Zukunftsinvestitionen von über 200 Mio. €, um Gebäude und Medizintechnik auch bis ins Jahr 2020 auf dem neuesten Stand zu halten und beste Medizin anzubieten. „Ein solcher Kraftakt ist allerdings nur gemeinsam zu schaffen", so Menger, der das Konzept von McKinsey für ein „Konsensmodell" von Land, Träger, Klinikdirektoren und Arbeitnehmern begrüßte.

Die „Erfolgsgeschichte des UKGM" könne fortgeschrieben werden, so der Vorsitzende der Geschäftsführung Menger, wenn es gelinge, auf folgenden sechs Feldern voranzukommen:

  • Sicherstellung weiteren Wachstums der stationären und ambulanten Leistungen
  • Steigerung der Personalproduktivität durch verbesserte klinische Prozesse
  • Konsequente Abrechnung der erbrachten Leistungen durch vollständige Dokumentation und Kodierung
  • Verbesserte Sachmittel-Effizienz im medizinischen Bereich
  • Optimierung der Verwaltungsfunktionen
  • Senkung der Kosten für Drittleistungen

Angesichts der bereits vorhandenen Deckungslücke im Jahr 2012 sei eine Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlagen dringend erforderlich. Dazu bedürfe es eines Programms, das auf folgende Prämissen aufbaut:

  • Die Patientenversorgung auf höchstem universitärem Niveau muss erhalten bleiben
  • Forschung und Lehre bleiben wesentlicher Teil des Profils der beiden Standorte Gießen und Marburg
  • Arbeitsplatzsicherheit soll gewährleistet werden. Ziel ist und bleibt es, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten
  • Ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis trotz der schwierigen Rahmenbedingungen muss wieder erreicht werden

Momentan wird der derzeitige Arbeitsstand des Konzepts mit allen Beteiligten und den betroffenen Gremien diskutiert. Ziel ist es, einen Konsens zu finden, der die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt und möglichst die Zustimmung aller Betroffenen enthält.

Menger: „Die wirtschaftliche Gesundung des UKGM kann über ein Konsensmodell und weiteres Wachstum gelingen. Dafür müssen wir gemeinsam die Voraussetzungen schaffen."

 

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