Aus den Kliniken

UKSH eröffnet sein Klinikum der Zukunft am Campus Kiel

Neubau geschafft! Umbau läuft

19.08.2019 -

Historischer Meilenstein am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein: Mit einer Feierstunde und einem Tag der offenen Tür hatte das Klinikum der Zukunft am 16. August am Campus Kiel seine Pforten geöffnet. Mehr als 5.000 Gäste und Besucher, darunter 700 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, verschafften sich einen Eindruck vom neuen zentralen Klinikgebäude. Ministerpräsident Daniel Günther eröffnete gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, und dem Kieler Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer eines der europaweit modernsten Medizinzentren, im Beisein von Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Musikalisch wurde der Festakt vom Duo „Runge und Ammon“ des Schleswig-Holstein Musikfestivals und der Sängerin Sarah Connor untermalt.

Der sechsstöckige Neubau ist der neue Mittelpunkt der universitären Maximalversorgung am Campus Kiel. Um immer komplexere Krankheitszustände effektiv diagnostizieren und therapieren zu können, rücken im Neubau die Disziplinen in unmittelbare Nachbarschaft zueinander, die für die Patientenversorgung zusammengehören.

„Mit der Eröffnung dieses beeindruckenden Klinikneubaus in Kiel beginnt eine neue Zeit für die Universitätsmedizin in unserem Land. Entstanden ist eine exzellente Infrastruktur, die es den Ärzten des UKSH ermöglicht, ihre Patienten auch in Zukunft hervorragend medizinisch zu versorgen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther. „Gleichzeitig eröffnen sich hier neue Möglichkeiten für die innovative Forschung und Lehre unserer Universitäten. Ich freue mich daher, dass im November die Eröffnung am Lübecker Campus folgen wird.“

„Mit dem Neubau ist ein herausragendes Zentrum moderner Medizin am Meer entstanden, das auch städtebaulich neue Maßstäbe setzt“, sagte Dr. Ulf Kämpfer. „Ich freue mich sehr, dass Kiel auf diese Weise auch in Zukunft ein Ort der Spitzenmedizin und -forschung bleibt.“

„Wir haben mit einem herausragenden Team eine gewaltige Herausforderung gemeistert“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz, „nach nur vier Jahren ist die Vision des fächerübergreifenden und digitalisierten Krankenhauses jetzt Wirklichkeit.“ Patienten erwartet eine architektonische Atmosphäre, die Genesungsprozesse unterstützt, kürzeste Wege zu Diagnostik und Therapie, innovative Service-Technologie und hoher Komfort. Prof. Scholz dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKSH für ihren enormen Einsatz, den Patienten für ihren sogar gestiegenen Zuspruch und den am Bau beteiligten Firmen für ihr hohes Engagement, ebenso wie dem Land Schleswig-Holstein und der Stadt Kiel.

Das UKSH ist das größte Universitätsklinikum im Norden und das einzige Klinikum der Maximalversorgung in Schleswig-Holstein. 2015 hatte das UKSH in öffentlich-privater Partnerschaft mit dem Immobilienpartner BAM/VAMED mit der Zentralisierung von 21 Kliniken am Campus Kiel und 20 am Campus Lübeck begonnen. Vom 22. bis 25. August ziehen 13 Kliniken in den Neubau am Campus Kiel ein – bei laufendem Klinikbetrieb. Bis zum Jahr 2022 werden noch die Bestandsgebäude auf dem Campus Kiel saniert und umgebaut. Die Gesamtinvestitionskosten für die heute eröffnete Einheit belaufen sich auf 321 Mio. € für Bau, Geräte, Ausstattung und IT.

Das neue UKSH-Gebäude in Kiel verfügt über 64.000 m² Nutzfläche, was etwa zehn Fußballfeldern entspricht. Hinzu kommen noch einmal rund 20.000 m² Umbaufläche sowie 6.500 Quadratmeter Teilsanierungs- und über 18.000 Quadratmeter Renovierungsfläche. Insgesamt wurde und wird der Campus Kiel auf 109.000 Quadratmetern baulich erneuert. Die Fläche ist fast doppelt so groß wie das Schloss von Versailles. Das neue zentrale Klinikgebäude wurde aus 46.000 Kubikmetern Beton gebaut. So viel wurde auch für das Empire State Building benötigt. Am Campus Lübeck wird in ähnlicher Größenordnung neu gebaut, umgebaut, saniert und renoviert.

Basis für die bauliche Erneuerung des UKSH ist ein Medizinisches Strukturkonzept, das die gesundheitliche Entwicklung der Bevölkerung der kommenden Jahrzehnte analysiert hat. Prognosen und Kapazitätsberechnungen berücksichtigen den demografischen Wandel und medizinischen Fortschritt. Leitgedanke der Universitätsmedizin der Zukunft ist die höchstmögliche Effizienz im Einklang mit dem besten Standard für Patienten und Mitarbeiter. In den Neubauten werden daher wichtige Funktionen der Krankenversorgung zusammengeführt und auf diese Weise medizinisch und wirtschaftlich sinnvolle Größen und Arbeitsabläufe geschaffen.  Mitarbeiter haben ihre Expertise für medizinische Maximalversorgung unmittelbar in die Planung eingebracht: Unzählige Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten, Servicekräfte, Verwaltungsangestellte und Personalräte haben die Pläne ihres künftigen Arbeitsplatzes in mehr als 1.000 Terminen kontinuierlich diskutiert und optimiert.

Ein UKSH – zwei Campi – eine Architektur
Es ist den Planungsteams gelungen, die 80 km weit auseinanderliegenden Standorte Kiel und Lübeck wie aus einem Guss erscheinen zu lassen und dem UKSH ein unverwechselbares Gesicht zu verleihen. „Unsere Spitzenmedizin hat endlich die Architektur und Infrastruktur bekommen, die ihr zusteht“, sagte Prof. Scholz. „Unser Ziel war es, die Wirksamkeit unserer Medizin durch eine Atmosphäre zu unterstützen, in der sich die Patientinnen und Patienten wohlfühlen.“ Die aufstrebenden Klinikgebäude präsentieren sich in Kiel wie in Lübeck in einem klar strukturierten, hellen und freundlichen Gewand mit goldenen Farbakzenten. Mit Backstein verkleidete Fassaden-Sockel fügen sich harmonisch in die umgebende Bebauung ein und stehen für die norddeutsche Bautradition. Die Materialien sind langlebig und nachhaltig.

Über den neuen Haupteingang erreichen Patienten, Besucher und Mitarbeiter am Campus Kiel die großzügige Magistrale im Erdgeschoss. Auf 890 Quadratmetern Fläche ist sie als Patientenboulevard gestaltet, mit Information, Self-Check-in-Terminals, einem modern eingerichteten Bistro und Einkaufsmöglichkeiten. Von hier aus gelangt man über 31 Personenaufzüge und 19 Lastenaufzüge zu den 17 Normalstationen und 10 Intensivstationen sowie den Ambulanzen. Ein neues, übersichtliches Wegeleitsystem ermöglicht eine unkomplizierte Orientierung im Gebäude.

Bis hinein in die 340 Patientenzimmer setzt sich die Idee des lichtdurchfluteten Krankenhauses fort. Bewusst niedrige Brüstungen erlauben maximal möglichen Lichteinfall und größtmögliche Ausblicke, und zwar auch aus dem Krankenbett heraus. In den Räumen herrschen helle Farben vor, die sich in der Natur Schleswig-Holsteins finden: die Sandtöne der Strände, das Blau der Meere, das Grün der Gräser. Warme Holztöne schaffen eine hohe Behaglichkeit – unter Einhaltung höchster hygienischer Standards.

Die denkmalgeschützten Gebäude der Frauenklinik und der HNO-Klinik werden noch in die bauliche Erneuerung des Campus integriert: Das Gebäude der Frauenklinik wird äußerlich in seine historische Ursprungsform aus dem 19. Jahrhundert zurückversetzt und durch eine Rahmung mit dem Neubau besonders in Szene gesetzt. Das Gebäude der HNO-Klinik aus den 1950er-Jahren wird in der kommenden Umbauphase erweitert und mit der Augenklinik das Kopfzentrum bilden.

Innovationen für mehr Komfort
Mit den Neubauten des UKSH sind wegweisende Innovationen und Vorteile für die Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen verbunden. So gibt es ausschließlich Ein- und Zweibettzimmer sowie ein neues Verpflegungssystem auf den Stationen mit einem vielfältigen Speisenangebot. Überall dort, wo Angehörige Zugang haben, finden sie angenehme Aufenthaltsbereiche.

Im Neubau setzt das UKSH gezielt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung, um Ärzte und Pflegekräfte von Routinearbeiten zu entlasten und damit den Behandlungserfolg zu erhöhen. Digitale Patientenservices bedeuten für die Patienten zudem mehr Komfort. An Self-Check-in-Terminals in den Aufnahmebereichen des Klinikums können sich die Patienten anmelden und Dokumente oder Einwilligungen einscannen. Wiederkehrende Patienten identifizieren sich dort mit ihrer Gesundheitskarte und erhalten eine Aufrufnummer. Erstaufnahmen werden am Self-Check-in-Terminal erkannt und zur Vervollständigung ihrer administrativen Daten zur zentralen Patientenaufnahme geleitet.

Die Digitalisierung setzt sich im Krankenzimmer fort. Über einen LCD-Bildschirm am Bett haben Patienten Zugriff auf TV, Internet, E-Paper und Filme. Darüber hinaus können sie behandlungsbezogene Fragebögen oder ein Schmerztagebuch ausfüllen und an anonymen Zufriedenheitsumfragen teilnehmen. Klinisches Personal wird durch die sog. Bedside-Terminals bei der mobilen Visite unterstützt, um Befunde aufzurufen und die Behandlung mit dem Patienten abzusprechen. Als erstes deutsches Krankenhaus bietet das UKSH ein kassenunabhängiges elektronisches Gesundheitskonto kostenlos und lebenslang an, das den Datenaustausch zwischen Ärzten, Kliniken oder Therapeuten ermöglicht. Jeder Patient kann über seine Daten im elektronischen Archiv bequem und standortunabhängig verfügen.

Viele Innovationen finden im Hintergrund statt. Bereits in Betrieb ist das automatisierte Unit-Dose-System. Es garantiert, dass alle Arzneimittel von der Klinikapotheke patientenindividuell zusammengestellt, verpackt und direkt an die Stationen geliefert werden. Die Anbindung des Systems an eine Verschreibungssoftware überprüft den Medikationsplan auf Wechselwirkungen. In der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte setzt das UKSH auf die voll automatisierte Lagerhaltung in der Sterilisation – weltweit ein Novum, das es sonst nur in Dänemark gibt. Um Risikominimierung geht es auch bei ortungsbasierten Diensten, die es Patienten ermöglichen, sich frei in den Klinikgebäuden zu bewegen, bei permanenter Überwachung der Vitaldaten. Sollte ein Notfall eintreten, kann der Patient exakt geortet werden. Ein solches Tracking wird auch zum automatisierten Warentransport oder der Reinigung der Stationsbetten genutzt.

 

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