Aus den Kliniken

Uniklinik Bonn: Neuer Ambulanzbereich in der Sektion Kinderneurochirurgie

15.07.2021 - Farbige Sitzquader statt einförmiger Stuhlreihen, Untersuchungsliegen mit beweglichen Spielzeugen und eine Wand, die man mit Kreide bemalen darf. Sind wir hier wirklich in der Sprechstunde der Kinderneurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn (UKB)?

„Wenn die Eltern zu uns kommen, stehen sie unter enormem Stress – denn natürlich ist ein Krankheitsbefund im Schädel-, Hirn- und Rückenmarksbereich beim eigenen Kind eine Schreckensmeldung“, so Prof. Hannes Haberl, Professor für Kinderneurochirurgie an der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Bonn (UKB). „Diese Unruhe überträgt sich auf das Kind. Wir wollen den Familien die Angst erträglich machen, damit Untersuchung und Aufklärung gut gelingen. Und das machen wir, indem wir uns in die Gedankenwelt der Kinder begeben und die Probleme mit ihnen und aus ihrer Perspektive betrachten.“ Dies beginnt schon im Wartebereich der Ambulanz, der die Familien in die Welt des Kleinen Prinzen mitnimmt. Angelehnt an das berühmte Buch von Antoine de Saint-Exupéry, werden die Kinder zu Sprechstundenzeiten von der bislang unbekannten Schwester des kleinen Prinzen empfangen, die ihnen Geschichten erzählt, mit ihnen spielt und so die Wartezeit vertreibt. Dafür kann auch ein angrenzender Innenhof genutzt werden, der mit Olivenbäumen, Springbrunnen und Zitaten aus dem Kleinen Prinzen gestaltet wurde. Das Sprechzimmer ist mit hellgrünen, kniehohen Sitzquadern möbliert, Untersuchungen finden auf einer breiten Liege statt, in deren Rückenlehne bewegliche Holzspielzeuge eingelassen sind. Die rechte Wand des Zimmers lädt zum Kreidemalen ein.

Die kindgerechte Einrichtung sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen Untersuchungsraum mit hochprofessioneller Ausstattung handelt: mit einem unsichtbaren Beamer hinter der Liege können MRT-Aufnahmen an die Wand geworfen und vergrößert werden. Ein Bildschirm über der Liege zeigt dem darauf liegendem Kind mithilfe von Comicfiguren, welche Bewegungen es nachmachen soll. Die Bewegungen der Kinder können mit der Monitorkamera aufgenommen werden um damit Entwicklungen vor und nach Operationen besser dokumentieren zu können. Denn leider steht bei den meisten kleinen Patientinnen und Patienten nach einer genauen Diagnostik ein größerer, hochsensibler Eingriff an.

300 Operationen im Jahr führen Prof. Haberl und sein Team aus Kinderneurochirurginnen und -chirurgen durch. Damit ist die Sektion Kinderneurochirurgie am UKB seit ihrer Gründung vor fünf Jahren zur  drittgrößten Sektion bundesweit geworden. Sie ist bislang die einzige, die einen solch besonderen Ansatz bei den Vorgesprächen verfolgt. Die Einweihung des neuen Wartebereichs und des Sprechzimmers ist auch gleichzeitig Prof. Haberls Abschied vom UKB. Er übergibt die neuen Räumlichkeiten in die Hände seiner Mitarbeiterin und Nachfolgerin Dr. Sevgi Sarikaya-Seiwert, Oberärztin der Kinderneurochirurgie. Sie wird mit ihrem Team das gemeinsam ausgearbeitete Konzept der Untersuchung, Operation und Behandlung weiterführen: „Die enge Verknüpfung von realer Welt und Traumwelt bei Kindern kann helfen, traumatische Erfahrungen wie Krankheit und Operationen zu überwinden“, so Sarikaya-Seiwert „Dies wollen wir uns zunutze machen.“

Die Einrichtung des Wartebereichs wurde unter anderem durch eine auf vom UKB- Vorstandsvorsitzenden Prof. Holzgreve vermittelte Spende der Hirschhausen-Stiftung „Humor hilft Heilen“ sowie Privatspenden möglich,

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