Aus den Kliniken

Universitätsmedizin Göttingen: In fünf Schritten in die Zukunft

Präsentation der Bauplanungen für das neue Universitätsklinikum

02.11.2010 -

Der Vorstand der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat Anfang November gemeinsam mit der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur den Generalentwicklungsplan für den Neubau des Universitätsklinikums Göttingen vorgestellt. Allein die erste Bauphase erfordert Investitionen des Landes Niedersachsen und der UMG in Höhe von fast € 150 Mio. Mit diesem ersten Neubaukomplex soll in den nächsten fünf Jahren ein neues Klinikumgebäude mit zentralem OP-Bereich und Notaufnahme errichtet werden.

Die gesamte Bauplanung bewegt sich in einem Finanzvolumen von etwa € 800 Mio. und zählt zu den größten öffentlichen Bauprojekten des Landes Niedersachsen. Es ist auf 25 Jahre angelegt. Insgesamt sind fünf Baustufen vorgesehen. Für die Folgebaustufen gibt es zunächst grundlegende Vorüberlegungen in einem "Generalentwicklungsplan Bau", aber noch keine festen Bautermine. Alle Planungsstufen bauen aufeinander auf, sind aber völlig unabhängig voneinander geplant. Damit wird ein ‚Domino-Effekt' vermieden: Keine der Baustufen zieht zwingend den nächsten Bauabschnitt nach sich. Jeder Abschnitt steht für sich, das Universitätsklinikum bleibt immer leistungs- und funktionsfähig.

"Ziel unserer umfangreichen Bauplanungen ist es, die baulichen Voraussetzungen für eine moderne und kosteneffiziente universitäre Hochleistungsmedizin in Göttingen zu schaffen", sagt Dipl.-Kffr. Barbara Schulte, Vorstand Wirtschaftsführung und Administration der UMG. "Die bestehende Bausubstanz des Universitätsklinikums Göttingen stammt aus den 70er Jahren und darf den Anschluss an die künftigen, modernen Anforderungen an eine Hochleistungsmedizin nicht verlieren", so Schulte. Der Betrieb des derzeitigen Gebäudebestandes ist für die UMG aufgrund der laufenden Sanierungskosten und des hohen Energiebedarfs unwirtschaftlich. "Wir könnten die Anforderungen an eine moderne Hochschulmedizin nur mit allergrößten planerischen und finanziellen Anstrengungen innerhalb des baulichen Bestands verwirklichen", sagt Barbara Schulte. "Ein Neubau ist daher deutlich rentabler. Und weil es hierbei nicht nur um das Bauen, sondern auch um die gesamte Organisation einer modernen Medizin für Forschung, Lehre und Patientenversorgung geht, war eine vollständige Neuplanung der Universitätsmedizin in Göttingen unter dem Oberbegriff ‚Generalentwicklungsplanung' nötig'", so Schulte.

Die Planungen für die erste Baustufe sollen bis 2012 abgeschlossen sein. In dieser Stufe wird ein Neubau für das operative Zentrum, die zentrale Notfallaufnahme, einen Großteil der Pflegebereiche, das klinische Herzzentrum sowie das klinische Neuro-Kopf-Zentrum realisiert werden. Dadurch entstehen über 25.000 Quadratmeter neue Nutzfläche. Baubeginn soll im Jahr 2013 sein, der Einzug dann im Jahr 2015 erfolgen.

Die ‚Generalentwicklungsplanung Bau' sieht vor, dass die Außenbereiche der UMG mit ihren Forschungs- und Lehraufgaben dichter in einem Campus zusammengefasst werden und eine interdisziplinäre Zentrumsstruktur die Patientenversorgung unterstützt. Dadurch können Leistung, Kosten und Qualität optimiert sowie Forschung, Lehre und Patientenversorgung besser vernetzt werden.

"Das Land Niedersachsen wird die notwendige Sanierung der Infrastruktur unterstützen. Insgesamt geht es dabei langfristig um eine Investition von circa 800 Millionen Euro. Das ist nicht nur eine Investition in exzellente medizinische Forschung, sondern ermöglicht auch eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau", sagte Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka.

Mit dem ersten Bauabschnitt erhalten die Patienten modernste Angebote. Sie gestalten den Aufenthalt angenehmer und gestatten es dem Uniklinikum, Spitzenmedizin zu entwickeln und zugleich wirtschaftlich zu arbeiten. "Die Rahmenbedingungen für die Patientenversorgung in der UMG erfahren mit dem Gesamtpaket des Bauvorhabens einen ungeheuren qualitativen Schub", sagt Dr. Martin Siess, Vorstand Krankenversorgung. "Schon von der Umsetzung der ersten Baustufe profitieren zu allererst unsere Patienten. Sie werden sich dann noch mehr von der Hochleistungsmedizin eines universitären Maximalversorgers auf höchstem medizinischen Qualitätsniveau betreuen lassen können."

In den einzelnen Ebenen sind Räume für die patientennahe Forschung und auf den Pflegeebenen eigene Seminar- und Konferenzräume für die Umsetzung moderner Lehrkonzepte vorgesehen. "In einem Universitätsklinikum kommen der Lehre und Forschung eine besondere Bedeutung zu. Auch im ersten Bauabschnitt wird diese Aufgabenstellung durchdacht berücksichtigt", sagt Prof. Dr. Cornelius Frömmel, Sprecher des Vorstandes der UMG.

Das neue Gebäude ist für über 570 Betten verschiedener Fachdisziplinen angelegt. Alle Stationen werden nach neuestem Standard gestaltet und sind ausschließlich mit Einzel- oder Doppel-Zimmern ausgestattet. Vorgesehen sind zehn Normalpflegestationen mit jeweils 38 Betten, drei IMC (Intermediate Care)-Stationen mit je 18 Betten sowie vier Intensivstationen mit jeweils etwa 30 Betten.

Ebenfalls neu errichtet wird ein Zentraler OP-Bereich. 18 Operationssäle werden mit Hightech-Equipment auf dem modernsten Stand auch für komplizierte Eingriffe ausgerüstet, darunter ein moderner Hybrid-OP (vollausgestatteter Operationsraum mit integrierter bildgebender Diagnostik). Vier zusätzliche ambulante OP-Säle machen kleinere Eingriffe möglich. Für die zeitnahe Belieferung mit Sterilgütern gibt es eine Direktverbindung vom OP zu der ebenfalls im Gebäude befindlichen Sterilgutaufbereitung.

In der Zentralen Notaufnahme werden zukünftig alle Notfälle von erwachsenen Patienten behandelt. Hier ist eine direkte Verbindung zum neuen Hubschrauberlandeplatz vorgesehen. Er macht einen schnellen Transport auch von Schwerstverletzten in die Notaufnahme und in den OP möglich.

Die Ambulanzen der Herz- und Neurofächer sowie der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) erhalten neue Räumlichkeiten mit neuester Medizintechnik. Veränderte Ablaufprozesse ermöglichen eine umfassende Diagnostik und kurze Wege straffen die Wartezeiten.

Das Fazit von Dipl.-Kffr. Barbara Schulte: "Für den Generalentwicklungsplan der Universitätsmedizin Göttingen haben wir hart gearbeitet. Nach der erfolgreichen Konsolidierungsphase der UMG und ihrer wirtschaftlichen Stabilisierung in den letzten Jahren können wir nun wieder Perspektiven schaffen und mit den Neubauplänen der UMG eine klare Investition in die Zukunft angehen. Das stärkt den hohen Stellenwert der UMG in der Region und als Hochschulklinikum für Niedersachsen. Wir wissen das Bekenntnis des Landes in die Zukunftsfähigkeit der UMG sehr zu schätzen."

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