Aus den Kliniken

Universitätsmedizin Leipzig zieht positive Jahresbilanz für 2014

Kaufmännischer Vorstand Ekkehard Zimmer scheidet planmäßig aus

24.06.2015 -

Das Jahr 2014 war für die Universitätsmedizin Leipzig ein wechselvolles Jahr mit vielen Neuerungen. Den Schwerpunkt bildete am UKL dabei die qualitative, organisatorische und leistungsbezogene Weiterentwicklung der über 50 Kliniken, Abteilungen, Sektionen und Institute. Dabei konnte dank einer Vielzahl von Maßnahmen eine deutliche Leistungsverbesserung im letzten Quartal erzielt werden, wie heute auf der Bilanzpressekonferenz berichtet wurde.

„Wir haben eine Reihe sehr positiver Entwicklungen in Gang gesetzt, in deren Folge wir das im Vorjahr entstandene Defizit drastisch verringern konnten“, sagt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. „Zwar verzeichnen wir mit einem Jahresfehlbetrag von minus 5 Millionen Euro noch ein negatives Jahresergebnis“, so Fleig weiter. „Dieses ist aber wesentlich geringer ausgefallen als erwartet. Das zeigt eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2013.“

Zu den Erfolgsfaktoren gehören die strukturellen Neuerungen wie die Etablierung neuer Organisationsformen in der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie sowie der Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Beide Kliniken vereinen jetzt mehrere medizinisch eigenständige Fachbereiche unter einer geschäftsführenden Leitung. Mit dieser Zusammenführung in modernen Organisationsstrukturen mit flachen Hierarchien zu Gunsten einer interdisziplinären Zusammenarbeit nimmt das UKL eine Vorreiterrolle in der Universitätsmedizin ein.

Mehrere Neuberufungen und die Etablierung neuer Fachbereiche ergänzten 2014 das Leistungsspektrum des UKL in strategisch wichtigen Bereichen. Dazu gehört die Integration der neuen Abteilung für Interventionelle Angiologie, die mit der ebenfalls neu eingerichteten Gefäßchirurgie die Kompetenzen in der Gefäßmedizin stärkt. Mit zwei Stiftungsprofessuren des UKL, in der Humangenetik und in der Krankenhaushygiene, konnten Institute des Uniklinikums verstärkt beziehungsweise etabliert werden. Das neue Institut für Hygiene/ Krankenhaushygiene ist zudem das einzige in Mitteldeutschland und übernimmt neben der Sicherstellung der Krankenhaushygiene zentrale akademische Aufgaben in Forschung und Lehre.

Allein in den letzten sechs Monaten 2014 wurden am UKL fünf Bereiche neu eingerichtet beziehungsweise Professuren neu besetzt, darunter die Professuren für Orthopädie mit dem Schwerpunkt Endoprothetik sowie für Viszeralchirurgie. Hier konnte mit Prof. Ines Gockel die dritte Frau deutschlandweit auf eine viszeralchirurgische Professur berufen werden.

„In der zweiten Jahreshälfte ab August verzeichneten wir auch eine besonders gute Entwicklung unserer Leistungszahlen, die sich zudem noch stärker auch im laufenden Jahr fortgesetzt hat“, erklärt Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. „Dafür bedanken wir uns bei unseren hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich, die mit ihrem Einsatz diese Entwicklung möglich gemacht haben“, betont Ekkehard Zimmer und ergänzt: „Auf der Basis der von uns eingeleiteten Maßnahmen sind wir bei aller kaufmännischen Vorsicht optimistisch, im laufenden Jahr eine weitere deutliche Verbesserung mit dem Ziel eines ausgeglichenen Jahresergebnisses zu erreichen.“

Mit einer Steigerung der Patientenzahlen von durchschnittlich 7 Prozent in den letzten Monaten gebe es dafür eine solide Grundlage. Ein Leistungszuwachs zeige sich unter anderem in der Entwicklung der Transplantationsmedizin, ergänzt Professor Fleig. Nachdem sich bei gleichbleibenden Zahlen bei Nieren- und Pankreastransplantationen die Zahl der Lebertransplantationen in 2014 schon gegenüber dem Vorjahr auf 31 wieder verdoppelt hat, sind 2015 bisher bereits 18 Lebertransplantationen durchgeführt worden. Auch die Geburtsmedizin verzeichnet weitere Zuwächse: Im Juni 2015 lag die Zahl der Neugeborenen mit 1.287 Babys bereits um 190 über dem Vorjahreswert.

Auch in den Hochschulambulanzen wächst die Zahl der Behandlungsfälle, was aufgrund der bisherigen Finanzierung eine starke Belastung des Klinikhaushalts darstellt. Im Jahr 2014 wurden 346.997 Fällen behandelt, 20.000 Fälle mehr als im Vorjahr: eine kontinuierlich anhaltende Tendenz. Die neuen Regelungen zur Vergütung der Hochschulambulanzen seien hier zwar ein Schritt in die richtige Richtung, die konkreten Auswirkungen würden sich aber erst nach Abschluss der Verhandlungen mit den Krankenkassen zeigen, so Zimmer.

Der Kaufmännische Vorstand Ekkehard Zimmer wird planmäßig mit dem Ende seines Vertrages zum 31. Oktober das UKL verlassen. Der 47-Jährige will sich einer neuen Herausforderung stellen. „Die fünf Jahre in Leipzig waren für mich eine spannende und sehr intensive Zeit“, so Zimmer. „Die Trendwende nach den schwierigen Jahren 2013 und 2014 ist erfolgt, das UKL befindet sich in einem beeindruckenden Aufwärtstrend und ich übergebe das gut aufgestellte UKL sehr zufrieden.“

Der Rückblick auf das Jahr 2014 fällt für die Medizinische Fakultät sehr positiv aus. Die öffentliche Forschungsförderung sowie die Industrie haben Leipziger Forschungsvorhaben in kompetitiven Verfahren wieder vielfach als erfolgversprechend bewertet, so dass die Drittmitteleinwerbungen die Vorjahreszahl von 53,73 Millionen Euro übertroffen und nun 54,19 Millionen Euro erreicht haben. „Seit vier Jahren halten sich unsere Drittmittel auf dem hohen Niveau über 50 Millionen Euro und nähern sich stetig dem Betrag an, den wir vom Land Sachsen für unsere Aufgaben erhalten“, erläuterte Prof. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. „Neben zahlreichen hochkarätigen Fachpublikationen ist dies das sichere Indiz, dass Leipzig seine Stellung als solider wie innovativer Forschungsstandort verfestigt.“ Hervorzuhebende Meilensteine, so führte Stumvoll weiter aus, waren neben der Erweiterung der LIFE-Biobank und dem Startschuss für das bundesweite Projekt „Nationale Kohorte“ vor allem die zweite Förderphase für die Adipositasforschung und -behandlung am IFB und die personelle Verstärkung am ICCAS-Innovationszentrum für computergestützte Chirurgie, die den Bereich bildgebende Verfahren weiterentwickeln wird. Darüber hinaus hat in der Medizinischen Biochemie eine DFG-geförderte Forschergruppe zu speziellen Signalwegen in Zellen die Arbeit aufgenommen, die bundesweit mit hervorragenden Wissenschaftlern vernetzt ist und von der in den kommenden drei Jahren Wegweisendes in verschiedenen Krankheitsgebieten zu erwarten ist.

In seinem eigenen Fachbereich freut sich Stumvoll darüber, dass Leipzig Mitglied im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung geworden ist. „Unsere Forschungsschwerpunkte wie Zivilisationserkrankungen und molekulare und zelluläre Kommunikation bekommen zusehends eine immer größere Eigendynamik - gute Ergebnisse, ein Zuwachs an klugen Köpfen, inspirierende Querverbindungen untereinander. So sind wir inzwischen international nicht nur durch unsere wissenschaftlichen Ergebnisse sichtbar, sondern außerdem gefragte Partner in Verbünden.“

Das Jahr 2015 ist ein Besonderes. Vor 600 Jahren wurde die Medizinische Fakultät in Leipzig gegründet und damit der Grundstein universitärer Medizin in Lehre, Forschung und Patientenbetreuung gelegt. Fakultät und Klinikum begehen das runde Jubiläum gemeinsam als Leipziger Universitätsmedizin. „Nach unserem Selbstverständnis umfasst unser Bildungsauftrag nicht nur die qualifizierte Ausbildung von Medizinern und Pflegekräften, sondern wissenschaftlichen Fortschritt und letztendlich gesundheitliche Bildung für jedermann. Für beide „Kammern“ des großen Hauses Universitätsmedizin ist das gesellschaftlicher Anspruch wie Ansporn, mit dem wir in die Zukunft gehen“, so Prof. Stumvoll.
 

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