Unterstützung für Ulmer Nachwuchsprofessorinnen
18.09.2025 - Gleich zwei Juniorprofessorinnen der Universität Ulm werden durch das Margarete von Wrangell Juniorprofessorinnen-Programm des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums gefördert.
Aufgenommen in das Programm wurden die Juniorprofessorinnen Ani Grigoryan, Expertin für Stammzellalterung, und Rebecca Halbgebauer, die am Multiorganversagen nach Trauma forscht. Beide können jeweils für drei Jahre eine kürzlich promovierte Wissenschaftlerin beschäftigen, um ihre Forschungsexpertise zu stärken.
Juniorprofessorin Ani Grigoryan forscht am Institut für Molekulare Medizin der Uni Ulm an alternden Blutstammzellen. Sie leitet eine eigene Nachwuchsgruppe, in der sie untersucht, wie sich das Knochenmark mit dem Alter verändert, inwieweit es die Alterung der Blutstammzellen beeinflusst und welche Mechanismen dem zugrunde liegen. Für ihre Arbeit erhielt sie 2024 einen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Grigoryan wird im Tandem gefördert mit Dr. Yuan Xia, die die Auswirkungen von Brustkrebsmetastasen auf das blutbildende System untersucht. Die 35-jährige Nachwuchswissenschaftlerin hat in China Medizin studiert und promoviert und forschte bislang als Post-Doc in der Abteilung für Hämatologie des ersten angeschlossenen Krankenhauses der Medizinischen Universität Nanjing (China).
Juniorprofessorin Rebecca Halbgebauer ist mit ihrer Nachwuchsgruppe angesiedelt am Institut für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie der Uniklinik Ulm. Ihr Forschungsinteresse gilt insbesondere der traumabedingten akuten Nierenschädigung, der Rolle des Fettgewebes nach einem Trauma, der systemischen Entzündung und der Bedeutung des hämorrhagischen Schocks als Ursache für posttraumatische Barriere- und Organschäden. Die Förderung erfolgt gemeinsam mit der Postdoktorandin Dr. Farahnaz Rayatdoost. In ihrer Forschung untersucht sie, wie schwere Verletzungen die entscheidenden Gerinnungs- und Immunfunktionen des Blutes beeinträchtigen. Das Ziel soll sein, mechanistische Erkenntnisse in verbesserte Behandlungsstrategien für Traumapatienten zu überführen. Rayatdoost hat in Iran und den Niederlanden Tierwissenschaften studiert und sich an der RWTH Aachen auf experimentelle Blutgerinnung und deren Störungen spezialisiert. Zurzeit forscht sie beim niederländischen Blutdienstleiter Sanquin.
Die beiden Juniorprofessorinnen können durch die Förderung des Margarete von Wrangell Juniorprofessorinnen-Programms ihr eigenes Forschungsgebiet ausweiten und verbessern damit die Chancen auf eine Lebenszeitprofessur. Die beiden jüngst promovierten Dr. Xia und Dr. Rayatdoost erhalten für drei Jahre eine Vollzeit-Stelle, um sich selbst weiterzuqualifizieren; beispielsweise für eine Nachwuchsgruppenleitung oder eine Junior- oder Tenure-Track-Professur.
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg legt mit dem 2023 neu aufgelegten Margarete von Wrangell Juniorprofessorinnen-Programm den Schwerpunkt auf die Post-Doc-Phase. „Um die Chancengleichheit in der Wissenschaft voranzubringen, sind verlässliche und transparente Karrierewege in der Post-Doc-Phase wie Juniorprofessuren entscheidend. Mit dem Margarete von Wrangell-Programm setzen wir hier die richtigen Anreize. Mehr Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Unser Land lebt von kreativen Menschen und guten Ideen aus allen Perspektiven“, sagt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski.
Über das Margarete von Wrangell Juniorprofessorinnen-Programm
Benannt ist das Programm nach Margarete von Wrangell, die 1923 als Deutschlands erste ordentliche Professorin für Pflanzenernährung an die Landwirtschaftliche Hochschule (heute Universität) Hohenheim berufen wurde.
Für das Programm stehen 9,13 Millionen Euro zur Verfügung – finanziert vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds. Insgesamt rund 30 Förderungen sind damit möglich. So sollen qualifizierte Frauen in der Post-Doc-Phase dem Wissenschaftssystem erhalten bleiben. Zwar erwerben Frauen deutschlandweit die Mehrzahl der Studienabschlüsse und 44 Prozent der Promotionen, dennoch liegt der Frauenanteil bei den unbefristet verbeamteten planmäßigen Professuren nur bei 23 Prozent.
Benannt ist das Programm nach Margarete von Wrangell, die 1923 als Deutschlands erste ordentliche Professorin für Pflanzenernährung an die Landwirtschaftliche Hochschule (heute Universität) Hohenheim berufen wurde.
Für das Programm stehen 9,13 Millionen Euro zur Verfügung – finanziert vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds. Insgesamt rund 30 Förderungen sind damit möglich. So sollen qualifizierte Frauen in der Post-Doc-Phase dem Wissenschaftssystem erhalten bleiben. Zwar erwerben Frauen deutschlandweit die Mehrzahl der Studienabschlüsse und 44 Prozent der Promotionen, dennoch liegt der Frauenanteil bei den unbefristet verbeamteten planmäßigen Professuren nur bei 23 Prozent.