IT & Kommunikation

Vorstellung des „Innovative Secure Medical Campus“ am Universitätsklinikum Bonn

21.08.2023 - Am vergangenen Freitag fand am Universitätsklinikum Bonn (UKB) die Vorstellung des “Innovative Secure Medical Campus“ (ISMC) statt.

Mit dem ISMC-Projekt wird das UKB zu einem der digitalen Vorreiter im Gesundheitswesen. Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde von Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKB, willkommen geheißen und konnte sich einen Einblick in einen digitalisierten und sicheren Medizincampus mit innovativer digitaler Patienten-Führung (Patient Journey) am UKB verschaffen. Mit besonderem Interesse verfolgte die Ministerin die KI-gestützte Pflege- und OP-Robotik mit XR (Extended Reality) und konnte Teile der Patient Journey über eine Fahrt im autonomen Shuttle Pod erleben. Mit der Live-Schaltung in das Cyber Security Operation Center des UKB konnten die Wichtigkeit des Themas Cyber Security und die wirksamen Schutzmechanismen für einen universitätsmedizinischen Maximalversorger verdeutlicht werden.

 

Digitalisierung, Künstliche Intelligenz (KI) und Cyber-Sicherheit sind in Anbetracht von Fachkräftemangel und demografischem Wandel wichtige Themen für die Medizin der Zukunft. Deswegen hat das UKB im März 2022 unter der Leitung von Prof. Ulrike Attenberger, Direktorin der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie des UKB, und dem UKB-CIO Dieter Padberg das innovative und in Deutschland einzigartige Digitalisierungs-Projekt ISMC initiiert. Das KI.NRW Leuchtturmprojekt entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Cyber Security Cluster Bonn, sowie Industriepartnern wie Deutsche Telekom und Siemens Healthineers, und wurde vom Land NRW gefördert.

Unter der Nutzung modernster Technologien wie KI, 5G und OP-Robotik ist das UKB mit seinem ISMC-Campus Vorreiter für einen Medizin-Campus der Zukunft geworden. Der ISMC hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen mit einer Fördersumme von bis zu 17,5 Mio. Euro unterstützt. Die Landes-Kompetenzplattform für Künstliche Intelligenz KI.NRW ist Schirmherrin des Projekts und nahm den ISMC in ihre KI-Leuchtturmprojekte auf. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Mit dem ‚Innovative Secure Medical Campus‘ fördern wir ein hochinnovatives Vorhaben mit einer Strahlkraft weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus. Die konsequente Digitalisierung von Prozessen, Diagnostik und Behandlungsmethoden mit modernsten Technologien erleichtert viele Abläufe für die Patientinnen und Patienten und entlastet die Beschäftigten des Universitätsklinikums Bonn deutlich. Auch der starke Fokus auf Cybersicherheit und Datenschutz trägt dazu bei, dass hier ein in jeglicher Hinsicht zukunftsweisendes Projekt für die digitale Transformation im Gesundheitswesen entsteht.“

Entlastung der Mitarbeitenden durch Digitalisierung

„Wir freuen uns, dank der Förderung des Ministeriums eine sichere und vollumfängliche Digitalisierungs-Lösung am UKB umsetzen zu können. Die Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten, incl. Robotic Surgery, Übertragung auch großer Datenmengen von verschiedenen Untersuchungsplätzen zum Standort des Patienten durch die Campus-weite 5G-Technologie, sowie die allgemeinen Prozesse, z. B. eine durch Digitalisierung erleichterte Führung für alle Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher unseres Campus durch Navigations-QR-Codes oder selbstfahrende Shuttle Pods, können dadurch weiter optimiert werden. Das bedeutet auch weitere Entlastung für alle unsere Mitarbeitenden, die ständig für alle Patientinnen und Patienten im Einsatz sind“, sagt Prof. Wolfgang Holzgreve. Bei der heutigen Veranstaltung, an der circa 200 Gäste teilnahmen, wurden die neuesten Entwicklungen und Meilensteine im Rahmen des ISMC-Projekts vorgestellt. Ministerin Mona Neubauer, die als Ehrengast das UKB besuchte, konnte sich als erste Mitfahrerin vom neuen, autonom fahrenden Shuttle Pod überzeugen, das Besucherinnen und Besucher zukünftig zu verschiedenen Stationen des Venusberg-Campus bringen wird. Sie konnte sich auch mit dem Pflegeroboter „Paul“ unterhalten und wurde dem Cyber Security Operation Center zugeschaltet, wo die leider heute häufig erfolgenden Angriffe auf die IT-Netze erfolgreich erkannt und abgewehrt werden.

Einsatz von KI in Diagnostik und Digitale Patient Journey

„In der Radiologie nutzen wir bereits ein im Rahmen des ISMC eingeführtes KI-Programm, das es uns ermöglicht Tumore, z. B. in der Lunge und der Prostata, sehr früh automatisiert zu erkennen. Auch die Therapieplanung von Gefäßerkrankungen wird dadurch verbessert. Die abschließende Bewertung durch unser spezialisiertes Personal bleibt weiterhin unerlässlich, dennoch erleichtern viele der neuen Digitalisierung-Maßnahmen schon jetzt einige Arbeitsschritte der Mitarbeitenden, die dadurch mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten gewinnen. So soll zukünftig auch ein Pflegeroboter am UKB im Einsatz sein, der die Pflegefachkräfte bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten auf den Stationen unterstützt“, so Prof. Ulrike Attenberger. Gemeinsam mit Dieter Padberg, Prof. Jörg Kalff, dem Direktor der Chirurgischen Klinik des UKB, und dem Cyber Security Cluster hat sie ein innovatives Digitalisierungs- und Robotikkonzept für das UKB erarbeitet.

Neuerungen in der Prozessoptimierung und der Orientierung sowie der Transport mit autonom fahrenden Shuttle Pods erleichtern bereits jetzt auf dem Venusberg-Campus die Patient-Journey: Patientinnen und Patienten können sich über einen digitalen Vorabend-Check-In anmelden – neuerdings auch sicher identifiziert mit dem Personalausweis aus einer ID Wallet –, einen Parkplatz für das eigene Autokennzeichen reservieren und bald auch über ein Parkleitsystem zu diesem Parkplatz am UKB geleitet werden.

XR und OP-Robotik

Elementarer Bestandteil des UKB als ISMC-Campus sind auch innovative Technologien, die in der Chirurgie bereits zum Einsatz kommen. „Wir operieren seit diesem Jahr mit einem On-Demand-OP-Roboter, der es ermöglicht, steril an der Konsole zu operieren und während eines Eingriffs flexibel zwischen robotergestütztem und laparoskopischem Verfahren zu wechseln. Außerdem erweitern wir derzeit unser Virtual-Reality-Programm für Medizin-Studierende, das wir als Extended-Reality-System für die OP-Vorbereitung der Patientinnen und Patienten zukünftig auch in der Krankenversorgung etablieren werden“, erläutert Prof. Jörg Kalff.

Cyber-Sicherheit

„Bei allen Digitalisierung-Projekten, die im Rahmen des ISMC am UKB umgesetzt werden, ist der Aspekt der Cyber-Sicherheit von vornherein maßgebend berücksichtigt. Um das UKB vor riskanten Cyber-Angriffen sicher zu schützen, wurde ein Cyber-Security-Center ins Leben gerufen, das von jetzt an schrittweise ausgebaut wird. IT-Expertinnen und Experten wachen rund um die Uhr über die digitale Infrastruktur des UKB und halten Abwehrmechanismen für mögliche Cyberangriffe jederzeit bereit“, sagt Dieter Padberg. Auch der Einsatz von KI spielt in diesem Zusammenhang eine Rolle und unterstützt dabei, dass verdächtige Entwicklungen umgehend bemerkt und die richtigen Gegenmaßnahmen zum Schutz aller zu schützenden Informationen eingeleitet werden.

Die Erprobung neuer, sicherer digitaler Prozesse in Diagnose, Therapie und Pflege soll in Zukunft auch der Krankenversorgung anderer Kliniken zugutekommen und zur Modernisierung des deutschen Gesundheitswesens beitragen.

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