Auszeichnungen

Zi verleiht Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungsforschung 2022“

03.04.2023 - Studie zu Übertragungseffekten bei der Verwendung von medikamentenbeschichteten Koronarstents gewinnt Zi-Forschungspreis.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat eine herausragende wissenschaftliche Arbeit zur Erforschung regionaler Unterschiede in der Gesundheitsversorgung ausgezeichnet. Der mit 7.500 Euro dotierte Wissenschaftspreis „Regionalisierte Versorgungs-forschung“ wird jährlich vom Zi vergeben und im Zi-Versorgungsatlas veröffentlicht. Prämiert worden ist dieses Jahr Meilin Möllenkamp vom Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg für ihre Arbeit „Spillover-Effekte und andere Determinanten der Nutzung von Medizintechnikprodukten bei Vorhandensein einer medizinischen Leitlinie: Eine Analyse von medikamentenbeschichteten Stents“. Koautor:innen sind Benedetta Pon-giglione, Stefan Rabbe, Aleksandra Torbica und Jonas Schreyögg.

Die Wissenschaftler*innen fanden eine deutliche räumliche Clusterung von Krankenhäusern mit ähnlichem Verhalten in Bezug auf die Nutzung von medikamentenbeschichteten Stents. Dies deutet auf die Existenz von so genannten Spillover-Effekten zum Beispiel durch Wissenstransfer oder nachahmendes Verhalten hin. Die Ergebnisse zeigten die Bedeutung von Übertragungseffekten unter medizinischem Personal für die Diffusion von Medizintechnikprodukten trotz Vorliegen einer positiven Leitlinienempfehlung. Gleichzeitig weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die regelmäßige Kommunikation und der Austausch zwischen Leistungserbringern eine wichtige Rolle bei der Diffusion von Medizintechnikprodukten spielen, die über die Veröffentlichung medizinischer Leitlinien und wissenschaftlicher Erkenntnisse hinausgehen.

Politische Entscheidungsträger*innen könnten dies als Argument für die Entwicklung und Förderung verschiedener Formen des Austauschs zwischen Krankenhauspersonal und Krankenhäusern sowie der Zusammenarbeit innerhalb von Krankenhausverbünden nutzen, so die Studienautor*innen. Eine Idee wäre zum Beispiel die Förderung regelmäßiger Austauschprogramme zwischen Krankenhäusern, bei denen Ärzt*innen in andere Krankenhäuser entsandt werden. Durch diese Programme könnten bessere Netzwerke zwischen den Krankenhäusern aufgebaut werden, und die Ärzt*innen könnten neue Behandlungsmethoden kennen lernen und sie möglicherweise für ihre eigenen Patient*innen übernehmen. Vor allem ein Austauschprogramm zwischen hoch spezialisierten und weniger spezialisierten Krankenhäusern könnte von Vorteil sein.

„Die von uns ausgezeichneten Studien-Ergebnisse zeigen, dass Einflussfaktoren auf die Verbreitung von Innovationen bei der Untersuchung von regionalen Unterschieden in der Versorgungsforschung unbedingt berücksichtigt werden sollten. Versorgungsforschung ist eine angewandte Wissenschaft, die das Handeln von Verantwortlichen im Gesundheitswesen unterstützen soll. Der Versorgungsatlas ist dafür ein besonders geeignetes Medium. Er liefert konkrete Hinweise, wo gegebenenfalls Versorgungslücken geschlossen und Synergieeffekte genutzt werden können“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. „Gerade der räumliche Bezug führt oftmals zu ganz neuen Erkenntnissen. Regionen mit besonders guten Ergebnissen können zum Vorbild für die Versorgung in anderen Regionen werden.“

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