IT & Kommunikation

Der Arztbrief war gestern: CIMECS – sensible Patientendaten sicher in virtueller Fallakte abgebildet

Der Arztbrief war gestern: CIMECS – sensible Patientendaten sicher in virtueller Fallakte abgebildet. Ärzte der Neurologischen Klinik Braunfels und des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (Standort Gießen) tauschen in Echtzeit Befunde und Röntgenaufnahmen aus.
Nach der Übermittlung der Daten beraten die Kollegen online über die Weiterbehandlung des Patienten. Was wie ein futuristisches Filmszenario anmutet, funktioniert tatsächlich.
Dies demonstrierte Anfang Juli die Universitätsklinik Gießen und Marburg bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit T-Systems und der Neurologischen Klinik Braunfels.
Sie stellten hochrangigen Vertretern des Landes Hessen, der Landesärztekammer Hessen sowie der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein neues internetbasiertes Portal vor. Fazit: Die digitale Kommunikation löst den schriftlichen Arztbrief ab.

Hessen verknüpft somit als eines der ersten deutschen Bundesländer die Leistungsträger des Gesundheitswesens über eine webbasierte Portalplattform mit dem Namen CIMECS (Central Interdisciplinary Medicare System).
Die Universitätsklinik Gießen und Marburg realisiert dieses Pilotprojekt unter der Leitung von Prof. Kurt Marquardt (Universität Gießen) in einer engen Partnerschaft mit T-Systems. Gefördert wird das von der Landesärztekammer unterstützte Projekt vom Land Hessen, der Deutschen Telekom und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 1 Mio. €.
Das Ziel: Kliniken, und vor allem den niedergelassenen Haus- und Fachärzten, eine Möglichkeit zu bieten, sicher sensible Patientendaten in einer virtuellen Fallakte, nach Maßgabe des Datenschutzes, abzubilden.

Niedergelassene Ärzte einbinden
Das Universitätsklinikum Gießen prüfte zuvor die speziellen Anforderungen der niedergelassenen Ärzte, um sie gezielt in das Projekt einzubinden.
„Wir wollten vor allem die speziellen Bedürfnisse derjenigen Haus- und Fachärzte identifizieren, die nicht über in Kliniken bereits vorhandene Systeme und Strukturen verfügen“, erklärt Dr. Henning Schneider, verantwortlich für das Qualitätsmanagement der Neurologischen Klinik Braunfels und klinischer Projektkoordinator von CIMECS.
„Wir definierten die Informationen, die alle Kommunikationspartner benötigen. Dazu zählen lebenswichtige Patientendaten wie Diagnosen, aktuelle Medikationen und Symptomatiken sowie Informationen zu vorhandenen Allergien“, weiß Schneider zu berichten.

Datensicherheit groß geschrieben
T-Systems bindet die Projektteilnehmer über das bereits vorhandene Branchennetz Gesundheitswesen (BNG) an. Dies ermöglicht den Leistungserbringern im Rahmen einer integrierten Versorgung Daten sicher und schnell auszutauschen.
Da im Gesundheitswesen in der Regel sensible Informationen den Empfänger wechseln, ist dem Aspekt der Datensicherheit eine besondere Bedeutung beizumessen.
Daher realisiert das Geschäftskundensegment der Deutschen Telekom die Lösung als ein nach außen geschlossenes privates Netzwerk (Virtual Private Network, VPN).
Dieses erfüllt durch die Trennung vom Internet und dem Einsatz des Protokolls IPSec bereits heute die höchsten Sicherheitsanforderungen. Der Datenaustausch findet verschlüsselt statt. Über ein an das Branchennetz Gesundheitswesen angeschlossenes Trustcenter wird sichergestellt, dass nur dort registrierte Anwender miteinander kommunizieren können.
Den Haus- und Fachärzten stehen verschiedene Zugangsvarianten im BNG von T-Systems zur Verfügung. Egal ob ein direkter breitbandiger BNG-Anschluss oder entsprechende DSL (Digital Subscriber Line) -Zugänge: Fast alle Anschlussvarianten sind realisierbar.
Dies stellt u.a. einen schnellen Datentransfer auch beim Übertragen von größeren Datenmengen beispielsweise von radiologischen Befunden sicher.
Die Landesärztekammer Hessen liefert zu dem Projekt einen neuen vorläufigen Arztausweis mit qualifizierter Signatur gemäß dem deutschen Signaturgesetz.
Damit kann nur der Arzt CIMECS nutzen und auf Daten zugreifen.
Mit der Karte und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) meldet sich der Nutzer im System an, importiert beispielsweise Daten aus dem lokalen Krankenhausinformationssystem und stellt diese in CIMECS (Central Interdisciplinary Medicare System) ein.
Haus- und Fachärzte mit entsprechender Berechtigung können daraufhin auf diese zugreifen. So lassen sich Arbeitsabläufe wie das Ein- und Überweisen beschleunigen und Papierberge verhindern.

Teststart September 2006
Am 1. September startet die erste Phase des Pilotprojekts. Rund 90 niedergelassene Ärzte, die Neurochirurgische Abteilung des Universitätsklinikums Gießen sowie die Neurologische Klinik Braunfels steigen auf digitale Kommunikation um.
In der zweiten Phase, ab Februar 2007 erfolgt eine Ausdehnung auf weitere 200 Teilnehmer.
Danach soll die Plattform allen Praxen und Kliniken offen stehen. Sie benötigen hierzu lediglich einen Zugang zum Branchennetz Gesundheitswesen, ein entsprechendes Praxissoftwaresystem und den neuen Arztausweis mit der qualifizierten digitalen Signatur.

www.neuro-braunfels.de
www.med.uni-marburg.de
www.t-systems.de

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