Labor & Diagnostik

Moderne schnelle Infektionsdiagnostik

Moderne schnelle Infektionsdiagnostik. Eine rasche und eindeutige Identifizierung von Erregern bedeutet sowohl für die betroffenen Abteilungen des Krankenhauses, als auch für das ausführende mikrobiologische Labor eine große Herausforderung.

Für eine schnelle Diagnostik wurden in den letzten Jahren Testverfahren entwickelt, deren Sensitivität und Spezifizität den klassischen mikrobiologischen Verfahren weitgehend entsprechen, jedoch wesentlich schneller sind.
Nur mit solchen molekularbiologischen Methoden ist es dem mikrobiologischen Labor möglich, ein Patientenscreening zeitnah durchführen zu können.
Die finanzielle Mehrbelastung der Krankenhausstationen wird dabei mehr als ausgeglichen, wenn die indirekten Kosten erhöhter Hygieneaufwand, teure Antibiotika, längere Liegezeiten etc. gegengerechnet werden.
Eine ganze Reihe von Publikationen zeigen diesen ökonomischen Nutzen z.B. bei einer schnellen MRSA-Diagnostik. In vielen Kliniken werden außer der Notfalldiagnostik alle anderen Untersuchungen an zum Teil weit entfernte Laboratorien gesendet.
Viele Labors unterhalten eigene Fahrdienste, die die Kliniken zu festgesetzten Zeiten oft mehrmals am Tag anfahren.
Dennoch kommt die Patientenprobe unter Umständen erst nach 4–6 Stunden im Labor an, selbst in Verbindung mit unmittelbar durchgeführten Schnelltests von ca. zwei Stunden, viel zu lange, um die oft notwendigen Maßnahmen im Krankenhaus rechtzeitig durchzuführen.
Molekularbiologische Methoden, insbesondere die Aufarbeitung der Patientenproben und der Nachweis von Nukleinsäuren mittels PCR, können bislang nur von ausgebildeten Laborkräften mit entsprechenden Vorkenntnissen durchgeführt werden.
Einen 24- Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche können daher nur die wenigsten Laboratorien anbieten.
Diese Konzentrierung auf wenige, technisch für solche molekularbiologischen Tests ausgestatten Laboratorien verschärft die Problematik der Transportzeit bzw. Transportkosten noch weiter.
So ist z.B. der schnelle Nachweis hämolysierender B Streptokokken nur sinnvoll, wenn er unmittelbar vor oder während der Entbindung sehr schnell und zuverlässig durchgeführt wird.
Da dies zeitlich meist nicht möglich ist, werden den Müttern Breitbandantibiotika prophylaktisch verabreicht.
Neben möglichen Nebenwirkungen beim Neugeborenen birgt diese Verfahrensweise auch eine der Ursachen der dramatisch wachsenden Resistenzproblematik an Krankenhäusern.
Vor allem die MRSA-Diskussion (Methicillin Resistenter Staphylokokkus Aureus) der letzten Monate zeigt, wie dringlich diese Probleme gelöst werden müssen.
Neben erhöhten Hygienemaßnahmen wird mit schnellen Screeningverfahren versucht, dieser Entwicklung Herr zu werden.
Ein Patient mit Verdacht auf MRSA, dessen Nasenabstrich bei der Patientenaufnahme im Klinikum gemacht wurde, ist aber gemeinhin schon zu lange im Krankenhaus, bis der Befund schließlich eingetroffen ist. Zumindest lange genug, um den Erreger weiter zu verbreiten.
Die in den Niederlanden praktizierte Alternative, alle möglicherweise infizierten Patienten zu isolieren, bis der Befund eingetroffen ist, stellt die Kliniken hierzulande vor kaum lösbare räumliche, personelle und damit ökonomische Probleme.
Eine neue Entwicklung der Firma Cepheid hat sich dieser Problematik angenommen. Anstatt das Patientenmaterial für die Untersuchung zeitaufwändig ins Labor zu bringen, wird z.B. der Nasenabstrichtupfer in ein Analysegerät (Abb. 1) gesteckt, welches vom verantwortlichen Labor ggf. auch direkt auf der Krankenstation aufgestellt werden kann.
Das System isoliert vollautomatisch die Nukleinsäuren und führt anschließend die Detektion des Erregers mittels Real Time PCR durch.
Wenn ein Patient in der Aufnahme ist, kann der Tupfer unmittelbar analysiert werden, selbst während das Gerät noch andere Patientenproben bearbeitet.
Die eindeutig dargestellten Untersuchungsergebnisse können direkt abgelesen, oder auf elektronischem Weg zum zuständigen Labor geleitet werden. Schon zwei Stunden nach Untersuchung des Patienten ist der Befund verfügbar.
Für den diensthabenden Arzt bzw. das Pflegepersonal besteht kein zeitlicher Mehraufwand. Mit diesem System werden in Zukunft Untersuchungen auf unterschiedliche Erreger parallel durchgeführt werden können, ohne dass es zu Wartezeiten aufgrund langer Transportwege zum Labor kommt.
Um die klinische und auch ökonomische Wertigkeit dieses Systems an deutschen Krankenhäusern zu zeigen, sind erste Studien für den Sommer geplant.

Literatur beim Autor.

Kontakt:
Dr. Andreas Eckelt
Cepheid SA, Odenthal
Tel.: 02174/791-909
Fax: 02174/791-908
aeckelt@cepheideurope.fr
www.cepheid.com

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