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Rasagilin gegen Parkinson: neuroprotektive Eigenschaften nachgewiesen

Rasagilin gegen Parkinson: neuroprotektive Eigenschaften nachgewiesen. Die Parkinson-Krankheit ist eine langsam progrediente neurodegenerative Erkrankung. Dabei gehen durch einen noch nicht in seinen Einzelheiten bekannten Prozess die Nervenzellen im Schwarzen Kern des Hirnstamms unter. Es kommt zu einem Dopamin-Verlust im Gehirn, der für die Symptome der Erkrankung, die Bewegungsverlangsamung, das Ruhezittern und die vermehrte Muskelspannung, verantwortlich ist. Die Erkrankung kann über viele Jahre und sogar Jahrzehnte behandelt werden. Mit zunehmender Krankheitsdauer kommt es allerdings zu einem verminderten Ansprechen auf die Behandlung.

Obwohl die Erfolge bei der Parkinson­-Behandlung so groß sind wie bei keiner anderen neurodegenera­tiven Erkrankung, gibt es bislang kein Mittel mit dem die Erkrankung gestoppt oder ihre Verschlech­terung abgebremst werden kann. Selbst wenn wir ein Medikament zur Verfügung haben, das die Zel­len vor dem Absterben schützt, ist der Nachweis die­ses Schutzmechanismus sehr schwierig, da man so kleine Strukturen im Gehirn nicht darstellen kann. Der Weg zur Prüfung dieser neuroprotektiver Medi­kamente geht deshalb über große klinische Studien, bei denen die Hälfte der Patienten die Substanz erhält und die andere Hälfte nicht.

Wenn am Ende des Prüfungszeitraums die Patientengruppe mit dem Versuchspräparat bei der klinischen Untersuchung weniger Parkinson-Symptome hat als die Placebo-Gruppe, mag die Substanz einen neuroprotektiven Effekt haben. Da die Wissenschaftler aber nicht genau nachweisen können, ob die mit dem Präparat behandelten Patienten auch wirklich noch mehr Zellen haben, ist man in der Wortwahl sehr vorsichtig und spricht lediglich von einem modifizierenden Effekt auf den Krankheitsverlauf.

Nun ist mit dem Medikament Rasagilin ein solcher krankheitsmodifizierender Effekt erstmals in einer prospektiven Studie gezeigt worden: Mit der ADAGIO-Studie, der bislang größten Parkinson-Studie, wurden fast 1.200 Patienten im frühen Stadium der Erkrankung zur Hälfte mit und zur anderen Hälfte ohne dieses Medikament behandelt. Die behandelte Gruppe zeigte am Ende der Behandlung eine signifikant bessere Beweglichkeit als die unbehandelte Gruppe. Es konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass die Verschlechterungsgeschwindigkeit der Beweglichkeit in der behandelten Gruppe geringer war als in der nicht behandelten Gruppe.

Genau genommen wurde mit dem besonderen Studiendesign (Delayed Start Design) noch mehr gezeigt: Während der ersten neun Monate erhielt die Hälfte der Patienten die Substanz und die andere Hälfte nicht. Während der zweiten Hälfte erhielten beide Gruppen das Medikament. Man konnte nun überraschenderweise nachweisen, dass der Behandlungsunterschied in den ersten neun Monaten auch zum zweiten Messpunkt nach 1,5 Jahren noch nachweisbar war. Mit anderen Worten: Wenn die Patienten in der Vergangenheit mit dem Mittel behandelt wurden, hatten sie davon noch neun Monate später einen Vorteil – die Therapie verändert also tatsächlich den Verlauf der Erkrankung.

Dies ist ein großer Erfolg. Das Medikament Rasagilin ist schon heute als Medikament zur Behandlung der Parkinson-Krankheit zugelassen – allerdings bislang nur, um die Symptome zu behandeln. Man kann davon ausgehen, dass die Herstellerfirmen Teva und Lundbeck das Medikament nun für diese krankheitsverzögernde Eigenschaft zur Zulassung einreichen werden. Damit wäre dies das weltweit erste Medikament, das mit dieser wichtigen Eigenschaft zugelassen würde.

 

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