Hygiene

Lösen Sie Knoten der Schilddrüse!

25.08.2014 -

Lösen Sie Knoten der Schilddrüse!. Knotige Schilddrüsenveränderungen sind mit 30–40 % bei den Frauen und 20–30 % bei den Männern häufig und nehmen altersabhängig zu, erläuterte Prof. Petra-Maria Schumm-Draeger, München, anlässlich des 4. Münchner Schilddrüsensymposium von Merck, Darmstadt.
Zur Differentialdiagnostik hypofunktioneller Schilddrüsenknoten gehöre eine Kombination von klinischer Untersuchung, Sonographie, Szintigraphie und Feinnadelaspirationsbiopsie sowie die zytologische Abklärung suspekter Schilddrüsenbefunde.
Eine histologische Abklärung sei immer erforderlich.
Nach Diagnose operiere man in der Regel hypofunktionelle Schilddrüsenknoten.
Derzeit werde jedoch in einer klinischen Studie geprüft, inwieweit Patienten mit hypofunktionellen Schilddrüsenknoten, die nicht primär einer Operation zugeführt wurden, von einer Kombinationstherapie aus Levothyroxin (z.B. Euthyrox) und Jodid profitieren können.
Die klinische Symptomatik von Schilddrüsenkarzinomen bezeichnete Prof. Klaus-Dieter Palitzsch, München, als wenig eindrucksvoll. Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Stridor seien nur bei einem kleinen Teil der Patienten nachweisbar.
Ein rasch wachsender solitärer Schilddrüsenknoten solle daher ebenso gründlich abgeklärt werden wie plötzlich auftretende Schwellungen von Halslymphknoten bei bekannter Schilddrüsenerkrankung.
An der Entstehung eines Schilddrüsenkarzinoms können genetische Defekte, externe oder interne Strahlenexposition, hormonelle Einflüsse, die diätetische Jodversorgung und andere Faktoren wie Körpergröße und Gewicht ursächlich beteiligt sein.
Der Trend bei der Operation habe sich umgekehrt: Heute schneide man so viel wie möglich vom Parenchym weg.
Als Komplikation muss man bei 1 % der Patienten mit einer permanenten Recurrensparese rechnen.
„In Abhängigkeit von der histologischen Klassifikation und der Stadieneinteilung werden alle Patienten mit Schilddrüsenkarzinom nach der Operation einer lebenslangen Nachsorge zugeführt“, erklärte Prof. Friedhelm Raue, Heidelberg.
Bei den papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen werde primär eine Radiojodtherapie zur Ausschaltung von Restschilddrüsengewebe und möglichem Tumorgewebe durchgeführt – eine Ausnahme stellen nur die papillären Mikrokarzinome (Durchmesser < 1 cm) dar.
Da Schilddrüsenkarzinome ein TSH-abhängiges Wachstum aufweisen, ist eine suppressive Thyroxinsubstitution anzustreben.
Im weiteren Verlauf sei der Thyreoglobulinspiegel ein Marker für Heilung bzw. Rezidiv.
Bei Patienten mit medullärem Schilddrüsenkarzinom entscheide das postoperative Calcitonin über das weitere Vorgehen. Bei erhöhtem Calcitonin und Ausschluss von Fernmetastasen sei die Frage einer Reoperation zu diskutieren.
„Trotz der im Allgemeinen hervorragenden Prognose des differenzierten Schilddrüsenkarzinoms mit Langzeitüberlebensraten von 90 % ist eine konsequente Nachsorge der betroffenen Patienten unabdingbar“, ergänzte Dr. Markus Luster, Würzburg.
Ein Teil der Patienten entwickle teilweise im Verlauf von Jahrzehnten lokale Rezidive oder Metastasen.
Neben der klinischen Untersuchung und der Sonographie seien die I-131-Szinitigrapie sowie der Tumormarker Thyreoglobulin (Tg) die Säulen des Nachsorgekonzeptes beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom.

Quelle: Münchner Schilddrüsensymposium 2006, „Interdisziplinäres Management des hypofunktionellen Schilddrüsenknotens“, veranstaltet von Merck, 26. Juli 2006.

Dr. Nana Mosler, Leipzig und Wiesbaden

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