Aus den Kliniken

Baby-Notarztwagen „Felix" startet in Jena

29.03.2023 - Die Björn Steiger Stiftung hat den neuen Baby-Notarztwagen „Felix“ offiziell an das Universitätsklinikum Jena (UKJ) und die Betreibergesellschaft Pro Life Ambulance übergeben.

Der speziell entwickelte Notarztwagen wird künftig für den Transport von Früh- und kranken Neugeborenen eingesetzt, wenn diese zur besseren Versorgung und Behandlung sicher und schonend in die Neonatologische Spezialklinik am UKJ verlegt werden müssen.

Thüringens einziger Baby-Notarztwagen „Felix 22“ ist von heute an in Jena stationiert. Das von der Björn Steiger Stiftung entwickelte Spezialfahrzeug wird bei Verlegungsfahrten von Frühgeborenen und kranken Säuglingen von Geburts- und Kinderkliniken in die Spezialklinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKJ – ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe, Level 1 – gebraucht.

„Felix“ transportiert die kleinsten Patienten aus und nach Jena und dem umliegenden Saale-Holzland-Kreis sicher und medizinisch optimal versorgt. Das Spezialfahrzeug soll künftig den herkömmlichen Rettungswagen beim Transport von Frühgeborenen ersetzen. Für die optimale Einsatzverfügbarkeit wird die Jenaer Betreibergesellschaft Pro Life Ambulance für Stationierung und Betrieb des Fahrzeugs verantwortlich sein.

Baby-Notarztwagen „Felix 22“ - Wohlbehütet ans Ziel

Der Transport im Baby-Notarztwagen selbst verläuft sicher und schonend. Gewährleistet wird dies durch ein spezielles Dämpfungssystem, eine aufwändige Akustikdämmung und Klimatisierung und ein bedienerfreundliches Be- und Entladesystem. Bei Gefährdung der Vitalfunktionen der Früh- bzw. Neugeborenen kann auch während der Fahrt auf erweiterte Therapiemöglichkeiten der Intensivmedizin zurückgegriffen werden. Ausgestattet mit der dafür notwendigen Hochleistungstechnik aus der Medizin bietet „Felix“ für sämtliche Notfälle alles, um die jüngsten Patienten behutsam und sicher in das Perinatalzentrum am UKJ zu verlegen. Das macht den „Felix“-Notarztwagen zu einem einzigartigen System für den Transport von Früh- und Neugeborenen.

Abweichend von konventionellen Transportsystemen ist der Transportinkubator, ein mobiler Brutkasten, für den Schutz der kleinen Patienten quer zur Fahrtrichtung positioniert. Dadurch ist die medizinische Versorgung und Betreuung der kleinsten Patienten einfacher auch während einer Verlegungsfahrt zu realisieren. Zudem wirken bei einem Transport mit einem herkömmlichen Rettungswagen (Längstransport) beim Bremsen oder Beschleunigen des Fahrzeugs unter Umständen gefährlich hohe Scher- und Bewegungs-Kräfte auf die transportierten Früh- und Neugeborenen. Die Queranordnung des Inkubators soll diese reduzieren und dadurch potenziellen Hirnschädigungen vorbeugen.

Das Team des Baby-Notarztwagens besteht aus geschultem Rettungsdienstfachpersonal. Geleitet werden die Transporte von Kinderärzte/-innen des Universitätsklinikums Jena, sie überwachen den Transport und betreuen die kleinen Patienten medizinisch. Selbstverständlich werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um die kleinen Patienten während des Transports zu stabilisieren und bestmöglich zu versorgen.

Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung: „Die Björn Steiger Stiftung setzt sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland ein. Mit dem Baby-Notarztwagen „Felix“ wird die Stiftung ihrem Anspruch gerecht, auch die Versorgung von Frühgeborenen auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Neugeborenen zu leisten.“

Prof. Dr. Hans Proquitté, Kommissarischer Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Leiter der Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena: „Sehr kleine Frühgeborene sollten an sich überhaupt nicht transportiert werden und wenn, dann idealerweise noch im Bauch der Mutter. Wenn aber die Zeit dafür nicht mehr reicht, oder Versorgungsmöglichkeiten in kleineren Kliniken nicht gewährleistet oder vorgehalten werden können, müssen Frühgeborene unmittelbar nach ihrer Geburt in Spezialkliniken wie unser Jenaer Perinatalzentrum verlegt werden. Wir am Jenaer Universitätsklinikum haben als Perinatalzentrum Level 1 täglich mit den kleinsten und schwerkranken Früh- und Neugeborenen Thüringens zu tun. Wir verfügen über das Personal, die Technik und Erfahrung, um diese Kinder optimal zu betreuen. Sollte daher ein Transport nach Jena erforderlich werden, kann ein ruhiger sowie erschütterungsfreier Transport lebensentscheidend für die Zukunft dieser kleinen Kinder sein. Mit dem „Felix“-Baby-Notarztwagen der modernsten Generation setzen das Uniklinikum Jena, die Björn Steiger Stiftung sowie die Betreibergesellschaft Pro Life Ambulance gemeinsam einen neuen Meilenstein und Standard in der Versorgung von Neugeborenen im gesamten Freistaat Thüringen.“

Sebastian Lang, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Stadt Jena: „Für das Überleben von Frühgeborenen sowie kranken Neugeborenen und ihre weitere Entwicklung ist die Behandlung in spezialisierten Kinderkliniken wie dem Jenaer Perinatalzentrum unerlässlich. In Verbindung mit dem neuen „Felix“, der Notfallmedizin auf höchsten Niveau und die langjährige Erfahrung der Björn Steiger Stiftung mit dem Baby-Notarztwagen vereint, ist Jena für notwendige Verlegungstransporte zur optimalen Frühgeborenen-Versorgung jetzt noch besser aufgestellt. Für diese Kinder bietet „Felix“ die besten Versorgungsmöglichkeiten für einen guten Start ins Leben. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und wünsche dem Team des Baby-Notarztwagens viel Erfolg bei ihrer wichtigen Mission.“

Christoph Massow, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Pro Life Ambulance gGmbH: „Mit unserem Know-how und unserer Rettungsdiensterfahrung sorgen wir dafür, dass unsere kleinsten Patienten und das Betreuungsteam des Perinatalzentrums mit dem hochmodernen System „Felix“ immer sicher unterwegs sind – innerhalb des Fahrzeugs und außerhalb. Wir helfen den Helfern, dass das Risiko, welches mit jedem Notfalltransport verbunden ist, auf ein Minimum reduziert werden kann.“

Das Baby-Notarzt-Projekt der Björn Steiger Stiftung

Am 25. Juni 1974 wurde der erste von der Björn Steiger Stiftung entwickelte und finanzierte Baby-Notarztwagen mit integriertem Transportinkubator durch das DRK Stuttgart in Dienst genommen. Die Bundesrepublik Deutschland hatte zu diesem Zeitpunkt die höchste Säuglingssterblichkeit aller westlichen Industriestaaten - ein Zustand, der dringend geändert werden musste. Einer der Gründe war die Trennung von Geburtskrankenhäusern und Kinderkrankenhäusern. Für eine optimale medizinische Versorgung mussten kranke Säuglinge und Frühchen nach der Geburt in Spezialkliniken verlegt werden. Wegen fehlender geeigneter Transportmöglichkeiten war dies mit besonderen Risiken verbunden. Daher entwickelte die Björn Steiger Stiftung 1973 den ersten Rettungswagen für Frühgeborene in Deutschland, der 1974 in Stuttgart seinen Dienst aufnahm. Bereits im ersten Jahr sank die Säuglingssterblichkeit im Großraum Stuttgart um 70 Prozent, weil es mit dem Baby-Notarztwagen für Frühgeborene nun Möglichkeiten für einen medizinisch sicheren Transport gab. Der Baby-Notarztwagen ist seit Indienststellung der fünften Fahrzeuggeneration (2012) unter dem Namen „Felix" an derzeit fünf Standorten in Deutschland im Einsatz. Technisch hat sich seit 1974 vieles verändert. Was jedoch gleichgeblieben ist: Im Mittelpunkt stehen immer die kleinsten Patienten. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung Kliniken bei der Ausrüstung mit universell einsetzbaren Transportinkubatoren, die sowohl zu Lande in diversen Fahrzeugtypen als auch in der Luft verwendet werden können.

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