Aus den Kliniken

Bosch schmiedet Bündnis gegen Krebs

18.07.2016 -

Das Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK), die Robert Bosch Stiftung und die Bosch-Gruppe kämpfen gemeinsam gegen Krebs. Die drei Partner haben dazu ein Bündnis geschlossen und mehrere Initiativen gestartet.

Zentraler Baustein ist das neu gegründete Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) in Stuttgart sowie die geplante Kooperation mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Vertreter von RBK und DKFZ unterzeichneten am 18. Juli 2016 eine entsprechende Absichtserklärung. Die Robert Bosch Stiftung unterstützt den RBCT-Aufbau mit weiteren Fördermitteln, über die bestehende Grundförderung des RBK für medizinische Forschungsprojekte hinaus: Insgesamt 24 Millionen Euro fließen bis 2020 gezielt in Krebsforschung. Zusätzlich ermöglicht die Bosch-Gruppe ab sofort an Krebs erkrankten Mitarbeitern den Zugang zu neuester Diagnostik im RBK und am DKFZ. Sie stellt dafür jährlich rund eine Million Euro zur Verfügung. „Krankenhaus, Stiftung und Unternehmen gehören gemeinsam zur Bosch-Welt und teilen die Werte von Robert Bosch. Er hat vorgelebt, was gesellschaftliche Verantwortung ist und im Jahr 1940 das Robert-Bosch-Krankenhaus gegründet. Mit dem Bündnis gegen Krebs setzen wir dieses Engagement im Gesundheitsbereich jetzt fort, jeder Partner mit seinen Mitteln“, sagte Professor Joachim Rogall, Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung.

Zahl der Krebserkrankungen steigt weiter

Hintergrund des Engagements ist die weiter stark zunehmende Zahl an Krebserkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet mit einem Anstieg der jährlichen Neuerkrankungen auf rund 20 Millionen bis 2025. Im Jahr 2012 waren es weltweit bereits 14 Millionen. Allein in Deutschland sterben pro Jahr rund 224 000 Menschen an Krebs. Damit ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.

Neueste Forschungsergebnisse für bestmögliche Therapie

Das neue RBCT wird Teil des RBK und verstärkt dessen Aktivitäten im Bereich der Krebsforschung insbesondere durch gemeinsame Forschung mit dem DKFZ. Die Behandlung von Krebspatienten am RBK wird, wie seit 2014 bewährt, in Partnerschaft mit dem Universitätsklinikum Tübingen im Rahmen des Comprehensive Cancer Centers Tübingen-Stuttgart fortgeführt. „Im engmaschigen Austausch mit dem Universitätsklinikum Tübingen und dem DKFZ wollen wir Patienten durch moderne Präzisionsonkologie eine individualisierte Therapie anbieten. Diese berücksichtigt neueste Erkenntnisse der Krebsforschung und stellt damit die vielversprechendste Therapieform dar“, sagte Prof. Mark Dominik Alscher, geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Robert-Bosch-Krankenhauses. „Die umfangreichen Fördermittel sind für den Aufbau eines Studienzentrums und die Erweiterung des medizinischen Leitungsteams durch zusätzliche Experten vorgesehen. Darüber hinaus sind zwei Stiftungsprofessuren geplant, die Forschungsaktivitäten in diesen Bereichen unterstützen werden.“

Schneller Transfer von Forschungsergebnissen zum Wohle des Patienten

„Wir freuen uns, dass mit dem Bosch-Bündnis starke Mitstreiter mit auf den Plan getreten sind“, sagt Prof. Michael Boutros, kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. „Durch die Einrichtung von neuen Stiftungsprofessuren möchten wir innovative Krebsforschung zum Wohle des Patienten vorantreiben.“ Das DKFZ ist mit mehr als 3 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumore präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Die Verbindung von exzellenter Krebsmedizin mit der hochkarätigen Forschung des DKFZ ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.

Bosch unterstützt eigene Mitarbeiter

Die Bosch-Gruppe will künftig an Krebs erkrankte Mitarbeiter unterstützen – über die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen hinaus. „Als das Unternehmen, das sich der ‚Technik fürs Leben‘ verschrieben hat, sagen wir gemeinsam mit unseren Partnern dem Krebs den Kampf an“, sagte Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner. Ab sofort erhalten Mitarbeiter, die an einem Tumor erkrankt sind, auf Firmenkosten Zugang zur neuesten Krebsdiagnostik im RBK. Im Rahmen der Initiative „OncoCure“ (Onkologie = Krebsforschung; curare = sorgen) gilt das Angebot zunächst für Mitarbeiter in Deutschland, später soll es auf Beschäftigte in aller Welt ausgeweitet werden. Dafür stellt das Unternehmen jährlich rund eine Million Euro bereit. „Unser Ziel ist klar: Mit Hilfe der Präzisionsdiagnostik wollen wir die Chance für eine erfolgreiche Krebstherapie verbessern – das hilft betroffenen Mitarbeitern, ihren Familien und Freunden – und nicht zuletzt ihren Kollegen am Arbeitsplatz. Wir sehen uns hierbei in der sozialen Tradition unseres Gründers Robert Bosch“, sagte Denner.
 

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