Aus den Kliniken

Elektronische Patientenakte: Mehr Sicherheit für lebensbedrohte Patienten

05.02.2013 -

Das Klinikum der J.W. Goethe-Universität steht am Beginn eines Quantensprungs in der intensivmedizinischen Patientenversorgung. Auf der ersten Intensivstation wird die elektronische Patientenakte MetaVision eingeführt, die lebensbedrohten Patienten deutlich mehr Sicherheit bietet.

In dieser Woche wird in der anästhesiologisch-operativen Intensivstation des Frankfurter Universitätsklinikums das Patienten-Daten-Management-System MetaVision in Betrieb genommen. Damit leitet das Krankenhaus die Umstellung von handschriftlichen auf elektronische Patientenakten im intensivmedizinischen Bereich ein. Schritt für Schritt werden alle Intensivstationen des Klinikums auf dieses System wechseln. Für die besonders gefährdeten Patienten, die auf diesen Stationen behandelt werden, bedeutet die Umstellung eine Steigerung ihrer Sicherheit. Durch die beschleunigten Arbeitsabläufe gewinnen Ärzte und Pfleger mehr Zeit für den einzelnen Patienten.

Außerdem bietet das System durch die Möglichkeiten der gezielten Datenauswertung ein großes Forschungspotential. „Wir freuen uns sehr, unseren Patienten mit der elektronischen Patientenakte jetzt eine noch bessere Betreuung bieten zu können und damit wieder mal zu den Vorreitern einer medizinischen Weiterentwicklung zu gehören", erklärt Prof. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. „Mit dem neuen Intensivsystem werden viele Abläufe im Uniklinikum Frankfurt verbessert. Ärzte, Pflegekräfte und Medizin-Controller können nun direkt auf die notwendigen Informationen der Intensivstation zugreifen", ergänzt Martin Overath, Leiter des Dezernats für Informations- und Kommunikationstechnologie am Klinikum.

Sensibles Arbeitsfeld Intensivstation

Die Aufgabe der anästhesiologisch-operativen Intensivstation ist die Betreuung von schwer Erkrankten, Schwerverletzten oder Patienten, die sich großen Operationen unterziehen müssen und danach eine besondere Therapie oder Überwachung benötigen. Gerade für die hier Behandelten ist es von großer Bedeutung, das Risiko zu minimieren. Patientenakten, auf denen Ärzte und Pfleger die medizinischen Daten und Behandlungsanweisungen handschriftlich eintragen müssen, bergen aber immer die Gefahr von Schreib- und Lesefehlern. Aufgrund des immensen Aufwands, den eine Umstellung auf ein elektronisches System bedeutet, nutzt die große Mehrheit der Krankenhäuser in Deutschland jedoch nach wie vor die traditionelle Dokumentierungsform auf den Intensivstationen.

Das Klinikum der J.W. Goethe-Universität hat sich vor einiger Zeit entschieden, den Aufwand einer Umstellung auf sich zu nehmen. Nach einer europaweiten Ausschreibung mit umfangreichem Leistungskatalog und Vorort-Besuchen hat man sich für das System MetaVision der Firma iMDsoft entschieden. In zahlreichen Projektgruppen wurde der Wechsel vorbereitet. Es musste die nötige technische Infrastruktur geschaffen werden, die das anspruchsvolle System erst ermöglicht. Das Computerprogramm wurde aus einer Art Baukastensystem erst für die spezifischen Anforderungen des Universitätsklinikums aufgebaut. Das Teilprojekt „Schulung" plante die notwendigen Fortbildungen für über 130 Ärzte und Pflegekräfte. Nach dem erfolgreichen Start auf der anästhesiologisch-operativen Intensivstation wird das System jetzt schrittweise auf allen Intensivstationen im Universitätsklinikum eingeführt.

Die beste Technik für größtmögliche Sicherheit und optimale Abläufe

MetaVision ist ein extrem flexibles Patienten-Daten-Management-System. Je nach Erkrankung des Patienten kann die Darstellung unterschiedlich gewählt werden. Damit ist eine deutlich bessere, strukturierte Übersicht über die Therapie und den klinischen Verlauf des Patienten möglich. Die Patientensicherheit wird erhöht, weil die elektronische Dokumentation das Risiko von Schreib- und Lesefehlern bei der Behandlungsverordnung minimiert. Missverständnisse aufgrund von undeutlichen handschriftlichen Angaben werden ausgeschlossen. Mit Hilfe der detaillierteren Datenerfassung und den flexiblen Möglichkeiten der Datenauswertung sind noch differenziertere Therapieentscheidungen möglich.

Da der Dokumentationsaufwand von Routinedaten deutlich sinkt, haben Ärzte und Pfleger zudem mehr Zeit für die Patienten. Die Kommunikation im interdisziplinären Versorgungsteam wird durch die transparente Dokumentation deutlich verbessert und Prozessabläufe werden damit optimiert. Auch für die Forschung ergeben sich eindeutige Vorteile: Durch die vereinfachte Datenerfassung können unkompliziert qualitativ hochwertige Studien zur Leistungsverbesserung durchgeführt werden.

Die Verwaltung profitiert ebenfalls von der Umstellung. Bei der Verlegung eines Patienten auf eine Normalstation werden die wichtigsten Dokumentationsdaten als PDF-Dateien abgelegt und können im Krankenhausinformationssystem aufgerufen werden. Auch die Abrechnung wird vereinfacht.

 

Kontakt

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