Aus den Kliniken

IRDC Leipzig stellt eine neue Generation der Instrumentennavigation vor

07.09.2012 -

In der Chirurgie gilt traditionell der Grundsatz "sehen-präparieren-schneiden". Eine chirurgische Präparation allein auf der Basis von Daten des Navigationssystems war unvorstellbar, bis heute. Jetzt stellt das IRDC Leipzig weltweit erstmals das Konzept der "Instrument Surgical Conditions" vor, das sich mit den OP-Bedingungen beschäftigt, in denen eine visuelle Kontrolle durch den Operateur nicht möglich ist.

"Durch die immer kleineren Zugänge, auch zu tieferliegenden Strukturen gibt es zwangsläufig Phasen der Operation, in denen wir keinen direkten Blick mehr auf die Instrumentenspitze haben.", so Prof. Dr. Gero Strauss, Direktor des IRDC und HNO-Chirurg mit dem Schwerpunkt Nasennebenhöhlen, Mittelohr und Schädelbasischirurgie.

Was ist neu? Bislang zeigen chirurgische Navigationssyssteme bei Bedarf die Spitze des passiven Instruments an. Diese Methode ist weit verbreitet und akzeptiert. ISC misst darüber hinaus ständig die Position eines aktiven Instruments und zeigt diese auf einem extra Display im chirurgischen Cockpit an. Eine Software erkennt mögliche Kollisionen mit wichtigen Strukturen und bezieht in diese Warnung auch voraussichtliche Bewegungen des Instruments mit ein. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Positionsbestimmung kann durch die Kombination von optischen und magnetischen Messverfahren erhöht werden. Erst dann kann der Chirurg seinen Blick vom Display der chirurgischen Kamera auf das Navigationsdisplay wechseln und den Eingriff trotz fehlender Sicht sicher fortsetzen.

"Ein Beispiel ist die Operation der Stirnhöhle, die wir von der Nase nur in einem engen Kanal in einem Winkel von etwa 70 Grad erreichen. Das sind ISC-Bedingungen, unter denen wir bisher ständig zwischen Instrument und Optik wechseln mussten und phasenweise die Präparation nicht kontrollieren konnten. Jetzt können wir ohne abzusetzen genau die vorgeplante Route entlang der Augenhöhle und der Hirnhaut passieren. Unsere Daten zeigen eine hohe Zuverlässigkeit und eine Vorteil für das Ergebnis."

Um in ISC-Bedingungen zu operieren, haben Strauss und Kollegen feste Regeln aufgestellt, sogenannte Instrument Surgery Rules. "Der Ablauf einer solchen OP-Phase unter alleiniger Instrumentennavigation ist schon etwas anderes, als der üblicher Ablauf im chirurgischen Cockpit." Um dies zu trainieren, finden bereits im kommenden Jahr Trainingskurse zu diesem speziellen Verfahren am IRDC statt, auswärtige Trainings in Ägypten und dem Iran sind bereits in diesem Jahr an der Reihe. "Ich freue mich über die positive Resonanz, denn diese Methode ist ein gewisser Systemwechsel in der Chirurgie. Hier entstehen neue Möglichkeiten, aber auch neue Anforderungen." erläutert Strauss.

 

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