Mit Sicherheit gut aufgehoben
15.09.2025 - Patientinnensicherheit in der Geburtshilfe sowie in der Kinder- und Jugendmedizin
Besonders für schutzbedürftige Patient*innen wie Neugeborene, Kinder und Jugendliche muss ein Krankenhaus ein sicherer Ort sein. Mit hohen Qualitätsstandards, Fachkompetenz und einfühlsamer Kommunikation schafft die Universitätsmedizin Halle eine vertrauensvolle Umgebung, in der Kinder und ihre Eltern rund um die Uhr sicher versorgt werden. Dieses Engagement zeigt das Universitätsklinikum nicht nur im Klinikalltag, sondern auch am Welttag der Patientensicherheit. Er findet statt am 17. September 2025 unter dem Motto „Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“.
„Die Sicherheit der Patient*innen hat am UKH von Geburt an höchste Priorität“, betont Susanne Gerhardt, Leiterin des Sachgebiets Patientensicherheit und -zufriedenheit in der Stabsstelle für Zentrales Qualitäts- und Risikomanagement der Universitätsmedizin Halle. „Als Universitätsklinikum sind wir nicht nur verpflichtet, gesetzlich festgelegte Sicherheits- und Qualitätsstandards zu erfüllen, um Risiken zu senken und Fehler zu vermeiden. Es gehört auch zu unserem Selbstverständnis.“
Kindgerechte Medizin und einfühlsame Kommunikation
„Patient*innensicherheit ist kein Zufallsprodukt, sondern entsteht durch strukturierte Abläufe, exzellente Kommunikation und das Zusammenspiel vieler Berufsgruppen. Genau das leben wir hier jeden Tag“, ergänzt Prof. Dr. Martin Kaiser, Leiter des Departments für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin sowie Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kindertraumatologie und Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Halle.
Im Department für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin, das alle Kinderkliniken der Universitätsmedizin Halle unter einem Dach vereint und eng mit der Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin vernetzt ist, erstrecken sich die Sicherheitsvorkehrungen über verschiedenste Bereiche. Spezialist:innen jeglicher medizinischer Fachrichtungen sind täglich rund um die Uhr in einem Drei-Schicht-System im Einsatz. In regelmäßigen fachübergreifenden Konferenzen zu allen Patient:innen arbeiten die Expert:innen Hand in Hand. Das Vier-Augen-Prinzip ist selbstverständlich, beispielsweise bei der Verordnung und Gabe von Chemotherapien und anderen Medikamenten. Operationen werden genauestens vorbereitet und mithilfe von Checklisten und „Time out“-Besprechungen des OP-Teams begleitet, um für Patient*innen die höchstmögliche Sicherheit zu garantieren. Im Fokus stehen auch Hygienevorgaben zum Infektionsschutz sowie technische Maßnahmen wie verschließbare Fenster und Zugangsprüfungen in sensiblen Bereichen wie den Kinderstationen, dem Kreißsaal oder der Wöchnerinnenstation.
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Daher setzen wir kindgerechte medizinische Geräte und Behandlungsmethoden ein. Wir legen großen Wert darauf, die Kinder und Jugendlichen altersgerecht und unter Berücksichtigung ihres Angstniveaus aufzuklären – selbstverständlich immer gemeinsam mit den Eltern. Psychologische Expert:innen unterstützen uns dabei“, sagt Prof. Kaiser.
Sicher versorgt dank Forschung und Weiterbildung
Patient*innensicherheit entsteht nicht nur durch medizinische Standards und Leitlinien, sondern auch durch Forschung und Weiterbildung. Alle Patient:innen des DOKKJ werden in Register und klinische Studien eingebunden – ein wichtiger Beitrag zur kontinuierlichen Sicherung und Weiterentwicklung evidenzbasierter Therapiestandards. Um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein und in der Notfallversorgung stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, nehmen die Mitarbeitenden regelmäßig an Simulationstrainings und anderen Fort- und Weiterbildungen teil.
Diese reichen von Notfalltrainings für Mitarbeitende im Kreißsaal (Newborn Life Support) bis hin zu Schulungen zur Ersten Hilfe bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen (Pediatric Life Support) oder bei erwachsenen Patient*innen (Basic oder Advanced Life Support). Supervisionsangebote zur Analyse und Reflexion des eigenen Handelns und damit zur Stärkung der Patient:innensicherheit vervollständigen das Programm.
Die UKH verfügt zudem über ein Kinderschutzkonzept, das auf Empfehlungen verschiedener Fachgesellschaften basiert. Es verfolgt den Grundsatz, dass Mitarbeitende stets im Interesse des Kindeswohls handeln, trägt zur Prävention bei und bietet Mitarbeitenden Empfehlungen für den Umgang mit Verdachtsfällen von Gewalt oder Grenzüberschreitungen aus dem familiären Umfeld der Patient*innen.
Welttag der Patientensicherheit an der UKH
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. ruft gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedes Jahr am 17. September den Welttag der Patientensicherheit aus. Am Aktionstag nimmt auch die UKH teil. Für die Mitarbeitenden stehen in dieser Woche verstärkt interne Informationsangebote bereit. Am Haupteingang des UKH weisen Fahnen auf den Tag hin und das Hauptgebäude erstrahlt am Welttag der Patientensicherheit in der Aktionsfarbe Orange.