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RFID im Krankenhaus: Technologie verspricht klare Vorteile

19.11.2010 -

RFID im Krankenhaus, die Vorteile dieser Technologie liegen auf der Hand: Patienten identifizieren, Geräte lokalisieren, Prozesse sichern und beschleunigen. Eine ganze Reihe von Installationen belegt heute die Eignung der Technologie für den Alltag im Krankenhausumfeld. Schwer verständlich, warum die Durchsetzung von RFID sich so zäh gestaltet ... liegt es an der bekannten Trägheit des Gesundheitswesens im Hinblick auf Akzeptanz neuer Ansätze?

Im Herbst lud Siemens nach Wien ein. Der „RFID SummIT", Nachfolgeveranstaltung des erfolgreichen Smart Card Solutions Day mit zahlreichen Partnern, präsentierte mit Keynotes und Ausstellung rund 200 Gästen die Lösungsansätze für ­verschiedene Wirtschaftssegmente. AIM-D-Verbands-Geschäftsführer Wolf-Ruediger Hansen beschrieb die Vorzüge von RFID im Vergleich mit anderen Ansätzen - diese Alleinstellungsmerkmale beinhalten das Funktionieren ohne Sichtverbindung, gleichzeitiges Lesen mehrerer Tags und die Möglichkeit der Kopplung mit Sensoren für Parameter wie etwa Temperatur, Druck, Feuchtigkeit, Vibration und Schock. Auch für den Gesundheitssektor sind diese Features von Vorteil.

RFID für Materialtransport im AKH Wien
So wurde das von Siemens auf RFID-Technologie umgerüstete Materialtransportsystem des Wiener AKH präsentiert, das täglich rund 162 Tonnen Güter in die einzelnen Abteilungen bzw. Bettenstationen verteilt. Die Automatische Container-Transport-Anlage (AT) übermittelt täglich - inklusive Rücksendungen - ca. 89 t Speisencontainer, 16 t Apothekencontainer, 7 t Sterilgutcontainer, 38 t Wäschecontainer sowie 12 t Warencontainer. Das Alter der Anlage - die 1975 geplant, ab 1982 montiert und 1991 in Betrieb genommen wurde - ist Ursache dafür, dass sie „wegen des hohen Störaufkommens und der mangelnden Verfügbarkeit von Ersatzteilen generalsaniert werden musste", erläuterte Ingenieur Wolfgang Schneller. „Der gesicherte Betrieb der AT-Anlage konnte mittelfristig nicht mehr aufrechterhalten werden." Der Projektleiter im Competence Center Elektrotechnik bei der Vamed-KMB Krankenhausmanagement und Betriebsführungsgesellschaft - beauftragt mit der technischen Betriebsführung und Instandhaltung des AKH - zeichnet für die Modernisierung des AT-Systems im AKH verantwortlich.

Die Größenordnung des Projekts wird durch einige Zahlen deutlich: Die Streckenlänge beträgt 7,5 km, 720 Container gelangen über Drehkreuze und Aufzüge an ihr Ziel; neben der elektrischen Steuerung mussten an der horizontalen Fördertechnik sämtliche 7.500 Sensoren und die elektronischen Steuereinrichtungen an 45 AT-Aufzügen getauscht werden. Vom Mai 2005 bis September 2008 dauerte die Maßnahme, die auch die Implementierung von RFID beinhaltet. Dieses System besteht aus einem Transponder (Tag), der sich am bzw. im Gegenstand befindet, und einem Lesegerät zum Auslesen der Transponder-Kennung. Das Lesegerät erzeugt ein elektromagnetisches Hochfrequenzfeld geringer Reichweite, vorzugsweise mit Induktionsspulen. Damit werden Daten übertragen, und der Transponder wird mit Energie versorgt. Die Technologie ermöglicht eine lückenlose Containerverfolgung über die gesamte AT-Anlage.

Von der Gebäudeleittechnik werden die Daten zu Containertyp, Containernummer, Containerstatus, Empfangsstation und Stationsbezeichnung zur Auswertung der Containerverfolgung an nachfolgende Systeme weitergeleitet.

Dieses moderne Materialtransportsystem, dies verdeutlichte der Vortrag des Ingenieurs, stellt eine erneute erfolgreiche Implementierung einer Technologie dar, die im heutigen Krankenhaus mit seinem Rationalisierungs- und Qualitätsdruck endlich verstärkt Aufmerksamkeit erhalten sollte.

 

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