Medizin & Technik

Tag der Intensivmedizin

18.06.2025 - Anlässlich des Tags der Intensivmedizin warnt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) eindringlich vor den Folgen von Über- wie auch Unterversorgung in der Intensivmedizin und Notfallversorgung.

Sie fordert tiefgreifende Reformen, insbesondere eine Verbesserung der finanziellen und personellen Ausstattung von Notaufnahmen und Rettungsdiensten, aber auch eine weitergehende Professionalisierung und Strukturierung.

Über- und Unterversorgung: Zwei Seiten einer Medaille

Die DGIIN sieht im deutschen Gesundheitssystem weiterhin gravierende Fehlentwicklungen: Während auf der einen Seite Überversorgung durch unangemessene, nicht patientenzentrierte intensivmedizinische Maßnahmen zu beobachten ist, gefährdet auf der anderen Seite Unterversorgung durch Personal- und Ressourcenmangel die Patientensicherheit.

Intensivstationen und Notaufnahmen der Krankenhäuser ächzen seit Jahren unter Überlastung und Patientenfehlsteuerung, die zu Lasten der Mitarbeitenden geht und Patienten gefährdet“, betont Prof. Dr. med. Matthias Kochanek, Präsident der DGIIN.

Advanced Care Planning: Behandlungswünsche frühzeitig integrieren

Die DGIIN fordert die konsequente Integration von Advanced Care Planning (ACP) in die Versorgungskette. ACP ermöglicht es, den Behandlungswillen der Patienten rechtzeitig zu ermitteln, zu dokumentieren und im Ernstfall umzusetzen, um Über- wie Unterversorgung zu vermeiden und ethisch wie rechtlich fundierte Entscheidungen zu treffen.

„Eine bessere Umsetzung des Patientenwillens durch systematische Vorausplanung ist essenziell, um Überversorgung zu vermeiden und die Selbstbestimmung der Patient:innen zu stärken“, so Prof. Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN.

Resilienz der Mitarbeitenden: Pflege und ärztlicher Dienst stärken

Die Belastung der Pflegekräfte und des ärztlichen Dienstes in der Intensivmedizin und der klinischen Akut- und Notfallmedizin ist weiterhin alarmierend hoch. Personalmangel, hohe Arbeitsdichte und unzureichende strukturelle Unterstützung führen zu einer Gefährdung der Versorgungsqualität und der Gesundheit der Mitarbeitenden.

„Wir dürfen die Verantwortung nicht allein auf die Schultern des notfall- und intensivmedizinischen Teams laden. Was wir brauchen, ist eine nachhaltige Stärkung der Strukturen und eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung zur Unterstützung unserer Teams“, mahnt Prof. Kochanek.

Die DGIIN fordert gezielte Maßnahmen zur Förderung der Resilienz und psychischen Gesundheit der Beschäftigten, darunter bessere Arbeitsbedingungen, angemessene Personalbemessung, gezielte Fort- und Weiterbildungsangebote und die Stärkung der Teams mit zusätzlicher psychologischer Expertise.

Reform der Notfallversorgung: Gesetzgebung muss konsequent umgesetzt werden

Die DGIIN betont nachdrücklich, dass die angestoßenen Gesetzgebungsverfahren zur Reform der Notfallversorgung dringend weiterverfolgt und zeitnah umgesetzt werden müssen. Nur durch eine entschlossene politische Umsetzung können die notwendigen strukturellen Verbesserungen und eine weitergehende Professionalisierung in der Notfallversorgung erreicht und die Versorgungssicherheit für Patientinnen und Patienten nachhaltig gewährleistet werden.

„Die begonnenen Reformen dürfen nicht im politischen Prozess steckenbleiben. Wir brauchen jetzt klare zukunftsweisende Entscheidungen und eine zügige Umsetzung, damit die Notfallversorgung in Deutschland zukunftsfest wird“ fordert Prof. Dr. med. Hans-Jörg Busch Präsident elect der DGIIN. So ist für die klinische Akut- und Notfallmedizin essentiell in der Krankenhausfinanzierung durch entsprechende direkt zugewiesene Vorhaltepauschalen bedacht werden so Busch weiter.

„Die Herausforderungen in der Intensiv- und Notfallmedizin sind groß – doch mit klaren politischen Entscheidungen, einer nachhaltigen Finanzierung und einer konsequenten Umsetzung der Reformen können wir die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sichern und die Arbeitsbedingungen unserer Teams spürbar verbessern. Jetzt ist der Zeitpunkt, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam die Zukunft der Intensivmedizin und Notfallversorgung zu gestalten.“
— Prof. Dr. med. Matthias Kochanek, Präsident der DGIIN

Kontakt

Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)

Seumestr. 8
10245 Berlin

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