Aus den Kliniken

Hanseklinikum eröffnet erste Tagesklinik für Palliativmedizin in MV

08.07.2022 - Unheilbar kranken Menschen mit begrenzter Lebenserwartung mehr Lebensqualität mit möglichst wenig Schmerzen zu schenken – das ist das Ziel der neuen Tagesklinik für Palliativmedizin. Die Einrichtung am Helios Hanseklinikum Stralsund ist landesweit einmalig und mit zehn zur Verfügung stehenden Plätzen in den Krankenhausplan Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen worden.

Die Medizin verfolgt in der Regel das Ziel, Patientinnen und Patienten von ihren Krankheiten zu heilen. Bei der Palliativmedizin ist das anders. Sie unterstützt unheilbar Kranke dabei, ihre verbleibenden Wochen, Monate oder gar Jahre mit einer möglichst hohen Lebensqualität zu füllen und unnötiges Leid zu verhindern. „Es geht darum, den Tagen mehr Leben zu geben und eine Übertherapie zu verhindern. Nicht alles, was möglich ist, ist auch für den Patienten sinnvoll“, erklärt Dr. Martin Reinhold, Leitender Arzt der Tagesklinik Palliativmedizin.

In der Tagesklinik werden Patientinnen und Patienten von einem multiprofessionellen Team unter anderem aus Ärzten, Pflegekräften, Physio-/Ergotherapeuten und psychoonkologischen, psychotherapeutischen & psychosozialen Experten betreut. Die Patienten verbringen von Montag bis Freitag die Tageszeit in der Tagesklinik. Am Abend und am Wochenende sind sie in der Häuslichkeit und damit auch in ihrem gewohnten sozialen Umfeld. Das empfänden viele Behandelte als sehr angenehm, sagt Dr. Reinhold.

Das Konzept ist ausgerichtet auf eine aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden, nicht heilbaren Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Die Betroffenen haben komplexe palliative Probleme, bei der eine 24-stündige stationäre Krankenhausbetreuung nicht zwingend notwendig oder nicht gewünscht ist, eine rein ambulante palliativmedizinische Versorgung aber nicht ausreicht. „Wir wollen die Betroffenen möglichst früh abholen, um ihnen Leid und Schmerzen zu ersparen. Jeder sollte das Beste aus der verbleibenden Lebenszeit rausholen dürfen. Dafür besitzen wir hier viele gute Möglichkeiten“, sagt der Leitende Oberarzt, der am Hanseklinikum auch die Tagesklinik Schmerztherapie leitet.

Ein Baustein dafür ist die interdisziplinäre und sektorenübergreifende Verzahnung verschiedener Einrichtungen und Professionen. „Wir versuchen im Sinne der Betroffenen, das Beste aus und mit allen Welten zu vereinen“, erklärt Klinikgeschäftsführer David Kayser. Bundesweit gebe es zwar bereits mehr als dreihundert Palliativstationen, aber nur eine Handvoll Palliativer Tageskliniken. Solche Angebote wie am Hanseklinikum steckten noch in den Kinderschuhen, bieten aus Versorgungssicht jedoch hervorragende Bedingungen. „Wir freuen uns, dass das Land mit uns den Weg im Rahmen der Krankenhausplanung gegangen ist“, sagt der Klinikchef.

In Stralsund profitieren Palliativpatientinnen und -patienten auch von der ausgewiesenen psychiatrischen und psychotherapeutischen Expertise am Hanseklinikum. Denn die Behandlung der körperlichen Beschwerden reicht bei Schwerstkranken oft nicht aus. „Das Wissen um das bevorstehende Lebensende stellt eine enorme seelische Belastung dar, gerade wenn die Betroffenen kleine Kinder haben. Daher bieten wir viel Zeit und Raum für Gespräche“, erklärt Psychoonkologin Dr. Susan Kluth.

Zeit sowie Liebe zum Detail haben die Mitarbeiter auch in die Ausstattung der Tagesklinik gesteckt. In den hellen und ansprechenden Räumlichkeiten in der 4. Etage im Krankenhaus am Sund haben sie Einrichtung und Farbe selbst ausgesucht und mit angepackt. Das Besondere an dem Team: Hier trägt niemand Kittel oder Kasack. „Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, um den klinischen Charakter rauszunehmen“, sagt Dr. Reinhold.

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