Aus den Kliniken

Zentralsterilisation des Klinikums Fulda vorläufig stillgelegt

20.01.2011 -

Die Zentralsterilisation des Klinikums Fulda wird vorübergehend still gelegt. Das hat der Vorstand des Klinikums in Abstimmung mit den Gutachtern und Aufsichtsbehörden vorsorglich entschieden. In Abstimmung mit den Aufsichtsbehörden beschränkt sich das Klinikum derzeit im operativen Bereich ausschließlich darauf, die Notfälle zu versorgen, in denen es nach ärztlicher Entscheidung um Leib und Leben der Patienten geht. Im Aufbereitungsprozess des Sterilguts wurden im Klinikum Fulda in seltenen Fällen, jedoch wiederholt, Verunreinigungen festgestellt. Vor der Anwendung dieses Sterilgutes ist der Operateur zu einer weiteren Kontrolle des Sterilgutes nach dem Medizinproduktegesetz verpflichtet. Somit ist nach derzeitigem Kenntnisstand mit einer Schädigung von Patienten durch die im Klinikum Fulda aufbereiteten Instrumente nicht zu rechnen. Bislang ist auch kein Fall dadurch verursachter Schädigung bekannt.

Sterilisation wird erneuert

Die komplette Sterilisationsabteilung wird innerhalb der nächsten drei bis vier Monate mit einem geschätzten Aufwand von etwa vier Millionen Euro erneuert. Erste Maßnahmen sind bereits am Samstag in die Wege geleitet worden. Der Operationsbetrieb kann wahrscheinlich mit der Unterstützung anderer Krankenhäuser in einigen Tagen wieder aufgenommen werden. Geprüft wird auch die Möglichkeit einer mobilen Aufbereitungseinheit.
Dieses Vorgehen ist auch mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt.

Unterstützung durch andere Krankenhäuser

Das Zusammenwirken verschiedener Fachleute hat am 14. und 15. Januar aufgezeigt, dass der Aufbereitungsprozess für das OP-Instrumentarium derzeit nicht uneingeschränkt sicher gewährleistet ist. In den nächsten Tagen wird mit Hilfe anderer Krankenhäuser aus deren Bestand Instrumentarium dem Klinikum Fulda zur Verfügung gestellt. Dieses Instrumentarium wird nach dem Gebrauch im ausleihenden Krankenhaus wieder aufbereitet.

Beanstandungen

Ende September waren im Klinikum OP-Instrumente nach der Aufbereitung reklamiert worden, da vereinzelt Auflagerungen und Flecken (Blutreste und Flugrost) erkennbar waren. Unter Hinzuziehen von Fachfirmen wurden daraufhin das Reinigungsmittel gewechselt und sämtliche Maschinen in der Zentralsterilisation sowie das gesamte Instrumentarium grundgereinigt. Die Maschinen sind von den Wartungsfirmen technisch überprüft worden. Dabei wurde auch die Einwandfreiheit bestätigt. Daneben wurde zusätzliches Fachpersonal eingesetzt und das hausinterne Reklamationswesen erweitert und streng überwacht. Nach diesen Maßnahmen traten nur noch selten Beanstandungen in allgemein üblichen Rahmen auf.

Stilllegung verfügt

Im Dezember ist es erneut zu einem Anstieg der Beanstandungen gekommen. Im Zusammenwirken mit den Aufsichtsbehörden ist am 15. Januar durch den Vorstand die Stilllegung verfügt worden.

Patientensicherheit

In allen Situationen war die Patientensicherheit das oberste Gebot. Mit zusätzlichem engmaschigen Kontrollen im Aufbereitungsprozess und durch die ständige Aufsicht unserer Stabstelle Krankenhaushygiene ist davon auszugehen, dass die Keimfreiheit der aufbereiteten Instrumentarien gewährleistet und damit eine Patientengefährdung aus diesem Sachverhalt heraus äußerst unwahrscheinlich ist.

Hilfe

Die Unikliniken Gießen und Frankfurt, die Kerkhoff Klinik Bad Nauheim sowie die Klinik Bad Hersfeld haben sofortige Hilfe zugesagt, die das Klinikum Fulda in Anspruch nimmt.

Hygienearzt

Nach den Ereignissen von 2007 hat das Klinikum Fulda einen leitenden Hygienearzt verpflichtet und an verschiedensten Stellen zusätzliche Kontrollmechanismen eingeführt. Auch dadurch konnte der geschilderte Sachverhalt so frühzeitig erkannt und aufgearbeitet werden. Die Infektionsstatistiken haben keinerlei außergewöhnliche Häufung von Infektionen aufgewiesen.

Durch diese Maßnahme wird der normale Operationsbetrieb im Klinikum Fulda stillgelegt. Die anderen Fachbereiche sind davon nicht betroffen.

Kontakt

Klinikum Fulda gAG

Pacelliallee 4
36043 Fulda

+49 661 84 0
+49 661 84 5013

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