Fast alle kennen die elektronische Patientenakte
11.06.2025 - Der SBK ePA-Puls: Der Bekanntheitsgrad der elektronischen Patientenakte „ePA für alle“ ist gut. Im Versorgungsalltag ist sie allerdings noch nicht angekommen.
Es ist eine gute Nachricht: Der Bekanntheitsgrad der elektronischen Patientenakte „ePA für alle“ ist hoch. 88 % der Befragten gaben in einer Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse an, schon einmal von der digitalen Akte gehört zu haben. Informationsquellen waren vor allem die Presse und die Krankenkassen, so das Ergebnis der repräsentativen Befragung, die vom Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt wurde.
Seit Anfang des Jahres läuft die schrittweise Einführung der elektronischen Patientenakte „ePA für alle“. Überall werden erste Erfahrungen gesammelt. Zeit für eine erste Standortbestimmung – Zeit für den SBK ePA-Puls. Die SBK startet eine regelmäßige Befragung, die die Entwicklung des Bekanntheitsgrads und die Nutzung der digitalen Akte unter die Lupe nimmt. Die Ergebnisse der ersten Umfrage im Überblick:
Informationskampagnen zeigen Wirkung
Nur 9 % der gesetzlich Versicherten kennen die ePA nicht. Das zeigt: Die Informationskampagnen der Krankenkassen zeigen ihre Wirkung. Denn bei der Frage „Wie haben Sie von der „ePA für alle“ erfahren?“ nannten 42 % die Kassen als diejenigen, die über das digitale Angebot informiert haben. Sie stehen damit auf Platz zwei hinter der Presse, über die 57 % der Befragten von der ePA erfuhren. Weitere Informationsquellen wie Freunde und Familie, Arztpraxis oder die Apotheke folgen erst mit großem Abstand.

Aktive Nutzung von einem Fünftel der Befragten geplant
Immerhin 21 % der Befragten nutzen die „ePA für alle“ bereits jetzt aktiv oder planen dies. Für sie steht eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern ganz oben auf der Liste der Mehrwerte, die die ePA bietet. Besserer Einblick in Untersuchungsergebnisse und weniger Papierkram stehen auf Platz zwei und drei. Die große Mehrheit (56 %) der Befragten lässt das Digitalisierungsvorhaben erst einmal auf sich zukommen. Vor allem Zeitmangel und fehlender Bedarf sind die Gründe dafür. Insgesamt 11 % haben widersprochen – vor allem aufgrund von Datenschutzbedenken.

In der Arztpraxis ist die ePA nur selten Thema
Im Versorgungsalltag ist die „ePA für alle“ noch nicht angekommen. 82 % gaben an, noch nicht mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin über die ePA gesprochen zu haben. Lediglich 9 % der Befragten hat der Arzt, die Ärztin oder das Praxispersonal auf die ePA hingewiesen. Das steht im deutlichen Gegensatz zu dem, was sich die Patient*innen wünschen: 63 % der Befragten möchten in der Arztpraxis proaktiv über die Möglichkeiten der ePA informiert werden.
4 % haben aktiv in der Arztpraxis nach der ePA gefragt – rund zwei Drittel bekamen eine positive Antwort. Als Gründe, warum die Ärzte (bisher) nicht mit der ePA arbeiten, wurden technische Ursachen genannt sowie ein generell eher abwartendes Verhalten gezeigt.

Der Zeitplan der ePA-Einführung im Überblick
Seit dem 15. Januar wird die elektronische Patientenakte, die "ePA für alle", schrittweise in Deutschland eingeführt. Zunächst wurde die elektronische Akte in ausgewählten Arztpraxen getestet. Ende April war es Zeit für den nächsten Schritt: Der bundesweite Roll-out startete am 29. April und wird mehrere Wochen dauern. Spätestens ab Oktober soll die ePA dann bundesweit genutzt werden.
Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 23. und 26.05.2025 insgesamt 2.050 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.
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