Gesundheitspolitik

Grippeschutzimpfung muss den Kampf gegen Covid-19 flankieren

Spahns Nachbestellung von Impfdosen gibt deutliches Signal

27.05.2020 -

Eine möglicherweise schwer verlaufende Grippewelle könnte im Winter die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie dramatisch verschärfen – sowohl für den einzelnen Erkrankten als auch für die Belastung von Krankenhäusern und Arztpraxen. Die Experten des Projekts: Grippeschutz begrüßen daher die Aufstockung der Impfstoff-Ressourcen um ca. 30 % durch den Bundesgesundheitsminister.

Wie vorgeschrieben haben die Hausärzte ihren voraussichtlichen Impfstoffbedarf für die nächste Impfsaison bereits im Januar des Jahres an ihre Kassenärztlichen Vereinigungen übermittelt. Sie sind dazu angehalten, die Menge am Verbrauch des Vorjahres zu orientieren. Ein plötzlicher nennenswerter Mehrbedarf ist nicht vorgesehen. Per Gesetz ist ihnen zwar eine Überbestellung von 10 % gestattet. Aber was darüber hinausgeht, müssen sie aus eigener Tasche begleichen. „Das führt dazu, dass die ÄrzteInnen ihre Bestellmenge eher restriktiv fassen. Diese Regelung wird stärkeren Bedarfsentwicklungen nicht gerecht und sollte geändert werden. Umso richtiger ist es seitens des Gesundheitsministers, eine deutliche Aufstockung um 4,5 Millionen Impfdosen durch den Bund vorzunehmen“, so Prof. Klaus Wahle, Hausarzt und Mitglied im Projekt: Grippeschutz.

Die Mitglieder des Projekts: Grippeschutz halten es für überfällig, dass die Gefahren paralleler Infektionswellen durch Covid-10 und Influenza auf die Agenda der Gesundheitspolitik gesetzt worden sind. „Hierzu“, so Prof. Barbara Gärtner, Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie sowie Mitglied im Projekt: Grippeschutz, „braucht es allerdings nicht nur die Beschaffung der Impfdosen, sondern eine Vereinfachung der Impfung für die Hausärzte und eine nachdrücklichere öffentliche Aufklärung. Wir setzen auf eine informierte Entscheidung der Menschen in Deutschland für eine Impfung. Angesichts des immensen Schadenspotentials würden aber die Karten automatisch neu gemischt werden, wenn eine mögliche Covid-19-Impfung auf eine ähnlich schwache Inanspruchnahme trifft wie jetzt bei der Influenza.

Das Projekt: Grippeschutz
Hier haben sich vier Persönlichkeiten aus medizinischer Wissenschaft und Praxis zu einer Initiative zusammengefunden, die den Immunisierungsstatus gegen Influenza in der deutschen Bevölkerung erhöhen will.

Ausgangspunkte für die Aktivitäten des Projekts sind die niedrigen Impfraten gegen die Influenza in Deutschland und die zugleich sehr hohe Krankheitslast, die durch die Influenza ausgelöst werden kann. Die vier Teilnehmer – Prof. Dr. Barbara Gärtner, Homburg/Saar, Dr. Anja Kwetkat, Jena, Prof. Dr. Klaus Wahle, Münster, und Prof. Dr. Thomas Weinke, Potsdam – haben sich zum Ziel gesetzt, systematisch die vorhandenen Schwachstellen in der deutschen Impfpraxis zu beheben. Sie sind hierfür im Gespräch mit den Verantwortlichen in Politik, Behörden und öffentlich-rechtlichen Institutionen.

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