Gesundheitspolitik

Notfallpflege in den Koalitionsverhandlungen

31.01.2018 -

Konkrete Vorgaben für eine adäquate Pflegekraft-Besetzung von Notaufnahmen, mehr Personal für eine bessere Patientenbetreuung sowie die Anerkennung von Notaufnahmen als pflegeintensive Bereiche: Das fordern die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) von CDU, CSU und SPD.

"Die Parteien sind jetzt in den Koalitionsverhandlungen aufgefordert, die Sondierungsergebnisse umzusetzen und den medizinischen sowie pflegerischen Bereich zu stärken", sagt DGINA-Präsident Martin Pin, Chefarzt der Zentralen Interdisziplinären Notaufnahme am Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf. "Wir begrüßen die Überzeugung der Parteien, mit der Sondierungsvereinbarung nachhaltige Schritte zur Verbesserung der sektorenübergreifenden Notfallversorgung einleiten zu wollen", ergänzt DIVI-Präsident Prof. Stefan Schwab, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen.

Die Notaufnahmen der Krankenhäuser übernehmen einen wesentlichen Teil der Daseinsfürsorge bei ambulant und stationär zu behandelnden Notfällen. Sie können Patienten mit den Mitteln des Krankenhauses zeitnah abklären und somit stationäre Behandlungen vermeiden, außerdem kann bei schwer kranken Patienten unmittelbar die richtige Behandlung eingeleitet werden.

Politik gefordert: Notaufnahme muss als pflegeintensiver Bereich definiert werden

Die Pflegenden in den Notaufnahmen erfüllen vielfältige, verantwortungsvolle Aufgaben, die von der Ersteinschätzung der Dringlichkeit einer Notfallbehandlung über pflegerische Maßnahmen bei Schwerstkranken und -verletzten sowie alten Patienten bis hin zu der psychosozialen Betreuung von Notfallpatienten reicht. Für dieses besondere Tätigkeitsprofil wird inzwischen eine spezifische Weiterbildung zur "Notfallpflege" angeboten. Auch wenn die Bedeutung gut qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der klinischen Notfall- und Akutmedizin nicht infrage steht, gibt es bisher keine Vorgaben für eine adäquate pflegerische Besetzung von Notaufnahmen. Auch sind die diese bisher nicht als pflegesensitive Bereiche definiert worden.

Notfallzentren: Personaluntergrenzen sind dringend erforderlich

Die wichtige Aufgabe der Notaufnahmen beziehungsweise zukünftiger Notfallzentren im Gesundheitswesen kann nur erfüllt werden, wenn eine qualitativ und quantitativ ausreichende personelle Ausstattung, insbesondere auch mit Pflegekräften, gegeben ist. Deswegen fordern die DGINA und die DIVI, Notaufnahmen genauso wie Intensivstationen oder andere bettenführende Krankenhausbereiche als pflegesensitive Bereiche zu definieren, für die Personaluntergrenzen dringend erforderlich sind. Dies müsse die Politik jetzt ändern.

Kontakt

Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. - DIVI

Schumannstraße 2
10117 Berlin

+49 30 4000 5607
+49 30 4000 5637

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