Aus den Kliniken

Universitätsmedizin Mainz verringert Defizit zum zweiten Mal in Folge

29.06.2015 -

Die Universitätsmedizin Mainz hat ihren vor zwei Jahren eingeleiteten Konsolidierungskurs erfolgreich fortgesetzt und schließt das Jahr 2014 mit einem Jahresfehlbetrag von rund 6,5 Millionen Euro ab. Damit ist es gelungen, das negative Ergebnis zum zweiten Mal in Folge zu verringern und gegenüber dem Vorjahresergebnis von -12,6 Millionen Euro nahezu zu halbieren. Ursächlich hierfür war vor allem eine weitere Steigerung der Leistung in der Krankenversorgung. Der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin hat dieses Ergebnis in seiner Sitzung am 26. Juni 2015 auf Grund des uneingeschränkten Testats des Wirtschaftsprüfers festgestellt.

„Als Universitätsmedizin sind wir ein Ort der Spitzenmedizin und übernehmen besondere Verantwortung für den Zugang der Menschen zu State-of-the-Art Medizin und darüber hinaus. Zur Zukunftssicherung werden Qualität und Wirtschaftlichkeit die mit Abstand wichtigsten Themen sein. Wir müssen in der Krankenversorgung durch höchste Qualität und Patientensicherheit überzeugen. Die Patientenzahlen belegen, dass uns diesbezüglich ein sehr hohes Vertrauen entgegen gebracht wird. So konnten wir den Weg der Leistungssteigerung auch im vergangenen Jahr weiter verfolgen und haben 2014 erstmals mehr als 65.000 stationäre Patienten behandelt“, betont Prof. Dr. Babette Simon, Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand. „Diese Leistungssteigerung im medizinischen Bereich spiegelt vor allem das große Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider. Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank, denn ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre diese Entwicklung nicht möglich.“ Götz Scholz, Kaufmännischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, erläutert: „Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse aus Krankenhausleistungen auf knapp 358 Millionen Euro – und damit gegenüber dem Vorjahr um gut 11 Millionen Euro oder 3,2 Prozent.“

Auch bei den ambulanten Leistungen setzte sich ein Trend aus den letzten Jahren fort. Konkret wurden im Jahr 2014 in den Hochschulambulanzen der Universitätsmedizin 85.617 Patienten versorgt – gegenüber rund 89.208 im vorletzten Jahr. Ungebrochen war der Zuspruch durch ambulante Patienten mit besonders schweren und komplexen sowie seltenen Erkrankungen. Demzufolge stieg die Abrechnung verschiedener hochspezialisierter Leistungen oder seltener Erkrankungen nach Leistungstarifen gemäß §116b (SGB V) erneut – von 21.738 ambulanten Fällen in 2013 auf 24.666 Fällen in 2014.

„Dass die Universitätsmedizin ihr Jahresergebnis zum zweiten Mal in Folge verbessern konnte – und dies gegen den Trend in einem für alle Universitätsklinika nach wie vor schwierigen Umfeld – ist erfreulich und verdient Respekt“, unterstreicht der Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin und Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium, Prof. Dr. Thomas Deufel. „Erreicht werden konnte dies dank eines außerordentlichen Engagements aller Beteiligten in der Universitätsmedizin. Der Dank des Aufsichtsrates gilt dabei insbesondere allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren außergewöhnlichen Einsatz.“

Den gestiegenen Erlösen aus medizinischen Leistungen stehen gestiegene Ausgaben gegenüber. „Deshalb kommen wir nicht umhin, weiterhin unseren Personalbestand grundsätzlich zu überprüfen und zu begrenzen“, erläutert Götz Scholz. „In dieser Hinsicht haben wir im vergangenen Jahr den Personalbestand im Wesentlichen auf den Stand von 2012 zurückgeführt.“ So seien 2012 im Durchschnitt 7.660 Mitarbeiter beschäftigt gewesen, 2014 im Durchschnitt 7.625 – im Vergleich dazu waren es im Jahr 2013 durchschnittlich 7.783 Beschäftigte. Die Zahl der Vollkräfte lag damit in 2014 bei 5.537, in 2013 bei 5.667 und in 2012 bei 5.559 – jeweils im Jahresdurchschnitt. „Unsere Strategie wird weiterhin sein, einen noch flexibleren Personaleinsatz zu erreichen – beispielsweise durch die Ausweitung von Springerpools“, so Götz Scholz. Pflegevorstand Marion Hahn ergänzt: „Die eingerichteten Springerpools sollen für die notwendigen Entlastungen bei kurzfristigen Engpässen im Bereich der Pflege sorgen. Zwischenzeitlich ist dieses Instrument von den Beschäftigten gut angenommen worden.“

Wichtige Ereignisse 2014 waren beispielsweise erfolgreiche Berufungen in der HNO, der Orthopädie und der Kinderchirurgie sowie die Einrichtung einer zentralen Ambulanz für Tumorpatienten unter dem Dach des Universitären Zentrums für Tumorerkrankungen (UCT). Das Jahr 2014 war insbesondere auch gekennzeichnet durch eine rege Bautätigkeit – weithin sichtbar durch die Baukräne, die über dem Gelände der Universitätsmedizin in den Mainzer Himmel ragen. So konnte 2014 sowohl der Grundstein für das Paul-Klein-Zentrum für Immunintervention (PKZI) – ein hochmoderner Neubau für die immunologische Forschung – als auch für den Neubau eines weiteren hochmodernen Linearbeschleunigers gelegt werden. Beide Bauvorhaben sind inzwischen weit vorangeschritten – für das PKZI wurde kürzlich Richtfest gefeiert. „Solche großen, strategisch wichtigen Investitionen sind von enormer Bedeutung für die nachhaltige Entwicklung der Universitätsmedizin“, so der Wissenschaftliche Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. „So ist das PKZI beispielsweise der erste Bauabschnitt einer ganzen ‚Neubauspange‘ im Südwesten des Geländes, welche klar auf die Verbesserung der Forschungsinfrastruktur und die Weiterentwicklung unserer Forschungsschwerpunkte ausgerichtet ist.“

Zusammenfassend sei es an der Universitätsmedizin Mainz trotz der nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen gelungen, den im Jahr 2013 eingeleiteten Konsolidierungsprozess im Jahr 2014 erfolgreich fortzusetzen, so die Bilanz des Vorstands. Der damit verbundene Kurs der kleinen, aber dafür machbaren Schritte sei auch Grundlage der weiteren Planung: „Bei allem Engagement und Anstrengungen unsererseits, eine solide wirtschaftliche Basis zu erreichen, ist jedoch auch klar, dass die finanziellen Rahmenbedingungen für die Universitätsklinika in Deutschland nach wie vor schwierig sind. Die erfreuliche Leistungssteigerung im Bereich der Krankenversorgung konnte das Ergebnis des Wirtschaftsjahres 2014 zwar positiv beeinflussen, jedoch bleibt aufgrund der nicht auskömmlichen Finanzierung der Leistungserbringung auf der Kostenseite ein nicht gedeckter Aufwand, wie er bundesweit für die Unterfinanzierung der Universitätsklinika kennzeichnend ist.“ Hierzu tragen vor allem zahlreiche Sonderaufgaben der Universitätsklinika bei – etwa die Hochschulambulanzen oder die 24-stündige Notfallbereitschaft in allen Fachdisziplinen an 365 Tagen im Jahr. So stellt Götz Scholz mit Blick auf 2015 fest: „Trotz der auch in diesem Jahr geplanten Leistungssteigerung, die der Nachfrage unserer Patienten Rechnung trägt, haben wir für 2015 im Wirtschaftsplan immer noch ein kleines Defizit von 2,8 Millionen Euro geplant, vorausgesetzt die Krankenkassen honorieren diese Leistungen in den noch laufenden Verhandlungen.“

Erfreulich sei, so der Vorstand mit Blick auf die aktuelle Entwicklung, dass es zur Unterfinanzierung der Universitätsmedizin in Deutschland in der Politik derzeit sehr viel Bewegung gebe – so wurde etwa das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) Anfang Juni vom Bundestag beschlossen. Für die Hochschulmedizin ist das Gesetz vor allem wegen der neuen Regelungen zu den Hochschulambulanzen wichtig – für die die Politik 265 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat. Wie sich dies auf die finanzielle Situation der Hochschulambulanzen vor Ort auswirken wird, bleibt abzuwarten.
 

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