Nach dem Hackerangriff auf die IT-Systeme der privaten Ameos-Kliniken auch im Landkreis Harz verzeichnet das Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben GmbH (Harzklinikum) weiterhin ein erhöhtes Patientenaufkommen in den Notaufnahmen. Die Situation an den zwei Klinikstandorten Quedlinburg und Wernigerod hat sich inzwischen jedoch merklich entspannt. 

Das Harzklinikum, mit rund 2400 Mitarbeiter*innen sowie 280 Ärzt*innen – davon etwa 37% aus dem Ausland – ist eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt. Die Mitarbeiter*innen versorgen jährlich etwa 100.000 Patientenfälle, darunter circa 32.000 stationär, die anderen ambulant aus der gesamten Harzregion sowie angrenzenden Gebieten in Südostniedersachsen wie Goslar und Nordthüringen.

Am Dienstag (16. Juli 2025) hatte MDR-Reporter Max Hensch im Harzklinikum in Quedlinburg mit Harzklinikum-Geschäftsführer Dr. Matthias Voth sowie dem Pflegerischen Leiter der Notaufnahme, Christian Hirsch, gesprochen. Damals berichtete der MDR, dass die Anzahl der Notfallpatient*innen infolge der Einschränkungen bei den Ameos-Kliniken zeitweise um bis zu 40% über dem Normalniveau lag und das Klinikpersonal stark gefordert war:

Inzwischen, Stand 18. Juli 2025, 14 Uhr, hat sich die Lage deutlich stabilisiert. Intern geht das Harzklinikum derzeit von einem noch durchschnittlich um etwa 10 bis 15 Prozent erhöhten Patientenaufkommen aus.

Den Verantwortlichen des Harzklinikums wurde mitgeteilt, dass die Ameos-Kliniken inzwischen ihre IT-Systeme weitgehend wiederhergestellt haben. Einschränkungen bestehen derzeit allerdings weiterhin bei zwei besonders ressourcenintensiven und medizinisch anspruchsvollen Bereichen der Notfallversorgung: 

Der Behandlung lebensbedrohlicher Mehrfachverletzungen (Polytrauma) und der Versorgung von Schlaganfällen (Apoplex).

Eine weitere Verbesserung der Situation wurde am Klinikum bereits für am vergangenen Wochenende festgestellt. Gleichzeitig hat das Klinikum beim Land Sachsen-Anhalt eine Erweiterung der Notaufnahme beantragt, um künftig noch besser auf solche Belastungssituationen vorbereitet zu sein.