Gesundheitsökonomie

Drei innovative Kommunikationsprojekte ausgezeichnet

Verleihung des „Best-Practice-Preises Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft“

26.03.2010 -

Das St. Franziskus-Hospital und das FranziskusCarré Münster wurden für ihren Tag der Prävention ausgezeichnet. Der Preis wurde auf dem 3. Kommunikationskongress der Gesundheitswirtschaft im Dezember in Hamburg in der Kategorie „Prävention anbieten, Kunden gewinnen" verliehen. Stellvertretend für alle, die aktiv für das Gelingen dieses Tages gesorgt hatten, nahm Dr. Ulrike Teßarek, Netzwerkmanagerin am FranziskusCarré in Münster, den Preis entgegen. Das Interview führte Susan Röse.

M&K: Ihr Thema war die Kundengewinnung durch Präventionsangebote: „Ein Krankenhaus kann es sich nicht leisten, auf einen Patienten zu verzichten, nur weil er nicht krank ist." Was können Sie uns dazu sagen?

Ulrike Teßarek:
Erlauben Sie mir vorab einige kurze Erläuterungen zu den Strukturen des Hospitals bzw. Carrés: Das St. Franziskus-Hospital ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 16 Haupt- bzw. zwei Belegabteilungen. Mit der Eröffnung des FranziskusCarrés im August 2007 wurde das stationäre Versorgungsangebot durch eine Vielzahl an ambulanten Versorgungsstrukturen erweitert.
Im FranziskusCarré arbeiten über 40 Fachärzte in 17 spezialisierten Facharztpraxen; zudem konnten unterschiedliche Gesundheitsdienstleister mit eingebunden werden. Gerade durch diese große Vielfalt vorhandener Versorgungsstrukturen lässt sich der gesamte Bereich der Prävention (Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention) vor Ort abdecken. Zurzeit arbeiten wir an der Entwicklung von Präventionsmodulen mit den Zielen der Vermeidung bzw. Früherkennung von Erkrankungen sowie möglicher Folge- und Begleiterkrankungen. Unser Ziel ist es, dass wir sowohl von gesunden als auch kranken Bevölkerungsgruppen als ein Kompetenzzentrum für Gesundheit und Krankheit betrachtet werden können.

Wie schaffen Sie es, einen Patienten ins Krankenhaus zu bringen, der nicht krank ist?

Teßarek:
Ziel des „Tages der Prävention" war es, möglichst viele Menschen dafür zu gewinnen, sich mit dem Thema „Prävention" auseinanderzusetzen. Veranstalter waren das St. Franziskus-Hospital und das FranziskusCarré. Zudem konnten noch weitere Kooperationspartner wie beispielsweise Krankenkassen, Patientenorganisationen, Fördervereine usw. mit eingebunden werden.
Die Angebote des Aktionstages wurden den Interessierten auf unterschiedlichste Art und Weise nahegebracht. So sollte am Tag der Prävention einerseits in Form von Fachvorträgen - ingesamt waren es 30 Vorträge - über medizinische Themenbereiche und entsprechende Präventionsmöglichkeiten informiert werden. An ca. 40 Informationsständen bestand zudem die Möglichkeit, sich in persönlichen Beratungsgesprächen über Therapien und Maßnahmen z.B. im Sinne von Ernährung, Bewegung, Vorsorgeuntersuchungen usw. zu informieren. Neben der Besichtigung von Praxen und Untersuchungsräumen luden viele Akteure die Besucher ein, selbst aktiv zu werden und Therapien, Maßnahmen und Untersuchungen auszuprobieren. Auch bestand die Möglichkeit, einzelne Tests wie z.B. Blutzuckerbestimmung, Schilddrüsenscreening usw. durchführen zu lassen. Ich glaube, dass viele Interessierte sowohl durch die große Anzahl und Vielfalt der beteiligten Akteure als auch durch die unterschiedlichen Möglichkeiten, sich mit Prävention näher zu befassen, erreicht werden konnten.

Wie war die Resonanz?

Teßarek: Mit einer Besucheranzahl von ca. 2.500 Personen wurden unsere Erwartungen unbedingt erfüllt. Sowohl die Anzahl als auch die Intensivität vieler Beratungsgespräche zeigte den Bedarf und das große Interesse seitens der potentiellen Kunden.
Warum hat die Prävention nicht einen stärkeren Stellenwert in unserem Gesundheitssystem?
Teßarek: Hier würde ich zwei wesentliche Faktoren benennen. Auf der persönlichen Ebene sehe ich den psychologischen Aspekt: Als Gesunder neigt man dazu, jegliche Gedanken an „Krankheit, das Älter-Werden und den Tod" zu verdrängen. Auf der Systemebene besteht das Problem, dass die Prävention als Leistung der Gesundheitsdienstleister im Kostenerstattungssystem nicht entsprechend abgebildet ist.

Sollte sich unser Gesundheitssystems ändern?

Teßarek:
Ein einfaches „Ja". Es muss erkannt werden, dass die Investition in Prävention und Gesundheitsförderung ein enormes Sparpotential gerade für die zunehmend älter werdende Gesellschaft beinhaltet.

Zur Person


Dr. Ulrike Teßarek ist Fachärztin für Anästhesie am St. Franziskus-Hospital und absolvierte neben einem Studium für Gesundheitsmanagement den Masterstudiengang Public Health. Seit der Eröffnung des FranziskusCarrés, ein an das St. Franziskus-Hospital angeschlossenes Ärztehaus, im August 2007 ist sie als Netzwerkmanagerin verantwortlich für die inhaltliche Verzahnung der vorhandenen ambulanten und stationären Strukturen.

Kontakt

St. Franziskus Hospital GmbH

St. Mauritz-Freiheit 46
48145 Münster
Deutschland

+49 251 935 0

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