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10. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin

10.07.2012 -

10. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin. Zum 10. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit kamen 6.900 Fachbesucher aus ganz Deutschland nach Berlin. „Das waren so viele wie nie zuvor in den vergangenen zehn Jahren“, betonte der Präsident und Initiator dieses Kongresses, Ulf Fink. In allen drei Bereichen des Kongresses („Krankenhaus/Klinik/Rehabilitation“ „Deutscher Pflegekongress“ „Deutsches Ärzteforum“) gab es Zuwächse von über 10 %. Traditionell waren die Auftritte von Bundespolitikern.

So eröffnete Bundesgesundheitsministerin Schmidt mit einem Statement zu den weiteren Reformen den Kongress, Bundesforschungsministerin Schavan gab einen Wettbewerb um die „Gesundheitsregion der Zukunft“ bekannt. Im Mittelpunkt standen Strategien für Krankenhäuser im Überlebenskampf, akzentuiert von Prof. Heinz Lohmann, Verantwortlicher des Kongressbereichs „Krankenhäuser/ Kliniken/Rehabilitation“: „In den nächsten 10 Jahren werden 700 Krankenhäuser schließen müssen“. Der Hauptstadtkongress hat mit dazu beigetragen, dass die Gesundheitswirtschaft als Zukunftsbranche wahrgenommen wird.

Mit einem Jahresumsatz von 260 Mrd. € ist sie jetzt schon der wichtigste Wirtschaftszweig in Deutschland, nach Prognosen werden dort in den nächsten zehn Jahren 800.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Zahl der Beschäftigten wird so in dieser Branche auf über 5 Millionen steigen. Dieser Wachstumsmarkt wurde in vielen Bundesländern erkannt, „Gesundheitsregionen“ schlossen sich zur Bündelung ihrer Kompetenzen, Angebote und Dienstleistungen zusammen. Dies wird jetzt mit dem in Berlin vorgestellten Wettbewerb „Gesundheitsregion der Zukunft“ des Bundesforschungsministeriums zusätzlich gefördert. Im Januar 2008 werden aus den Bewerbern 20 Regionen ausgewählt, die über ein Jahr mit jeweils 100.000 € unterstützt werden. In einem zweiten Schritt sollen aus diesen Regionen dann die fünf „Besten“ ausgewählt werden, die über einen Förderzeitraum von vier Jahren 10 Mio. € Fördermittel erhalten.

Überlebensstrategien

Damit Kliniken, Krankenhäuser und Reha- Einrichtungen ein wichtiger Teil dieser Gesundheitsregionen bleiben, sich mit Forschung und den Pharma- und Medizingeräteherstellern verzahnen können, im Überlebenskampf überhaupt existent bleiben, müssen sie in Zeiten der Ambulantisierung und Verweildauerverkürzung Erfolg versprechende Strategien entwickeln. Die Veranstaltungen im Kongressbereich „Krankenhäuser/Kliniken/Rehabilitation“ waren überwiegend von diesem Interesse gekennzeichnet. Noch waren es vor allem die Beratungsfirmen, die ihre Konzepte vorstellten. Auch gab es schon einige „Best Practice“-Präsentationen. Für den Erfolg wird dabei entscheidend sein, dass Modernisierungsprogramme der Krankenhäuser von ihrem medizinfernen Bezug wegkommen und einen Wettbewerb über die Qualität und den Preis der medizinischen Dienstleistungen erreichen. Die Implementierung standardisierte Abläufe (Clinical Pathways) und das Vereinbaren strategischer Partnerschaften haben dabei eine Schlüsselrolle, so Prof. Heinz Lohmann bei der Vorstellung seiner Thesen auf dem Hauptstadtkongress.

PPP

Public-Private-Partnership-Modelle sind nach Prof. Heinz Lohmanns Erfahrungen für Innovationsfinanzierungen nur wenig geeignet, legen sie doch für einen langen Zeitraum Strukturen fest, machen nötige Flexibilisierungen in der Vertragslaufzeit schwierig. Erfolgsversprechend seinen dagegen Partnerschaften in Einzelbereichen wie Medizintechnik und Gebäudemanagement. Ein besonders interessantes PPP-Modell stellten die Mindener Amadee AG und die Städtischen Kliniken Bielefeld anlässlich des Hauptstadtkongresses vor. Im Rahmen einer auf fünf Jahre angelegten Public Private Partnership sollen die Betriebsabläufe optimiert werden, um so die nicht Wert schöpfende Tätigkeiten zu verringern, Produktivität und Qualität zu steigern. Ziel ist die Steigerung der Erträge bei gleich bleibenden Ressourcen. Die Vergütung für Beratung und Software-Einsatz zur Analyse und Planung von Amadee ist dabei zu 100 % vom Erfolg der Prozessverbesserungen abhängig, die sonst üblichen Beratungshonorare entfallen.

Marketing und Telematik

Die Referate zur nötigen Marketing-Ausrichtung in den Krankenhäusern stellten durchgängig als zentrales Ziel die Patientenorientierung in den Vordergrund. Erfolge in dieser Orientierung in der Qualität von Medizin und Pflege müssten mit den Instrumenten des Marketings publik gemacht werden, so könne das einzelne Krankenhaus zur Marke werden. Die Möglichkeiten der Telematik seien dabei ein wichtiges Mittel zum Zweck: von den bereits praktizierten Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte über die IT-Visite und Home Monitoring zur Versorgung chronisch kranker Menschen bis zum Einsatz von IPTV, der inzwischen sehr preisgünstigen Übertragung von Filmen im Internet. Aber auch der Einsatz eher herkömmlicher Instrumente wie der Standardeinsatz von Patientenfragebögen als Grundlage für die Arbeit in Qualitätszirkeln und unternehmensweites Benchmarking wurde in den Berichten aus der Praxis auf dem Kongress vorgestellt. Die Any- Care GmbH nahm den Hauptstadtkongress zum Anlass, ihre Angebote der Telemedizin und ihre jetzt gestartete Ärztebefragung zur Auswahl von Krankenhäusern vorzustellen.

Hauptstadtkongress 2008

Für den vom 4. bis 6. Juni 2008 wieder im ICC Berlin geplanten Hauptstadtkongress kündigte Kongress- Präsident Ulf Fink an, dass zum einen der Weg weiter gegangen wird, Best Practice zu präsentieren, und zum anderen sich die Gesundheitswirtschaft noch umfassender als Wachstumsbranche präsentieren wird. Wieder soll, dann auch unter Einbeziehung des Bundeswirtschaftsministeriums, ein Dialog mit der Politik erreicht werden.

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