IT & Kommunikation

IT für mehr Qualität: Therapie chronischer Krankheiten im Fokus des World Health Care Congress

22.11.2012 -

IT für mehr Qualität: Therapie chronischer Krankheiten im Fokus des World Health Care Congress. „Fast ein Drittel der Bevölkerung in Europa lebt mit einer chronischen Krankheit – und ein relevanter Anteil, insbesondere unter den Älteren, weist zwei oder mehr chronische Indikationen auf“ – so Experten des Management- und IT-Beratungsunternehmens Cap Gemini.
Die Lebenserwartung steigt, und immer mehr ältere Menschen benötigen medizinische Betreuung. Die Konsequenzen sind klar: Emporschnellende Kosten, Personalknappheit, immer striktere regulatorische Vorgaben, wachsende Erwartungen auf Seiten der Patienten und gedeckelte Budgets sowie viele weitere Herausforderungen – etwa ärztliche Fehler und Patientensicherheit – erzeugen großen Druck auf unsere Gesundheitssysteme.
Worin liegen die Lösungsmöglichkeiten? Auf dem World Healthcare Congress in Chantilly bei Paris diskutierten hochrangige Vertreter aus Politik, Gesundheitssektor und Patientenvertretungen aus Europa und Übersee über den Status quo und über Erfolg versprechende Strategien.

So optimiert IT medizinische Betreuung
„Bürger sind im digitalen Zeitalter längst gewöhnt, dass sie in vielen Lebensbereichen auf Informationen rasch zugreifen können. Sie staunen daher darüber, dass eine Vernetzung zwischen Ärzten untereinander und mit Krankenhäusern noch zu keinem nennenswerten Ausmaß stattfindet – was zu Wartezeiten, Mehrfachuntersuchungen und weiteren Unannehmlichkeiten führt“, fasst der Mediziner Dr. Sean Broomhead, Director of Healthcare Development bei Oracle, einem der Kongress-Sponsoren, den international weitgehend gängigen Stand der Dinge zusammen.
Zu beachten, so der Firmenexperte, ist der Unterschied, der medizinische Informationen im Vergleich zu anderen Arten von Daten auszeichnet – es ist der medizinische Kontext, der diagnostisch- therapeutische Rückschlüsse ermöglicht.
Die Oracle-Plattform Healthcare Transaction Base, auf deren Grundlage Partner Lösungen anbieten, integriert diesen Aspekt und ermöglicht Funktionen wie Terminologie-, Sicherheits- und Auditierungsdienste.
Verbesserte Verfügbarkeit von Informationen – insbesondere von Patientendaten – zählt zu den Vorteilen des Einsatzes moderner IT, erklärt Charles Scatchard, VP Healthcare EMEA bei dem IT-Anbieter.
Verbesserter Zugang zur Betreuung, die Verlinkung von Leistungserbringern sowie Home Health mit gerätegestütztem kontinuierlichem Patientenmonitoring sind tragende Säulen für eine moderne Medizin, die dem Anspruch angemessener Leistung trotz Kostendruck gerecht werden kann. „Orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit und neue Nutzungsmöglichkeiten elektronischer Patientendaten können auch große Unterstützung bei der Fortentwicklung von Therapien und bei Drug Discovery leisten“, so Scatchard weiter.
Auf (inter)nationaler Ebene lassen sich Public Health-Anforderungen wie Datenanalyse für die Pandemie- Intervention erfüllen, und auf individuellem Niveau können Prävention und Disease Management zur Verbesserung der Gesundheit und zu höherer Lebensqualität beitragen – Auch private Anbieter für DMPs, die aktuell bei europäischen Kostenträgern vorsprechen, zählten zu den Präsentatoren in Chantilly.

Ausgewählte Praxisbeispiele
Beispiele belegen, dass IT entsprechende Unterstützung erbringen kann – so wird im Raum Stockholm für sechs Krankenhäuser, rund 7.000 Ärzte und 200 Community Care Centers eine Plattform eingerichtet, die bestehende Systeme integriert und Informationsaustausch ermöglichen soll.
Das Projekt hat als ein vorrangiges Ziel, die Qualität der Betreuung zu verbessern – „We’re [currently] killing patients“ zitiert der Projektverantwortliche Jack Robinson die Aussagen des schwedischen Gesundheits-Boards.
In der dänischen Provinz Roskilde motiviert Ivan-Lund Pedersen Ärzte zur Akzeptanz elektronischer Patientenakten, indem er ihnen Effizienzvorteile und Zeitersparnis – sowie den Vorteil verringerter Anfälligkeit für riskante Fehler in der Dokumentation – vor Augen führt.
Prof. Christopher Toumazou vom Institute of Biomedical Engineering, London Imperial College, zeigte in Chantilly modernste Chip-Entwicklungen, die das Monitoring chronisch Erkrankter verbessern, indem sie – auf dem Körper angebracht – die kontinuierliche Überwachung von Vitalparametern und den Vergleich mit einem Patientenprofil ermöglichen.
Der zuständige Arzt erhält eine Warnmeldung, sobald sich der Zustand verschlechtert.
Die Veranstaltung verdeutlichte: Der Markt bietet Lösungen; Politik und Akteure im Gesundheitssektor sollten sie nutzen.

Michael Reiter

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