Labor & Diagnostik

Kardiologische Diagnostik: neue Biomarker

13.11.2011 -

Kardiologische Diagnostik: neue Biomarker. „Neue Biomarker zum Management von Patienten mit Verdacht auf ACS“ Der Titel des Satellitensymposiums zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie im März 2008 hatte einen hohen Anspruch: Neue Erkenntnisse in der kardiologischen Diagnostik, zukunftsweisende Diagnose- Strategien und Hinweise zum Umgang mit neuen Biomarkern in der Kardiologie. Das Programm des Symposiums war in zwei Schwerpunkte gegliedert: Im ersten Teil wurde die Bedeutung der hoch sensitiven Troponine beleuchtet, im zweiten Teil wurden zwei neue, hoffnungsvolle Biomarker der kardiologischen Diagnostik präsentiert: GDF-15 und sFlt-1.

Zum Beginn des Symposiums gab Prof. Dr. Hugo A. Katus, Heidelberg, mit seinem Vortrag „Hoch sensitive Troponine: Verbesserte diagnostische und prognostische Wertigkeit?“ einen umfassenden und aktuellen Status zur Rolle der hoch sensitiven Troponine: Wird die höhere Sensitivität auch einen Zugewinn an klinischen Informationen vermitteln? Bei welchen Erkrankungen können die hoch sensitiven Troponine zusätzliche Informationen geben? Und: welche Testsysteme sind verfügbar oder in Entwicklung? Diese und andere Fragen wurden mit aktuellen und teils eigenen Erkenntnissen fundiert beantwortet.

Prof. Katus erläuterte die Studienlage für hsTroponinT bei ischämischer Herzerkrankung, Herzinsuffizienz und pulmonaler Hypertonie. Es wurde deutlich, dass bei verschiedenen kardialen Erkrankungen durch Einsatz eines niedrigeren Cut-Off der prognostische Wert des Biomarkers TroponinT noch weiter gesteigert werden kann. Auf der anderen Seite wurde jedoch auch deutlich, dass die Anzahl der Krankheitsfälle – insbesondere die des Myokardinfarkts – somit deutlich gesteigert wird. Es wurde im Anschluss an den Vortrag rege diskutiert, welcher Cut-Off letztlich in der täglichen Praxis angewendet werden sollte und welche therapeutische Konsequenz sich aus einem leicht erhöhten Troponin- Wert ableitet. Die ebenfalls vorgestellten Daten zum neuen Test von Roche Diagnostics „Elecsys TroponinT high sensitive“ ließen jedoch keinen Zweifel, dass durch die weitere Steigerung der Sensitivität neue Möglichkeiten der Laboranalytik eröffnet werden. Der neue Test wird die von den kardiologischen Gesellschaften geforderte Präzision von <10 % VK bei einer TroponinT Konzentration von 0,01 ng/ml (entspricht 99. Perzentil eines Normalkollektives) besitzen.

Prof. Dr. Kai C Wollert, Hannover, stellte unter dem Titel „GDF-15: ein neuer Marker zum therapeutischen Management von Patienten mit ACS?“ den ersten der zwei neuen Biomarker vor. Neben einem Überblick zur Biochemie und Physiologie von GDF-15 wurde der hohe prognostische Wert des Markers für die Mortalität bei Patienten mit Akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTE-ACS) gezeigt. Die präsentierten Daten der FRISC-2 Studie zeigt, dass bei NSTE-ACS Patienten anhand der GDF-15 Spiegel eine Entscheidung zwischen invasiver und nicht-invasiver Therapie getroffen werden könnte.

Zum Abschluss des Symposiums zeigte Prof. Dr. S. Blankenberg, Mainz, in seinem Vortrag „sFlt-1 und andere kardiale Marker Indikatoren einer kardialen Ischämie?“ die bisherigen Erkenntnisse zum Biomarker sFlt-1 und stellte diese in Zusammenhang zu anderen Biomarkern der Kardiologie. Dabei wurde deutlich, dass sFlt-1 als Marker einer kardialen Ischämie insbesondere in den ersten 6–12 Stunden eines Myokardinfarktes zusätzliche diagnostische und prognostische Informationen liefern könnte. Dem Ziel einer noch früheren Diagnose und Therapie des Myokardinfarkts bei normalem EKG Befund ist die Kardiologie somit wieder ein Stück näher gerückt.

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