Medizin & Technik

Moderne CT in der kardiologischen Routine

11.04.2014 -

Auf dem Lunchsymposium der Firma Toshiba Medical Systems bei den Herzdiagnostik-Tagen in Leipzig referierten unter dem Vorsitz der Professoren Matthias Gutberlet, Leipzig, und Stefan Möhlenkamp, Moers, Experten zu Fragestellungen und Erfahrungen mit der CT in der kardiologischen Routine.

In seinem eigenen Vortrag sprach der Co-Vorsitzende Stefan Möhlenkamp, Chefarzt Kardiologie/Intensivmedizin am Krankenhaus Bethanien in Moers, über Erfahrungen mit der ­Volumen-CT. Im Detail ging er auf ­seine Erfahrungen mit der dynamischen Ganzorgan-Lowdose-Volumen-CT mithilfe des Computer-Tomografen Aquilion One von Toshiba ein.

Für Möhlenkamp ist das Cardio-CT inzwischen „in der radiologischen Routine angekommen". Um gute diagnostische Bildqualität zu erreichen, muss die Strahlendosis angepasst werden. „Je höher der BMI des Patienten, desto höher ist die erforderliche Strahlendosis für eine gute Bildqualität."

Für die richtige Patientenvorbereitung auf das CT ist nach Möhlenkamp eine gute Indikationsstellung das Wichtigste. Die Indikationen für das Cardio-CT sind in dem im vergangenen Jahr publizierten Konsensuspapier von DGK, DRG und den kardiologischen Pädiatern genannt worden. Er wies auf die bedeutsame Rolle der Vortest-Wahrscheinlichkeit bei der Indikationsstellung hin, die auch in der nationalen Versorgungsleitlinie KHK verankert sei. Dort gebe es eine Tabelle, aus der nur anhand von Alter, Beschwerdesymptomatik, Geschlecht und bekannten Risikofaktoren eine Vortest-Wahrscheinlichkeit abgelesen werden kann. „Je höher diese ist, desto eher sollte man an eine invasive Koronarangiografie denken."

Der Patient sollte, so Möhlenkamp, auch auf das Atemkommando des Personals vorbereitet werden, „damit er nicht erschrickt und es zu erhöhter HF-Variabilität kommt und die Bildqualität dadurch eingeschränkt wird". Beim Aquilion One sei u. a. die mögliche Multisegment-Rekonstruktion bei niedriger Bildakquisitionszeit interessant.

Auch die Möglichkeit einer Dosismodulation ist laut Möhlenkamp wichtig. „Wir sind bei so niedrigen Dosiswerten angekommen, dass wir jetzt darüber nachdenken sollten, ob wir nicht mit etwas mehr Dosis bei geeigneten Patienten wesentlich mehr Bildinformation bekommen und auch Studien durchführen sollten. Durch Dosismodulation benötige man die Hauptdosis nur während der diastolischen Phase, in der man die Koronarien stark abbilden möchte. Die 320-Zeilen Volumen-CT-Angiografie liefert, so Möhlenkamp, fast immer diagnostische CTA-Bildqualität. Sie ist damit „in der klinischen Routine angekommen".

Prof. Dr. Marc Dewey, Radiologe an der Charité Berlin, sprach über die Volumen-CT-Perfusion des Myokards. Er berichtete dabei über Ergebnisse der multizentrisch an 15 Zentren weltweit durchgeführten CARS-320-Studie (Coronary Artery Stent Evaluation with 320-row CT). Seine Schlussfolgerung: Die CT-Angiografie plus CT-Perfusion ist „evt. vorteilhaft bei Patienten mit Stents, diesem schwierigen Patientenkollektiv". Nach Dewey bietet sie höhere diagnostische Genauigkeit als die CT-Angiografie allein und erkennt die Kombination von anatomisch und funktionell relevanter Läsion. Er bescheinigte der CT-Angiografie plus CT-Perfusion eine durch die Kombination beider Verfahren deutlich verbesserte Vorhersagekraft für die Revaskularisation.

Ebenfalls mit der myokardialen CT-Perfusion setzte sich Dr. Jesper James Linde, Department of Cardiology am Rigshospital in Kopenhagen, auseinander und berichtete über aktuelle Erfahrungen. „Informationen zu Anatomie und Funktion sind nötig, um eine optimale diagnostische Evalua­tion bei Patienten mit vermuteter Erkrankung der Koronararterien zu erreichen", betonte Linde. Auch nach seiner Meinung bietet die zusätzliche CT-Perfusion des Myokards einen höheren diagnostischen Wert als die alleinige CT-Angiografie - „obwohl randomisierte Kontrollstudien noch ausstehen". Die transmurale‚ myocardial perfusion ratio (TPR) ist für Linde ein potentiell starker funktioneller Index für den Schweregrad einer Stenose in Koronararterien.

Nach Angaben des Herstellers setzt die Aquilion One Vision Edi­tion neue Maßstäbe in Bezug auf Geschwindigkeit, Dosisreduktion und Patientenkomfort. Eine Rotationsgeschwindigkeit von 0,275 Sekunden ermöglicht Herzuntersuchungen in kürzester Zeit und bei hoher Bildqualität, selbst bei Patienten mit hohen Herzfrequenzen. Mit seinen 320 x 0,5 mm großen Detektorelementen und 640 Schichten verfügt das Gerät über eine hochauflösende isotrope Volumenabdeckung von bis zu 160 mm in nur einer Rotation. „Dank des neuen Detektors wird die Strahlenexposition noch einmal deutlich gesenkt. Ganze Organe, z. B. Herz, Gehirn, Leber, Niere oder auch Gelenke, können in einer einzigen Rotation - im Bruchteil einer Sekunde - gescannt werden."

Quelle

6. Deutsche Kardiodiagnostik-Tage 2014 in Leipzig. Lunchsymposium der Toshiba Medical Systems GmbH, Neuss, am 21.02.14.

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