Hygiene

Antibiotikatherapie aus pharmaökonomischer Sicht

11.03.2010 -

Die Kosten-Nutzen-Relation und Wirksamkeit des zur Behandlung komplizierter intraabdomineller Infektionen und Haut- und Weichgewebeinfektionen zugelassenen Breitspektrumantibiotikums Tigecyclin (Tygacil) sind sehr positiv zu beurteilen. Das zeigen brandaktuelle Ergebnisse einer in Deutschland durchgeführten multizentrischen Studie, an der Patienten mit schwerer sekundärer Peritonitis teilnahmen.

Die schwere sekundäre Peritonitis ist durch hohe Letalität und Morbidität gekennzeichnet und verursacht enorme Behandlungskosten. Prof. Wolfgang Krüger, Konstanz, und Kollegen verglichen klinische Charakteristika und Behandlungskosten unter der Therapie mit Tigecyclin und Standard-Antibiotika.

In die Beobachtungsstudie nahmen sie schwerst kranke Patienten auf, die mindestens zwei Tage lang auf einer Intensivstation behandelt worden waren. 49 davon wurden mit Tigecyclin und 129 mit Standard-Antibiotikaregimen behandelt. Die APACHE-II-Scores der beiden Gruppen betrugen initial im Durchschnitt 22,75 bzw. 21,05. In der Tigecyclin-Gruppe befanden sich im Vergleich zur Standardtherapie-Gruppe signifikant mehr Patienten mit Leberzirrhose (16,3% vs. 5,4%) und mit koronarer Herzkrankheit/Arteriosklerose (40,8% vs. 28,7%). Unter Tigecyclin traten weniger Fälle von Organversagen auf (76,3% vs. 82,2%).

Die Letalität, meist durch septisches Multiorganversagen, lag zwar in der Tigecyclin-Gruppe mit 36,7% höher als in der Standardgruppe mit 24%, was dadurch zu erklären ist, dass der höhere APACHE-II-Score und der höhere Anteil an Patienten mit Leberzirrhose und KHK/Arteriosklerose zwangsläufig zu einer höheren Letalität in der Tigecyclin-Gruppe führen mussten. So war die Studie nicht zur Beurteilung der Letalität geeignet. Die Gesamtbehandlungskosten waren unter beiden Therapieansätzen vergleichbar. Da ein Tag Intensivstation pro Patient mit mindestens 1.000-1.500 € zu budgetieren ist, besitzt dieses Ergebnis nicht nur für das Wohlergehen der Patienten sondern auch für die heute immer wichtiger werdende Kostenrechnung der Klinik eine sehr große Bedeutung. Leider werden Kosten dieser Art bei ökonomischen Diskussionen vollkommen unterschätzt, wie Dr. Wilke, ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Pharmaökonomie, herausstellte. Für die überlebenden Patienten ergab sich unter Tigecyclin ein Trend zu einer kürzeren Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation als in der Vergleichsgruppe (15,13 vs. 19,21 Tage). Tigecyclin kann somit, auch aus pharmaökonomischer Sicht, als wertvolle Alternative in der Behandlung von Patienten mit schwerer Peritonitis betrachtet werden, schloss Krüger.

Quelle: Pressegespräch „Tygacil aus pharmaökonomischer Sicht: Aktuelle Daten" der Wyeth Pharma GmbH am 18. Februar in Bremen

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