Tumor-Diagnostik

Bildgebende Verfahren zur Identifizierung von GIST

26.03.2010 -

Gastrointestinale Stromatumore (GIST) sind Weichteil- oder Weichgewebstumore (Sarkome), die erst seit wenigen Jahren eindeutig diagnostiziert werden können. 50 bis 60% dieser Tumore entstehen im Magen, gefolgt von etwa 20 bis 30% im Dünndarm. Die Speiseröhre sowie der End- und Mastdarm sind eher selten betroffen. Da sich GIST schleichend entwickeln und kaum Beschwerden hervorrufen, werden sie häufig erst diagnostiziert, wenn sie bereits eine erhebliche Größe erreicht haben, die den Betroffenen dann Beschwerden bereiten. Nicht selten werden GIST deshalb bei einer Magen- oder Darmspiegelung oder bei einer Bauchoperation entdeckt.

Um GIST von anderen Tumoren des Verdauungstrakts zu unterschieden, sind unterschiedliche diagnostische bildgebende Verfahren notwendig. Für die Diagnose des Primärtumors ist die Endoskopie wichtig. Allerdings können nicht alle GIST endoskopisch nachgewiesen und biopsiert werden, da sie von den äußeren Wandschichten ausgehen und nach außen in den Bauchraum wachsen. „Wird die Endoskopie normal durchgeführt, ist von innen häufig nur eine leichte Vorwölbung zu sehen. Ob es sich dabei um einen Tumor handelt, der in den inneren Magenschichten liegt oder von den äußeren Schichten ausgeht, ist in solchen Fällen nicht zu erkennen", erläutert Prof. Dr. Jochen Schütte, Chefarzt der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Marien Hospital Düsseldorf. Auch Tumore im unteren Dünndarm können bei der Endoskopie übersehen werden.

In solchen Fällen kommt die Endosonografie - der endoskopische Ultraschall - zum Einsatz, mit dem erfahrene Gastroenterologen die Verdachtsdiagnose stellen. „Aufschluss gibt sowohl die Art, wie sich der Tumor bei der Endosonografie darstellt, als auch der Ausgang des Tumors von den äußeren Schichten des Magen-Darm-Trakts", berichtet Schütte. Mit diesem Verfahren lassen sich Tumoren ab ca. 1 cm Durchmesser darstellen.
Bei GIST, deren Gewebe stark durchblutet ist, kann eine Endosonografie auch vor Durchführung einer Biopsie genutzt werden. Um das Blutungsrisiko zu verringern, müssen die Ärzte vor dem Eingriff über die genaue Lage und Ausbreitung der Geschwulst informiert sein. Darüber hinaus hilft das Verfahren dem Arzt dabei, sich bei der Durchführung einer Nadelbiopsie besser zu orientieren.

Hat sich der Tumor im Dünndarm angesiedelt, haben endoskopische Verfahren keine Bedeutung, weil sie den befallenen Bereich nicht erreichen. Hier bleibt laut Schütte nur die Operation, um die Diagnose zu sichern. „Im Magen kann man im Bedarfsfall von innen eine Feinnadelbiopsie durchführen, um zumindest die Verdachtsdiagnose zu stellen", sagt der Onkologe.

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass GIST typische Veränderungen des Erbmaterials aufweisen. Diese erleichtern es den Pathologen, die entnommenen Gewebeproben oder ganzen Tumore von anderen Sarkomen zu unterscheiden. Wird ein GIST erkannt, muss die Tumorverbreitung im Körper festgestellt werden. Dazu wird eine Computertomografie (CT) des Bauchraums erforderlich, um mögliche Metastasen zu erkennen - in die Leber metastasieren GIST am häufigsten. Das CT ist „die Hauptsäule der Diagnostik", so Schütte, und wird auch in der Nachsorge durchgeführt. Zudem hat das Verfahren bei der Bestimmung der Dichte von Metastasen eine große Bedeutung, da die Veränderungen hier sehr gut erkennbar sind. Nimmt die Dichte der Lebermetastasen im Therapieverlauf ab, verflüssigen sie sich regelrecht. Das ist für den behandelnden Arzt ein Zeichen dafür, dass die medikamentöse Therapie anschlägt.

Eine Alternative zum CT ist die Magnetfeldresonanztomografie (MRT), die allerdings nur eine untergeordnete Rolle innerhalb der bildgebenden Verfahren bei GIST spielt. „Wir brauchen es in der langfristigen Tumornachsorge und wechseln es mit dem CT ab, um die Strahlenbelastung geringer zu halten", berichtet Schütte. Das MRT kann zudem bei Allergien gegen Kontrastmittel eingesetzt werden.

Um die Wirksamkeit eines Krebsmedikaments zu überwachen, hat sich die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) bewährt. Mit diesem Verfahren lassen sich Vorgänge im Stoffwechsel von Körperzellen darstellen, indem die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz - der Fluor-Deoxyglykose (FDG) - in den Zuckerstoffwechsel von Tumoren eingeschleust und im Organismus sichtbar gemacht wird. So weist Krebsgewebe einen sehr aktiven Zuckerstoffwechsel auf, der in der PET zu erkennen ist. Spricht der Tumor auf eine Behandlung mit Medikamenten an, ist bereits nach kurzer Zeit keine Zuckeraufnahme mehr sichtbar. Hält der Glukosemetabolismus hingegen über mindestens 30 Tage weiter an, müssen die Ärzte eventuell auf eine andere Therapie ausweichen. Auch bei der Differenzierung zwischen Zysten, Narbengewebe und Tumoren ist ein PET hilfreich. In einigen Zentren wird die FDG PET als kombinierte PET/CT durchgeführt. Dabei erfolgt vor der PET-Aufnahme eine CT.

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