Digitalisierung mit Strategie und Partner
06.05.2025 - Das Klinikzentrum Westerstede verfolgt einen umfassenden Digitalisierungsansatz mit Lösungen von Dedalus HealthCare – eine holistische Strategie mit reduzierter Anzahl an Schnittstellen sowie einheitlicher Datenbasis, die sämtliche Prozesse von der digitalen Dokumentation bis zur Kommunikation mit dem Medizinischen Dienst integriert.
Im Juli 2008 nahm die Digitalisierung der Ammerland-Klinik und des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede Fahrt auf. Basis war und ist das Krankenhaus-Informationssystem (KIS) ORBIS von Dedalus HealthCare, das bereits 1997 eingeführt wurde. Beide Häuser verfolgen einen holistischen Systemansatz. Stehen Neubeschaffungen von IT-Systemen an, ist Dedalus HealthCare stets der erste Ansprechpartner. „Das erleichtert uns die Integration und gewährleistet einen nahtlosen Informationsfluss“, nennt SvenWalther, Stellvertretender IT-Leiter der Ammerland-Klinik, zwei Vorteile des gewählten Verfahrens. Mit der Ein-Partner-Strategie ist das Klinikum bisher gut gefahren. Als Beispiel nennt Walther das Allergiemodul in ORBIS, das sowohl dem Arzt als auch der Essenszubereitung in der Küche entsprechende Informationen gibt. „Allergien wurden früher in einem Freitextfeld notiert. Heute können die Mediziner sie in einem strukturierten Katalog erfassen und sicherstellen, dass sie jedem an der Behandlung Beteiligten angezeigt werden. Dasselbe gilt auch für andere Aspekte wie Unverträglichkeiten oder Infektionen“, erläutert der stellvertretende IT-Leiter. Um den zeitsparenden nahtlosen Informationsfluss sicherzustellen, hat die Ammerland-Klinik in der Vergangenheit bereits viele Fremdsysteme durch Lösungen von Dedalus HealthCare ersetzt.
Auch die IT profitiert vom holistischen Ansatz. „Wir haben nur einen Ansprechpartner und klare Zuständigkeiten, wenn es einmal zu Problemen kommt. Auch die Weiterentwicklung unseres Hauses in punkto IT lässt sich so einfacher abstimmen. Nicht zuletzt bemerken unsere Mitarbeiter, dass wir weniger schnittstellenbedingte Herausforderungen zu lösen haben“, weiß Walther.
Digitalisierung aus einer Hand
Durch die Implementierung dieser Digitalisierungsstrategie hat die Ammerland-Klinik mittlerweile einen überdurchschnittlichen Digitalisierungsgrad erreicht, wie aus dem Digitalradar hervorgeht. Im medizinischen Bereich erfolgt die Dokumentation vollständig digital; papierbasierte Unterlagen, die extern in die Klinik gelangen, werden unmittelbar bei der Aufnahme gescannt, einschließlich der Aufklärungsbögen. Dennoch kann der vollständige Verzicht auf Ausdrucke bislang nicht realisiert werden. „Um bestehende Lücken zu schließen, implementieren wir derzeit in Kooperation mit den Hausärzten den Standard ‚Kommunikation im Medizinwesen‘, sodass Dokumente künftig elektronisch übermittelt werden können. Auch die niedergelassenen Ärzte fordern diese Digitalisierung zunehmend ein. In der Radiologie setzen wir daher bereits seit geraumer Zeit PACSonWEB für den digitalen Versand von Bilddaten ein“, erläutert Hauptgeschäftsführer Axel Weber.
Um die Digitalisierung voranzutreiben, hat die Ammerland-Klinik im März mit der flächendeckenden Einführung von ORBIS U Pflege begonnen. Die Mitarbeiter sind auf den Stationen mit einem Tablet unterwegs statt wie vorher mit dem großen Visitenwagen. Nach erfolgreichem Test wird das System im Vier-Wochen-Rhythmus Station für Station ausgerollt. Am Ende sind insgesamt 45 iPads Pro im Einsatz, eines pro Pflegegruppe. Dank eines speziellen Chipsatzes in der Kamera können die Pflegekräfte damit auch direkt die Wundvermessung und -dokumentation vornehmen. „Die ersten Rückmeldungen der Anwender sind sehr positiv“, freut sich Walther.
Zeitsparende MD-Kommunikation
2021 hat die Ammerland-Klinik und das BWK Westerstede HYDMedia als Backup-System für das ORBIS KIS eingeführt. Als dann zwei Jahre später der Medizinische Dienst sein LE-Portal gelauncht und den elektronischen Daten- und Dokumentenaustausch etabliert hat, war das für die beiden Einrichtungen des Klinikzentrums Westerstede kein Problem – schließlich lässt sich HYDMedia standardisiert direkt an das Portal anbinden. „Die Anfrage des MD läuft direkt im ECM auf, wir öffnen den Fall, markieren die angefragten Dokumente und laden sie mit einem Mausklick hoch“, beschreibt Walther den Workflow. Vor der Anbindung hat eine Mitarbeiterin zu jeder Anfrage die entsprechenden Dokumente im KIS gesucht, ein PDF erstellt, sich per 2-Faktor-Authentifizierung im LE-Portal angemeldet, dort den Fall aufgerufen und die Dokumente hochgeladen.
„Die direkte elektronische Kommunikation mit dem MD erspart uns eine Menge Zeit. Unterstützt wird das dadurch, dass wir alle Unterlagen in einem System führen und so sehr schnell die Anfragen beantworten können. Auch aufgrund der automatischen Erinnerungen versäumen wir keine Fristen und gewinnen Erlössicherheit“, nennt Weber maßgebliche Vorteile der Anbindung an das LE-Portal. Dort müssen die hochgeladenen Dokumente in Postfächer einsortiert werden. Auf Basis einer einmal hinterlegten Mapping-Tabelle übernimmt HYDMedia das automatisiert.